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Der Sonntag in Le Castellet - Janiec und Calvet gewinnen am zweiten Tag

Der Sonntag in Le Castellet - Janiec und Calvet gewinnen am zweiten Tag

19. Mai 2019Le Castellet - Auch am Schlusstag des Saisonauftakts zum Championat de France Camions auf dem Circuit Paul Ricard verwöhnte der Wettergott die insgesamt 39.900 Zuschauer nicht gerade. Doch trotz häufig pechschwarzer Wolken blieb es wenigstens trocken, gelegentlich gab es sogar mal den Ansatz von Sonnenschein. Dennoch überstieg das Thermometer nicht die 16 Grad-Marke.
Die Mechaniker des Lion-Teams hatten bis nach Mitternacht an dem durch den gestrigen Crash doch stark mitgenommenen MAN von Anthony Janiec gearbeitet. Pünktlich zum morgendlichen WarmUp stand der Racer aber wieder in vollem Glanz in der Boxengasse.
Schnellster war anschließend zwar Janiecs Team- und Markenkollege Teo Calvet, doch der Titelverteidiger war kaum langsamer. Andererseits war das ja auch nur das Vorgeplänkel.
Im anschließenden Qualifikationstraining musste sich Janiec, der am Tag zuvor selbst die Rundenzeiten der engsten Verfolger beinahe zerpflückt hatte, allerdings erst einmal seinem wohl schärfsten Widersacher im Titelkampf, dem MAN-Markenkollegen Thomas Robineau geschlagen geben. Calvet fuhr die drittschnellste Zeit vor Lionel Montagne (Renault). Ein weiterer Renault-Pilot, Gregory Ostaszewski, eigentlich ein sicherer Top-Five-Pilot, haderte mit seinem Schicksal. Wegen mehrfachen Overspeedings wurden all seine Zeiten gestrichen, so musste der junge Pole vom Ende des großen Starterfeldes ins erste Tagesrennen gehen.
Aber zunächst ging es ja in der SuperPole der Top-Ten noch um die Vergabe der ersten fünf Startreihen.
Hier trumpfte Titelverteidiger Janiec dann wieder richtig auf und fuhr erstmals an diesem Wochenende eine Zeit unter 1:53 Min. In der letzten Runde schließlich unterbot Robineau im ersten Streckenabschnitt dann doch noch die Top-Zeit von Janiec, gespannt wartete man auf den Zieldurchlauf. Doch im zweiten Abschnitt war der Titelverteidiger erheblich schneller gewesen, sodass seine Pole-Position unangetastet blieb.
Der 3. Startplatz ging an Calvet vor Lionel Montagne.
Im anschließenden Rennen ließ Janiec aber nichts mehr anbrennen. Er gewann eindeutig den Start und schien einem klaren Sieg entgegenzufahren. Gegen Ende, als auch diverse Überrundungen anstanden, schloss Robineau dann jedoch wieder auf. Im Ziel hatte nur noch 8 Zehntel Rückstand, doch wirklich gefährden konnte er Janiecs Sieg nicht mehr.
Wirklich spannend – zumindest in der Anfangsphase – ging es beim Kampf um den dritten Podiumsplatz zu. Der junge Calvet hatte schon in der Startphase seinem Widersacher Lionel Montagne den 3. Rang überlassen müssen. Anschließend befand sich der Lion-Pilot im Montagne-Familien-Sandwich, denn Sohnemann Yorick hing mit seinem Renault direkt an der Stoßstange des Calvet-MAN.
Doch etwa zur Rennmitte wurden die Montagnes dann vom Glück verlassen. Zunächst musste Yorick sein Dienstfahrzeug mit technischen Problemen am Pistenrand abstellen. Gleich anschließend verlor Lionel nach einem spektakulären Überholmanöver seinen 3. Platz an Teo Calvet, als der junge Pilot in den beiden direkt nacheinander folgenden 90-Grad-Kurven der Kurzanbindung am Renault vorbeizog.
Anschließend setzte sich der MAN-Pilot schnell ab, im Ziel hatte Calvet mehr als 5 Sekunden Vorsprung vor seinem Verfolger.
Hinter Lionel Montagne holte sich Ostaszewski den 5.Platz, der Pole hatte sich mühsam vom Ende des 27er-Feldes vorgekämpft. Sechster wurde Volvo-Pilot Franck Conti vor Patrick Chatelain (Iveco) und Patrice Lacouve auf MAN, der so für das letzte Rennen des Wochenendes die Pole hatte.
Zwischen den Dreien an der Spitze und den unmittelbaren Verfolgern lagen zeitmäßig kleine Welten, umso mehr war man gespannt, ob bei dem Start diesmal alles ohne Crash abgehen würde. Es gab tatsächlich keine besonderen Vorkommnisse – außer vielleicht, dass der Jüngste im Feld, Teo Calvet, diese etwas prekäre Situation am besten meisterte. Er zog ganz nach außen und ging beinahe ungehindert gleich an den fünf vor ihm liegenden Trucks vorbei. Während die direkten Verfolger anschließend mit den etwas langsameren Konkurrenten so ihre Mühe hatten, gewann Calvet permanent an Vorsprung. Schließlich lag Ostazewski an 2. Position vor Robineau, Janiec und Lionel Montagne.
Eigentlich sind die beiden MAN pro Runde beinahe eine Sekunde und mehr schneller als der polnische Renault-Pilot. Nun kamen sie aber einfach nicht an ihm vorbei. Schließlich übernahm Janiec die Initiative, überholte Robineau und klemmte sich direkt an die Stoßstange des Renault. Allerdings gerade, als der Titelverteidiger zur Attacke geblasen hatte, wurde er auch schon sichtbar etwas langsamer. Robineau ging wenig später wieder an Janiec vorbei, der hatte sich nämlich einen schleichenden Plattfuß eingefangen. Trotz dieses Handicaps beendete der Lion-Pilot das Rennen noch auf dem 5. Platz.
Weiter vorn hatte Robineau es schließlich dann doch geschafft, an Ostaszewski vorbeizukommen. Der Vorsprung des Spitzenreiters Calvet war zwischenzeitlich auf rund 7 Sekunden angewachsen. Nun aber standen auch diverse Überrundungen an, und dabei kann man schnell Zeit verlieren. Tatsächlich schloss Robineau immer weiter auf, bevor es in die letzte Runde ging, war Calvets Zeitpolster auf rund eine Sekunde geschrumpft. Mit knapp 7 Zehntel Vorsprung brachte der 18-Jährige schließlich seinen Sieg über Ziellinie.
Hinter Robineau sicherte sich Ostaszewski den 3. Platz auf dem Podium vor Lionel Montagne und eben Janiec.

Impressionen:

Der Sonntag in Le Castellet - Janiec und Calvet gewinnen am zweiten Tag
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