Donnerstag, 28.03.2024 | Deutsch | English
ETRC Digital Racing Challenge - Zweite Runde Nürburgring

ETRC Digital Racing Challenge - Zweite Runde Nürburgring

10. Februar 2021Am vergangenen Sonntag fand der zweite Lauf der virtuellen Truck-EM statt – auf dem Nürburgring.
Der „SIM-Racing-Profi“ unter den Truckracern, Norbert Kiss, galt von vornherein wieder als klarer Favorit. Der Ungar holte sich im Zeittraining auch die Pole für das erste von zwei Rennen am Sonntag. Dass der MAN-Pilot aber bei Weitem nicht mehr so überlegen ist wie im letzten Jahr, hatte sich schon zwei Wochen zuvor auf dem Hungaroring gezeigt. Insbesondere die junge Truckracer-Garde aus Spanien mit Mercedes-Pilot Manuel Alvarez und Josy Vila (MAN) hatten das Feld kräftig durcheinander gewirbelt. Doch zunächst schob sich ein anderer Youngster nach vorn. Lukas Hahn, 22 jähriger Sohn des sechsfachen Truckracing-Champions Jochen Hahn, fuhr seinen Iveco neben Polesetter Kiss in die erste Startreihe.
Der erfahrene Ungar ging beim rollenden Start direkt in Führung und bog knapp gefolgt vom deutschen Iveco-Piloten in die Mercedes-Arena ein. Letztendlich war aber schon nach wenigen Metern klar, das Rennen wird abgebrochen. Im Mittelfeld hatte es noch auf der Startgeraden heftig gekracht, diverse Trucks landeten rechts und links in den Mauern, andere fuhren in der Mercedes-Arena geradeaus und hingen im Kiesbett.
Nach dem Neustart ging es dann wesentlich gesitteter zu.
Kiss setzte sich erneut an die Spitze, Hahn hing knapp hinter dem ungarischen MAN. Das direkte Verfolgerfeld mit Alvarez, dem deutschen MAN-Piloten Sascha Lenz und Vila folgte in leichtem Abstand. Die Positionen schienen wie in Fels gemeißelt. Wesentlich spannender ging es da beim Kampf um den 6. Platz zu. Auf dem lag der junge Franzose Teó Calvet mit seinem Buggyra vor seinem Landsmann Jonathan André (MAN) und dem holländischen Scania-Piloten Björn Tijhuis.
Ganz dicht beieinander spulte das Trio seine Runden ab, plötzlich gab es eine Berührung der beiden Franzosen. Calvet landete im Kies, André konnte problemlos weiterfahren, der Buggyra musste sich hinter Tijhuis wieder einordnen. Im Vorderfeld hatte sich tatsächlich nichts mehr getan. Kiss gewann relativ eindeutig vor Hahn, Alvarez, Lenz, Vila, André, Tijhuis und Calvet.
Später erhielt André 10 Strafsekunden und fiel so hinter Calvet auf den 8. Platz zurück.
Der bedeutete dann aber Pole im zweiten Rennen mit der umgekehrten Reihenfolge der acht Erstplatzierten.
Calvet jagte seinem Landsmann dann schon beim Start die Führung ab, was dem jungen Buggyra-Piloten aber nicht viel brachte. Denn in der Mercedes-Arena gab es einen Massenunfall im Verfolgerfeld, Rote Flagge, Rennabbruch.
Wetterbedingt gab es immer mal wieder Übertragungsprobleme. Als das Bild von der virtuellen Strecke wieder einsetzte, lag André vor Alvarez, doch schon bald zog der Spanier am Franzosen vorbei. Zwischenzeitlich hatte Hahn zu André aufgeschlossen, während Kiss versuchte Lenz die 4. Position streitig zu machen.
Während sich Alvarez vorn immer weiter absetzen konnte, zog Hahn schließlich in der Mercedes-Arena an André vorbei. Wenig später knackte Kiss den Widerstand von Lenz, bald hatte sich der Ungar auch André geschnappt. Nun machte der rote MAN Jagd auf den Hahnschen Iveco. Der junge Schwabe musste nun entscheiden, worauf er sich konzentrieren sollte, Alvarez zu jagen oder doch lieber Verfolger Kiss in Schach zu halten.
Schließlich entschied sich Hahn für Letzteres. So fuhr Alvarez schließlich doch noch relativ ungefährdet seinen ersten Sieg ein, Hahn behielt seinen zweiten Platz – der zweite an diesem Abend – und verwies Kiss auf den 3. Rang vor Lenz und Vila.