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Hungaroring Drumherum

Hungaroring Drumherum

24. Juni 2018Nach dem zweiten Lauf der FIA European Truck Racing Championship auf dem Hungaroring bei Budapest scheint alles für den vierfachen Europameister Jochen Hahn zu sprechen, auch wenn er im 4. Rennen des Rennwochenendes einen „Nuller“ eingefahren hat. Der vermeintlich schärfste Konkurrent des deutschen Iveco-Piloten, der tschechische Titelverteidiger Adam Lacko (Buggyra Freightliner), hatte in dieser Saison jedoch schon sehr viel mehr Pech – buchstäblich – an den Reifen kleben. Der Buggyra-Pilot liegt derzeit auf dem 4. Platz der Gesamtwertung - 37 Punkte hinter Hahn. Andererseits kann man einem einzigen Truckracing-Wochenende 60 Punkte gewinnen, und sechs haben die Truckracer noch vor sich.
Über dieses schon im Vorfeld erwartete und viel diskutierte Duell zwischen dem aktuellen Titelverteidiger aus Tschechien und seinem Vorgänger aus Deutschland sollte man nicht vergessen, dass da noch ein paar andere eifrige Punktesammler gibt. Hahns Teampartnerin und Markenkollegin Steffi Halm und der zweimalige Champion Norbert Kiss (Mercedes) aus Ungarn – derzeit punktgleich auf dem 2. Rang in der Championatswertung –waren bisher auch nicht gerade vom Glück verfolgt. Gerade im tankpool24-Team trauert man noch heute den nachträglich aberkannten 12 Punkten hinterher, als der Kiss-Mercedes nach dem denkwürdigen ersten Rennen der Saison mit völlig leerem Wassertank auf die Waage musste und als zu leicht befunden wurde. Bedingt durch den Abbruch waren allerdings auch drei Runden mehr gefahren worden als eingeplant. Wäre die die eigentlich vorgesehene Renndistanz gefahren worden, hätte Kiss auch weniger Wasser zum Kühlen der Bremsen gebraucht. Für den Ungarn hieße dies nur noch 19 Punkte Rückstand in der Gesamtwertung.
Jochen Hahn sagte ja auch schon vor der Saison, bei der extremen Leistungsdichte in diesem Jahr müsse nicht unbedingt derjenige am Ende Champion werden, der die meisten Siege auf dem Konto habe, sondern eher der, der am gleichmäßigsten gefahren sei und die wenigsten Ausfälle gehabt hätte.
Nach dem extrem nassen Donnerstag, dem Aufbautag, waren die Wetterprognosen für die drei die Renntage nicht ganz einheitlich. Letztendlich musste man sich auf alle Situationen einstellen. So erinnerte man sich denn auch immer wieder der plötzlichen Extrem-Wetterwechsel am Hungaroring während des DTM-Rennens zwei Wochen zuvor. Doch am Ende konnten sich die Truckracer über die äußeren Bedingungen wirklich nicht beklagen. Am Sonntagnachmittag war es gar schon fast zu schön, als die Asphalttemperatur auf der Startgeraden sich der 60-Grad-Marke näherte.
2015, als die Truckracer nach zweieinhalb Jahrzehnten erstmals wieder am Hungaroring Gas gaben, war das HTF-Hungarian Truck Fest eher ein „Norbert Kiss Festival“. Ein ungarischer Pilot in einem ungarischen Team, auf dem besten Wege den Titel des Europameisters zu verteidigen, die Begeisterung der Fans kannte kaum mehr Grenzen, Kiss wurde gefeiert wie ein Popstar. Während der Startaufstellung heizten Animateure auf der Startgeraden mit Funkmikrofonen und Megaphonen die Stimmung auf den gut gefüllten Tribünen noch zusätzlich an.
Nun hat sich die Veranstaltung am Hungaroring ein wenig gewandelt, zu einem freundlichen Familien-Event mit Motorsport zum Anfassen und Norbert Kiss, aber auch allen anderen Piloten im Mittelpunkt.

Impressionen:

Hungaroring Drumherum
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