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Jarama Vorbericht

Jarama Vorbericht

04. Oktober 2017Mit dem 9. Lauf zur FIA European Truck Racing Championship findet erstmals seit 2010 wieder das Finale auf dem Circuito del Jarama nördlich der spanischen Hauptstadt Madrid statt. Der 31. Gran Premio Camión de España ist in diesem Jahr der einzige Lauf auf der iberischen Halbinsel, indem auch die Spanische Truckracing-Meisterschaft ausgefahren wird.
So stehen für das Finale der Europameisterschaft mit den spanischen Gastfahrern auf dem Circuito del Jarama insgesamt 20 Trucks auf der Entry-List.
Zwölf der insgesamt dreizehn Fahrer der kompletten Meisterschaft werden an den Start gehen. Der Mercedes des Franzosen Dominique Orsini ist nach dem kapitalen Motorschaden im belgischen Zolder noch nicht wieder einsatzbereit. Diese Rennmotoren gibt es nicht mehr, man muss sie mit diversen Einzelteilen komplett neu aufbauen, und das braucht Zeit. Beim Finale des Coupe de France Camions in Albi will Orsini aber wieder mit dabei sein.
Fünf der insgesamt acht „Race-by-Race“-Piloten auf dem Circuito del Jarama kommen aus Spanien, und natürlich sind auch die Trucks der beiden Vila-Brüder wieder dabei. Seit jeher gehören sie in Spanien zu den absoluten Lieblingen. Zwar schaffen sie in den Rennen nicht unbedingt jedes Mal die gleiche Rundenzahl wie die große Mehrheit des Starterfeldes, doch kaum jemand fährt so spektakulär, absolviert solch Reifen fressende Burn-Outs, dreht solch qualmende Donuts wie die Vilas. Auch wenn Alberto das Cockpit diesmal seinem Sohn José überlässt, beeindruckend wird es allemal, zumal auch die übrigen Spanier kaum weniger Aufsehen erregend ihre RaceTrucks „malträtieren“ – und das kommt bei den spanischen Fans ungeheuer gut an.
Bei der portugiesischen Rodrigues-Familie sind erneut wieder mehrere Generationen im Einsatz, Großvater Eduardo, Vater José und Enkel José Eduardo – als „Race-by-Race“. José hat natürlich die besten Chancen, den „Generationenkampf“ mit den allerdings auch recht unterschiedlichen MAN-RaceTrucks für sich zu entscheiden. Schließlich schafft er es nicht nur regelmäßig in die Top-Ten, er hat ja auch mit dem Renner, den zuletzt der Spanier Antonio Albacete pilotiert hat, schon FIA-Rennen gewonnen.
Ein weiterer MAN-Pilot, Altmeister Frankie Vojtisek (CZE), der zum dritten Mal in dieser Saison als „Race-by-Race“ an den Start gehen wird, ist ähnlich stark einzuschätzen.
Ebenso „Race-by-Race“
Der Franzose Anthony Janiec, der in diesem Jahr mit dem Lion-MAN eigentlich nur im Coupe de France Camions aktiv ist, bestreitet in dieser Saison in Spanien erst seinen zweiten FIA-Lauf. Bei der Punktevergabe könnte er allerdings ein gewichtiges Wort mitreden.
Am Nürburgring war Janiec immerhin dritterfolgreichster Punktesammler – als „Race-by-Race“. Auf dem Circuito del Jarama geht es dem Lion-Team jedoch weniger ums Punkte sammeln, als vielmehr den MAN bestens auf das Finale der Französischen Meisterschaft vorzubereiten. Zwar ist Janiecs Vorsprung dort noch größer als der des Tschechen Adam Lacko in der FIA European Truck Racing Championship, doch Teameigner Patrick Folleas will ganz auf Nummer sicher gehen und nichts dem Zufall überlassen.
Mit ähnlicher Intensität wird auch Lackos Buggyra-Team dessen Freightliner vorbereiten. Die Buggyra-RaceTrucks sind nach den Rennen in Le Mans gar nicht mehr nach Tschechien zurückgebracht worden, sondern werden in einer Werkstatt in Frankreich noch einmal gründlich durchgecheckt.
Andere Teams sind direkt nach Spanien durchgestartet, um dort die nötigen Servicearbeiten durchzuführen.
Die, die lieber in den heimatlichen Werkstätten an ihren RaceTrucks arbeiten wollten, erleben derzeit bei der Anreise nach Madrid – sofern sie nicht von vornherein die Route über Westfrankreich gewählt haben, sondern am Mittelmeer entlang fahren – in Katalonien eine Odyssee. Wegen des dortigen Generalstreiks und den damit verbundenen Sperrungen der Autobahnen müssen sie sich ganz neue Wege zum Circuito del Jarama suchen.
Am Wochenende werden sie dann aber zumindest von einem phantastischem Wetter entschädigt – wenn die Prognosen Recht behalten. Sonne pur, Temperaturen bis zu 30 Grad, wobei sich diese nachts allerdings auch schon mal im einstelligen Bereich bewegen können, schließlich liegt die Rennstrecke rund 700 Meter hoch.

Impressionen:

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