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Zolder Drumherum

Zolder Drumherum

21. September 2018Das Rennwochenende im belgischen Zolder beim 6. Lauf zur FIA European Truckracing Championship versöhnte die Truckracer und ihre Fans wieder nach dem verregneten Rennen zwei Wochen zuvor in Most. Erstmals in Zolder gab es eine City-Parade ins Zentrum. Der lange Konvoi aus RaceTrucks der EM und auch der holländischen Truck-Meisterschaft sorgte am Freitagnachmittag denn auch für sehr viel Begeisterung der Schaulustigen und ein kleines Verkehrschaos, aber die Polizei hatte alles im Griff.
Für das Rennwochenende in Zolder sind 12.500 Zuschauer publiziert worden. Das sind aber nach Angaben des Veranstalters die verkauften Tickets, die Einwohner von Heusden-Zolder hatten eh freien Eintritt. Am Circuit Zolder stehen die meisten Fans in den Wäldern auf den sandigen Hügeln rund um die Strecke, deswegen ist es umso schwieriger, sich per Augenschein einen Überblick zu verschaffen.
Aber Zuschauerzahlen im Motorsport sind eh ein Kapitel für sich. Die von den einzelnen Veranstaltern veröffentlichten Zahlen sind meist nicht miteinander vergleichbar, es pflegt da jeder sein eigenes Zähl-System.
Sonntags geht es ja in Zolder erst immer nach 10:00 los. So beginnen den unsere Sonntagsberichte eigentlich mit einem Hinweise auf die kleine Kapelle inmitten des Geländes der Rennstrecke. Immer wieder wird gefragt, wo sich dieses Kapellchen denn befände, man habe es bei eigenen Zolder-Besuchen noch nie gesehen.
Bevor man durch den großen Bogen geht, hinter dem wenig später die kleinen Tribünen an der Jacky-Ikcx-Schikane anfangen, gehr rechst ein keiner Sandweg ab - und da geht es zur Kapelle.
Zwar wird der Circuit Zolder in diesem Jahr schon 55, die Kapelle ist wohl noch etwas älter.
Aber Truckracing gab es ja auch noch, vielleicht sogar schon eine gewisse Vorentscheidung?
Den im Championat führenden Iveco-Pilot Jochen Hahn verbinden mit Zolder ja nicht nur gute Erinnerungen. Doch diesmal lief alles bestens. Erstmals in dieser Saison stand er nach allen vier Rennen auf dem Podium. Der fünfte Titel ist für den Altensteiger greifbar nahe, ebenso wie der erste für „Die Bullen von Iveco Magirus“ in der Teammeisterschaft.
Überhaupt war das für Iveco ein schon beinahe historisches Wochenende.
Drei RaceTrucks des italienischen Herstellers waren am Start – und die Drei belegten im zweiten Samstagsrennen dann auch alle drei Podiumsplätze.
Der spanische Altmeister Antonio Albacete, seines Zeichens ja auch dreifacher Europameister – 2005, 2006 und 2010, findet offensichtlich wieder zu alter Stärke. Für die FIA-Feier nach dem Finale in seiner Heimatstadt Madrid peilt der MAN-Pilot wohl mindestens den 3. Platz auf dem Podium an. Der aktuell Zweitplatzierte, Titelverteidiger Adam Lacko (Buggyra Freightliner) aus Tschechien, hat derzeit einen Vorsprung von 35 Punkten. Der engste Verfolger Albacetes, tankpool24-Mercedes-Pilot Norbert Kiss (HUN), Meister 2014 und 2015, hat allerdings auch nur einen Rückstand von gerade mal 4 Pünktchen zum Spanier. Damit führen auch alle noch aktiven Meister, die es insgesamt auf zehn Titel bringen, das Gesamtklassement an.
Von denen, die noch keinen FIA-Meisterpokal in ihrer Trophäensammlung haben, hat Youngster Sascha Lenz die besten Aussichten, noch aufs FIA-Podium zu springen. Der deutsche MAN-Pilot liegt schließlich auch nur 19 Punkte hinter Albacete – aber 120 davon kann jeder einzelne im Idealfall ja noch gewinnen.
Selbst wenn Hahn in Le Mans den Meisterschafts-Deckel endgültig zumachen sollte, für Spannung ist weiterhin gesorgt.

Impressionen:

Zolder Drumherum
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