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Der Samstag in Misano Teil 2 - Hahn erster Sieger der Saison

Der Samstag in Misano Teil 2 - Hahn erster Sieger der Saison

26. Mai 2018Misano - Auch im ersten Rennen der Saison konnte Hahn auf der erfolgreichen Welle seiner Trainings- und Qualifikationsläufe weiter schwimmen. Doch bis der vierfache Champion mit der karierten Flagge abgewunken wurde, war einiges passiert.
Die fünf Minuten Verspätung, die man gegenüber dem Zeitplan hatte, holte man fast komplett durch einen etwas verkürzten Gridwalk wieder auf, und anschließend sah es ganz nach einem eher geruhsamen Rennen aus.
Hahn gewann das Duell mit Albacete, seinem Nachbarn in der ersten Startreihe, zwar nach hartem, kurzem Kampf, knapp aber dennoch sicher, und übernahm so gleich die Führung. Hinter den beiden alten Truckracing-Haudegen mit zusammen sieben Meistertiteln ging es aber heftig zur Sache. Erste Leidtragende war Steffi Halm, die nach einer Kollision mit Janiec zunächst liegen blieb, um dann mit fast einer halben Runde Rückstand, einem platten Hinterreifen und viel Frust das Rennen wieder aufzunehmen. Da wusste die junge Dame aber noch nicht, dass sie später eines ihrer besten Rennen abliefern würde.
Wenig später brach die Hinterachse am MAN des Tschechen Frankie Vojtisek. Auslaufendes Öl geriet in Flammen, schwarzer Rauch stieg auf, die Piste war ölübersät, der Buggyra Freightliner des Engländers Oly Janes landete so in den Leitplanken: Rennabbruch.
Janiec, der sich auch einen Platten eingefangen hatte und Halm, durften ins Fahrerlager, um die Reifen zu wechseln, während die anderen sich unter Parc Fermé-Bedingungen auf der Startgeraden zum Neustart aufstellten.
Nach erfolgter Reparatur düsten Halm und Janiec wieder schnellstens in die Boxengasse, denn beim Restart durften sie nun dem Feld hinterherfahren. Da ahnte noch niemand, dass man schließlich mehr als eine dreiviertel Stunde hinter dem Zeitplan herhinken würde – eben bis die Havaristen geborgen und die Piste wieder gesäubert war.
Der Neustart in der ursprünglichen Startformation – außer Halm und Janiec, die ja aus der Boxengasse ins Rennen gingen – verlief problemlos, eine Drittel Runde lang. Da platzte an Reinerts MAN genau bei der Einfahrt in die zweimal 90-Grad-Kurve ein Vorderreifen. Sein Trucks kollidierte mit dem Iveco von Kursim, und beide Trucks blieben im Kiesbett stehen. Der Iveco-Pilot konnte sich selbst wieder befreien, der MAN blieb aber bewegungsunfähig stecken. Unter anderen Unständen hätte man das Rennen wohl abgebrochen, hier entschied man sich über einen großen Streckenbereich „Doppelt Gelb“ zu schwenken. Das bedeutete aber auch, dass sich an einer der spektakulärsten Ecken des Misano World Circuit nichts mehr tun würde.
Hahn lag also erneut in Führung, verfolgt von Albacete, Lacko und Kiss. Das Führungsduo konnte sich schließlich etwas absetzen, während Lacko und Kiss sich einen harten Fight um den dritten Podiumsplatz lieferten. Mit auch wieder etwas größerem Abstand folgte eine Gruppe mit Smith, Körber, Lenz und dem französischen Race-by-Race-Piloten Thomas Robineau, und dann gesellte sich auch schon bald noch Steffi Halm dazu – nachdem sie in wenigen Runden zehn Konkurrenten überholt hatte.
Während sich bei den ersten Vier nicht mehr viel tat, zog Lenz an Körber vorbei, Halm schnappte sich Robineau und beide zusammen passierten in der letzten Runde dann noch den offensichtlich angeschlagenen Körber, der somit auf den 9. Platz zurückfiel. Der 10. Rang ging an Janiec.
Das war der Zieleinlauf, doch dann sprachen die Kommissare ihr Machtwort.
Albacete erhielt eine 10-Sekunden-Zeitstrafe wegen Overspeed, die ihn auf den vierten Platz zurückwarf, hinter Lacko und Kiss. Smith musste ersatzweise für zwei nicht angetretene Durchfahrtsstrafen 60 Sekunden hinnehmen, das warf den Engländer aus den Punktebereich.
Lenz wurden wegen Overspeed auch wiederum 10 Sekunden aufgebrummt, Robineau gar zwanzig, so lag Halm nun hinter Albacete auf dem 5. Platz gefolgt von Körber, Janiec und Lenz auf dem 8. Platz, der Pole für das Folgerennen.
Der englische MAN-Pilot Jamie Anderson war jetzt Neunter vor Robineau.
Als die Trucks mit nun mehr als halbstündiger Verspätung schon zur Startaufstellung des letzten Tagesrennens fuhren, wurde auch dieses Ergebnis wieder revidiert.
Kiss war aus technischen Gründen disqualifiziert worden, sodass ab dem dritten Platz alle um eine Position vorrückten.
Halm war nun Vierte gefolgt von Körber, Janiec, Lenz, Anderson – jetzt auf Pole – und Robineau. Der letzte FIA-Punkt für den 10.Platz ging an den zweiten tankpool24-Mercedes mit Steffen Faas (GER) im Cockpit.
Den Grammer Truck Cup gewann Anderson vor Robineau und Faas, auch das hatte nach all den Korrekturen weiterhin seine Richtigkeit.
Die Ehrung für das Teamchampionat ging an „Die Bullen von Iveco Magirus“ (Hahn / Halm) vor tankpool24-Racing (Kiss / Faas) und Buggyra Racing 1969 (Lacko / Janes) – vor der Disqualifikation von Kiss.

Impressionen:

Der Samstag in Misano Teil 2 - Hahn erster Sieger der Saison
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