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Hungaroring Drumherum

Hungaroring Drumherum

30. August 2017Das war ein in jeder Hinsicht heißes Rennwochenende, der 5. Lauf zur FIA European Truck Racing Championship auf dem Hungaroring nahe der ungarischen Hauptstadt Budapest. Das Fahrerlager war wieder übervoll und der ungarische Mercedes-Pilot Norbert Kiss stand dabei einfach im Mittelpunkt. Vor den Zelten seines tankpool24-Teams bildeten sich immer wieder dichte Menschentrauben.
Dabei gab es nicht ganz soviel zu bejubeln wie im Premierenjahr 2015. Zwar beherrschte der Lokalmatador, der den Hungaroring ja fast im Schlaf befahren könnte, sämtliche Trainingsläufe und auch die Qualifikationen beinahe nach Belieben. Auch das erste Rennen gewann Kiss erwartungsgemäß, sogar ziemlich überlegen. Doch im zweiten Samstagrennen musste der Mercedes-Pilot nach einem Crash schon in der Anfangsphase die Segel streichen.
Im ersten Rennen am Sonntag jagte ihm der Tscheche Adam Lacko mit seinem Buggyra-Freightliner gleich beim Start die Führung ab und gab sie bis zum Zieldurchlauf auch nicht mehr ab. Kiss klemmte dem Buggyra zwar immer wieder an der Stoßstange, und alle Welt erwartete das entscheidende Überholmanöver, doch der Ungar musste immer wieder abreißen lassen. Hier offenbarte sich genau das Problem, das alle – Menschen und Maschinen – an diesem Wochenende hatten, die Hitze und dazu kaum mal etwas Wind.
Für die Menschen war es gerade in der Sonne oft kaum mehr auszuhalten, die Rennmaschinen bekamen zeitweise thermische Probleme, insbesondere dann, wenn sie im Windschatten des Vordermanns fuhren.
So musste Kiss im letzten Rennen nach einem wahrscheinlich thermisch bedingten technischen Defekts seinen Mercedes nach der Hälfte der Runden.
Der Ungar war jetzt nur das auffälligste Beispiel, betroffen waren sehr viel mehr. Immer wieder berichteten die Piloten, dass ihr Renner kurzfristig Leistung verloren oder aber diverse Warnlampen aufleuchteten, wenn man etwas länger dicht hinter dem Vordermann fuhr.
Mit drei Siegen baute der tschechische Buggyra Freightliner-Pilot Adam Lacko seinen Vorsprung in der Meisterschaftswertung weiter aus, auch für die MAN-Pilotin Steffi Halm erwies sich der Hungaroring als gutes Pflaster, dreimal stand sie auf dem Podium.
Bei dem Rennwochenende im tschechischen Most gerade mal fünf Tage später werden nicht mehr so hohe Temperaturen erwartet, dennoch wollen die RaceTrucks gut gewartet und vorbereitet sein.
Da das Autodrom Most das dortige Fahrerlager den Teams schon ab Montag zur Verfügung stellte, damit sie dort in aller Ruhe ihren Service durchführen könnten, machten sich viele Trucks schon sehr frühzeitig auf den Weg Richtung Norden. Die Autofahrer und auch die Menschen am Straßenrand – die Strecke von Budapest nach Most führt vielfach durch Dörfer und Städte – staunten nicht schlecht, wenn immer wieder Konvois bunter Trucks und dazwischen gegen die Fahrtrichtung aufgebockte RaceTrucks an ihnen vorüber fuhren.

Impressionen:

Hungaroring Drumherum
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