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Nürburgring Drumherum

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06. Juli 2018Nürburgring - Man hat es kaum glauben wollen, der 33. Truck Grand Prix am Nürburgring, der 3. Lauf zur diesjährigen FIA European Truck Racing Championship, ging ohne Tropfen Regen über die Bühne – und wurde sogar mit vier Wertungsrennen beendet.
Schließlich war allseits noch das letzte Jahr in bester Erinnerung, als es nicht nur kräftig geschüttet hatte, das letzte Rennen am Sonntag musste ja wegen Unbefahrbarkeit der Piste sogar komplett abgesagt werden. Ein Truck aus der Britischen Meisterschaft hatte während der Einführungsrunde wegen eines Defekts literweise Diesel verloren, der Asphalt hatte dann in den nachfolgenden Tagen aufwändig gesäubert werden müssen. Der Pilot, dem das Missgeschick passiert war, musste denn auch kräftig „leiden“, es gab kaum jemand, der ihn deshalb nicht foppte.
All dies war aber Schnee von gestern und tat der Popularität des Truck-Grand-Prix keinerlei Abbruch, es kamen schließlich 118.000 Fans zum Ring gepilgert. Die Campingplätze waren schon sehr frühzeitig extrem voll, sämtliche Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen rund um den Ring waren ausgebucht, die Aussteller mussten zum Teil bis nach Bonn ausweichen, um ihre Gäste unterbringen zu können.
Der Truck Grand Prix ist ja seither nicht nur ein Motorsport-Ereignis erster Güte, er ist auch eine sehr populäre Messe. Immer wieder betonten die Sprecher der Industrie, dass für die Nutzfahrzeugbranche der Truck Grand Prix nach der IAA in Hannover das wichtigste Event sei.
Truck-Rennen wurden natürlich auch gefahren. In den Läufen des Mittelrhein-Cup werden auch Punkte für die Britische Meisterschaft vergeben. Infolge der großen Zahl an Meldungen – es fahren da ja auch noch Truckracer aus anderen Ländern – starteten allerdings nicht alle englischen Piloten.
Bei den EM-Rennen wären zwar noch ein paar Startplätze frei gewesen, aber hier bahnt sich ein anderes Problem an – im Übrigen aber nicht nur am Ring, das ist der Platz im Paddock. Die Aussteller möchten immer mehr Quadratmeter und andererseits ist auch der Platzbedarf seitens der Teams immer größer geworden.
Mit einem Auftritt wie vor 20 Jahren wird man heute keinen Sponsor mehr begeistern können, da muss man schon etwas mehr bieten. Der Platz im Fahrerlager ist aber nicht unendlich. Andererseits stehen aber die Piloten und das Truckracing immer noch im Focus der FIA European Truck Racing Championship.
Jochen Hahn konnte seine Führung im FIA-Fahrer-Championat weiter festigen, auch wenn nicht alles nach Wunsch ablief. Aber wenn bei dem Iveco-Piloten aus Altensteig ein Rennen daneben geht, ob nun technisch bedingt oder auch nicht ganz ohne eigene Schuld, dann passierte dies jeweils in den zweiten Tagesrennen, in denen es ja glücklicherweise nur die halbe Punktzahl zu gewinnen gibt.
Seine „Die Bullen von Iveco Magirus“-Teampartnerin Steffi Halm hätte für sich wohl auch etwas mehr erwartet. Nichtsdestoweniger konnten die zwei Ivecos ihre Führung auch im FIA-Team-Championat weiter ausbauen.
Auch wenn Titelverteidiger Adam Lacko mit seinem Buggyra Freightliner am Ring 5 Punkte weniger einfuhr als Hahn, ist der Tscheche nun auf den zweiten Platz der Gesamtwertung vorgerückt. Der Spanier Antonio Albacete erwies sich am Ende als eifrigster Punktesammler.
Dagegen platzten die Punkteträume des Lokalmatadors Sascha Lenz an beiden Renntagen schon jeweils in der ersten Runde. Da nutzten später auch schnellste Rennrunden nicht mehr viel.

Impressionen:

Nürburgring Drumherum
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