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Sascha Lenz und Jamie Anderson gewinnen im virtuellen Zolder

Sascha Lenz und Jamie Anderson gewinnen im virtuellen Zolder

24. Juli 2020Am letzten Sonntag ging es auf dem belgischen Circuit Zolder in den sechsten Lauf der Truck-SimRacing-Serie, die ja die vielen Truckracing-Fans für all die bisher im Corona-Jahr ausgefallenen oder verschobenen Rennen ein wenig entschädigen soll. Weiterhin großer Favorit ist der ungarische MAN-Pilot Norbert Kiss, von dem ja schon scherzhaft gesagt wird, er sei als SimRacer auf die Welt gekommen. Tatsächlich ist der im realen Leben zweifache Truck-Europa-Champion mit aller Leidenschaft dabei, seit es die Rennsimulatoren-Spiele gibt.
Doch im Zeittraining fehlte sein roter MAN, es hieß Kiss, habe es wegen seiner Verpflichtungen im Rahmen des Formel 1 Events in Ungarn nicht mehr rechtzeitig zu seinem Simulator geschafft. So war es für Sascha Lenz nicht allzu schwierig, seinen MAN auf die Pole zu fahren, der Platz neben dem jungen Deutschen in der ersten Startreihe ging an den spanischen Altmeister und MAN-Markenkollegen Antonio Albacete.
Pünktlich zum Start des ersten Rennens saß aber auch Kiss weider in seinem Cockpit, der Ungar lag nun allerdings auf dem für ihn letzten Startplatz – dem zehnten.
Polesetter Lenz gewann klar den Start, Albacete fiel gleich dagegen um mehrere Plätze zurück, und Kiss lag schon nach kürzester Zeit auf der 4. Position.
Der Spitzenreiter konnte sich gleich etwas absetzen, der 19jährige Franzose Teó Calvet war mittlerweile auf den 2. Platz vorgefahren, doch dem Buggyra-Piloten direkt im Heck hing dann auch schon Kiss. Während Lenz nun relativ unbehelligt weiter vornweg fuhr, bekämpften sich Calvet und Kiss mit allen legalen – und vielleicht auch illegalen – Mitteln. Jedenfalls musste der Ungar nach einer recht grenzwertigen Aktion, bei der er den Buggyra-Piloten überholen konnte, den gewonnen Platz – auf Anweisung der Rennleitung – wieder an den Franzosen zurückgeben. Wenig später verpasste Calvet aber ziemlich die Ideallinie, Kiss nutzte die Chance und zog vorbei.
Lenz jedoch war mittlerweile soweit enteilt, dass ihm der Sieg vor Kiss und Calvet nicht mehr zu nehmen war.
Das zweite Rennen wurde wieder in umgekehrter Reihenfolge der acht Erstplatzierten gestartet. So standen in der ersten Startreihe zwei MAN-Piloten, der Engländer Jamie Anderson und der Franzosen Jonathan André – Teammanager von Lion Racing.
Nach den bisherigen Erfahrungen war fast damit zu rechnen, dass - trotz des kleineren Starterfeldes - das zweite Tagesrennen auch diesmal nicht ohne Abbruch über die Bühne gehen würde.
Und tatsächlich, nur wenige Hundert Meter nach dem Start, in der ersten Linkskurve krachte es so heftig, dass sich rund die Hälfte des Starterfeldes überall wieder fand, nur nicht auf der Piste. Rote Flagge, Rennabbruch, Neustart.
Der Restart ging dann wesentlich glatter über die Bühne. Kiss machte schon in der Anfangsphase einige Plätze gut, wurde dann aber in eine Kollision verwickelt und fiel ans Ende des Feldes zurück. An der Spitze nutzte Polesetter Anderson die Chance des Tohuwabohus unter den Verfolgern und setzte sich etwas ab, bevor André, Calvet und Lenz zur Verfolgung ansetzen konnten. Schon bald konnte Kiss zum Verfolger-Trio aufschließen, und von da an bekämpfte sich diese Gruppe bis aufs Äußerste. Ein weiteres Mal nutzte dies hauptsächlich dem Spitzenreiter Anderson, der seinen Vorsprung wieder ausbauen konnte.
In der vorletzten Runde gab es eine leichte Berührung zwischen Calvet – auf der dritten Position liegend – und Lenz. Der Buggyra-Pilot kam etwas von der Piste, Lenz und Kiss zogen vorbei. Am Sieg Andersons gab es aber kaum mehr was zu rütteln, auch Andrés zweiter Platz war ziemlich sicher, doch der dritte Podiumsrang blieb weiterhin hart umkämpft. Tatsächlich konnte Calvet noch den vierten Platz von Kiss zurückerobern, den dritten Rang musste der junge Franzose dann aber doch Lenz, dem Sieger des ersten Rennens, überlassen.
Damit ist Sascha Lenz der einzige Pilot, der bisher nach allen Rennen auf dem Podium stand.