Dienstag, 19.03.2024 | Deutsch | English
Most Drumherum

Most Drumherum

11. September 2018Das erste Rennwochenende nach der langen Sommerpause der FIA European Truck Racing Championship hatten sich die Truckracer und Teams wohl auch anders vorgestellt. Viele hatten in den sieben Wochen vor dem 5. Lauf im tschechischen Most intensiv getüftelt und gearbeitet. Denn die letzten vier Rennwochenenden der zweiten Saisonhälfte gehen in gerade mal sechs Wochen über die Bühne, da ist für so grundsätzliche Dinge keine Zeit mehr. Dazu kommen für einige Teams und Piloten noch wichtige PR-Sponsorentermine auf der Automechanika in Frankfurt und der IAA in Hannover – für die Branche die wichtigsten Messetermine des Jahres.
So hatte man nun, bevor der Stress so richtig losgeht, auf dem Autodrom in Most noch einmal ausloten wollen, inwieweit sich all die Arbeit denn auch ausgezahlt hat – und dann goss es in Strömen. Letztendlich hat dieser Regen insbesondere am Samstag so manchem Team das Wochenende – zumindest was neue Erkenntnisse angeht – im wahrsten Sinne des Wortes auch eher verhagelt.
Hochzufrieden wird man dagegen beim Platzhirschen Buggyra gewesen sein.
Die Tschechen sind in Most, ihrer Heimstrecke, immer extrem stark, und nun spielte ihnen Petrus auch noch voll in die Karten. Adam Lacko ist mit dem Freightliner auf nasser Piste nahezu unschlagbar, das war in den beiden Samstagsrennen nur wieder allzu deutlich geworden.
Überrascht zeigten sich am Sonntag dann jedoch die Beobachter, dass es der Tscheche im Schlussrennen – auf trockener Piste – nach einem guten Start anschließend nicht mehr schaffte, Anschluss an den portugiesischen MAN-Piloten José Rodrigues zu halten. Stattdessen sah es so aus, als hielte der Buggyra-Pilot seine Hinterleute sogar ein wenig auf. So fuhr denn auch die Steffi Halm mit ihrem Iveco die beste Rennrunde des ganzen Wochenendes, als sie bei freier Fahrt an die Verfolgergruppe heranfuhr.
Der aktuell in der Meisterschaft führende Jochen Hahn (GER) büßte zwar am Samstag 13 Punkte gegenüber Lacko ein, vier davon holte sich der Iveco-Pilot am Sonntag dann allerdings wieder zurück.
Mit einem Vorsprung von 48 Zählern auf Lacko geht Hahn nun in die drei letzten Rennwochenenden. Natürlich ist das noch längst keine Garantie, aber es beruhigt, zumal die Wetterdienste – so uneinig sie sich häufig in ihren Prognosen auch sind – für den nächsten Lauf im belgischen Zolder allesamt ein regenloses Wochenende vorhersagen.
Der dritte Platz auf dem Podium bei der FIA-Feier in Jarama ist wesentlich härter umkämpft. Derzeit hat der ungarische Mercedes-Pilot Norbert Kiss zwar die besseren Karten, doch das MAN-Duo Sascha Lenz (GER) und Antonio Albacete (ESP) belegt mit nur 24 Punkten Abstand zum zweifachen Europameister gemeinsam den vierten Rang im FIA-Klassement. Mit gerade mal 9 Pünktchen dahinter folgt dann schon Steffi Halm.
Im Optimalfall könnte da noch jeder Einzelne 180 FIA-Punkte einheimsen.
Also entschieden ist noch längst nichts.