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Le Mans Vorbericht

Le Mans Vorbericht

09. Oktober 2014Le Mans - Nachdem es vor einem Jahr noch so ausgesehen hatte, als würden in der Saison 2014 in der FIA European Truck Racing Championship gar elf Läufe gefahren, waren es im Endeffekt dann doch „nur“ neun – die Rennen in Istanbul (TUR) und Smolensk (RUS) standen später ja nicht mehr auf dem Programm oder wurden abgesagt. Und so steht nun am kommenden Wochenende mit dem 9. Lauf auf dem Circuit Bugatti auch schon das Finale an.
Und es ist ein echtes Finale mit drei ganz heißen Titelanwärtern, die alle nahezu identische MAN-RaceTrucks fahren.
Die besten Aussichten hat auf den ersten Blick Norbert Kiss (HUN), führt er doch aktuell die Championatswertung an. Aber nur sechs Punkte weniger weist der dreimalige Europameister Antonio Albacete aus Spanien auf, und gerade mal ein Pünktchen dahinter liegt schon Titelverteidiger Jochen Hahn (GER), der seinen vierten Titel in Folge anstrebt.
Im letzten Jahr kam Albacete mit 11 Zählern Vorsprung nach Le Mans, Hahn holte dann aber 51 von 60 möglichen Punkten, der Spanier dagegen nur 35. Und auch Kiss riss mit 37 FIA-Punkten keine Bäume aus – es ist wirklich noch alles drin. Wenn keiner der drei Titelaspiranten einen Totalausfall hat, wird die Entscheidung wohl erst am späten Sonntagnachmittag im letzten der vier Wochenendrennen fallen.
Auch wenn der Focus ganz auf diese extrem spannende Entscheidung in der Fahrerwertung gerichtet ist, so steht ja auch noch die Team-Meisterschaft an. Hier ist es allerdings zugegebenermaßen nicht mehr ganz so spannend, unter halbwegs normalen Umständen dürfte die erneute Meisterschaft dem Team Truck Sport Bernau (Albacete / Bösiger) nicht mehr zu nehmen sein.
Insgesamt sind 20 RaceTrucks gemeldet, der Deutsche Gerd Körber (Iveco) als einziger Race-by-Race-Pilot und 19 FIA-Pilotinnen und -Piloten. Der ungarische MAN-Fahrer Benedek Major vom Team OXXO hat kurzfristig seine Meldung zurückgezogen.
Eine Rennveranstaltung Mitte Oktober in Le Mans birgt schon das Risiko gewisser Wetterunbilden. Immer noch erinnern sich die alten Hasen an den Le Mans-Sonntag von vor 10 Jahren, als das Rennprogramm erst um 1 Uhr mittags gestartet werden konnte. Am Morgen war Nebel aufgekommen, als der sich setzte, war die Piste mit einer dünnen Eisschicht übersät. Seitdem haben die Teams zum Finale in Le Mans immer Winterbekleidung mit dabei. Solche Extreme sind diesmal nicht zu befürchten. Bei zumeist bedecktem Himmel sind Temperaturen knapp an der 20 Grad-Marke vorhergesagt, es könnte auch mal etwas schauern, muss aber nicht. Zum herrlichen Sommerwetter von Madrid am letzten Wochenende natürlich schon ein echtes Kontrastprogramm.
Auch das Drumherum-Programm ist ein echter Kontrast. War das Jarama-Wochenende ganz auf die FIA ETRC fokussiert, gibt es in Le Mans ein riesiges Rahmenprogramm. Kaum mal fünf Minuten, in denen auf der Piste nichts los ist. Dazu die Showtrucks, diverse Veranstaltungen von Unternehmen, eine Industriemesse und natürlich die in Le Mans einfach unvermeidliche Kirmes mit Großfeuerwerk und Konzert – fast wie beiden berühmten 24 Stunden von Le Mans. Und diesmal wird wohl ganz besonders aufgetragen, schließlich gilt es ein Jubiläum zu feiern – 30 Jahre „24 Heures Camion“.
Und das wollen wir zum Anlass nehmen, einem gelegentlich geäußerten Irrtum entgegentreten. Auch wenn die Veranstaltung die „24 Heures“ im Namen führt, das ist nur eine Reminiszenz an die „großen“ 24 Stunden. Die RaceTrucks fahren keineswegs ununterbrochen durch, sondern absolvieren in den zwei Tagen ihr ganz normales FIA ETRC-Programm, zwei Freie Trainings, ein WarmUp, zwei Zeittrainings, zwei SuperPole-Durchläufe und vier Wertungsrennen á 45 Kilometer.

Impressionen:

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