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Hungaroring Vorbericht

Hungaroring Vorbericht

23. August 2017Hungaroring - Nach einer Sommerpause von knapp sechs Wochen geht die FIA European Truck Racing Championship mit ihrem 5. Lauf am Hungaroring in die zweite Halbzeit. Streng genommen ist die erste Hälfte der diesjährigen Saison allerdings erst nach den Rennen am Samstagabend vorüber. Schon vorher steht den Truckracern auf der ungarischen Traditionsstrecke ein strammes Programm ins Haus.
Bereits für Donnerstag ist wieder eine Fahrt in die nahe Hauptstadt Budapest geplant. Freitags gibt es vor dem Freien Training wieder VIP- und Pressefahrten und das damit verbundene einstündige Zusatztraining – was den Teams nach der langen Pause, bei manchen auch verbunden mit grundlegenden Veränderungen an den Trucks, sicher sehr gelegen kommt.
Auch wenn manche Top-Teams zwischendurch beim Testen waren, geht letztendlich doch nichts über einige Runden unter rennnahen Bedingungen.
Zudem haben die von den Wetterfröschen prognostisierten Bedingungen, strahlender Sonnenschein und Temperaturen von über 35 Grad, wenig mit dem zu tun, was zuletzt hier in Mitteleuropa so als Sommer bezeichnet worden ist.
Das käme den Verfolgern des die Meisterschaft anführenden Adam Lacko wohl auch eher entgegen. Denn wie der Tscheche mit seinem Buggyra Freightliner bei den letzten Regenrennen die Fahrphysik außer Kraft zu setzen schien und den Konkurrenten einfach davon fuhr, das konnte der Konkurrenz schon fast Furcht einflößen.
Für Norbert Kiss, aktuell der Zweite in der Meisterschaft, wird das Rennwochenende – nur wenige Kilometer von seinem Wohnsitz entfernt – wieder zu einem unglaublichen Fest werden. Doch die permanenten „Norbi, Norbi!“-Rufe sind nicht nur anspornend, sie können auch extrem Druck aufbauend sein. Nach den hervorragenden Rennen zuletzt am Slovakiaring – ja gerade auch nur rund 150 Kilometer von Budapest entfernt – sind die Erwartungen an Kiss und seinen tankpool24-Mercedes gerade bei seinen Fans wieder enorm hoch.
Der intensivste Arbeiter und Tüftler unter den Top-Piloten ist sicherlich Titelverteidiger Jochen Hahn. In diesem Jahr ist der Deutsche ja zu Iveco gewechselt, hat alles neu entwickelt und gebaut und mit einem komplett neuen RaceTruck dann auch gleich das erste Rennen gewonnen. Für Hahn und sein Team war das einerseits höchst erfreulich ebenso auch für Iveco, allerdings ist durch diesen Anfangserfolg die Erwartungshaltung sehr hoch angesetzt worden.
Der – technisch bedingte – beinahe Totalausfall am Misano-Sonntag und die diversen Regenrennen während der weiteren Rennwochenenden ließen den vierfachen Europameister zuletzt dann jedoch etwas ins Hintertreffen geraten. Siebenundvierzig Punkte Rückstand hat Hahn zwar im Moment auf den Spitzenreiter, doch im Idealfall kann der Iveco-Pilot ja auch noch 300 Zähler einfahren. Sowohl bei Hahn Racing als auch bei Iveco weiß man, der Zug ist noch längst nicht abgefahren, entsprechend hat man die Zeit genutzt, um mögliche Problembereiche zu optimieren und auszutesten.
Doch Kiss und Hahn müssen ihren Blick nicht nur nach vorn richten, denn mit Steffi Halm sitzt den beiden Europameistern ja auch schon die einzige Dame im FIA-Fahrer-Feld ganz dicht im Nacken. Der deutschen MAN-Pilotin fehlen ja nur sechs Punkte zum Ungarn und zwei zu Hahn. Ihr Reinert-Racing-Truck, der ja vom Hahn-Team betreut wird läuft äußerst zuverlässig.
Die Verfolgergruppe des Top-Quartetts wird von Altmeister Antonio Albacete angeführt. Nach einjähriger Truckracing-Abstinenz kommt der spanische MAN-Pilot so langsam wieder in Fahrt. Auch wenn die Chancen auf einen weiteren Championatsgewinn eher gering sind, mit Podiumsplätzen ist bei Albacete immer zu rechnen. Gleiches gilt noch für einen weiteren Altmeister, der in diesem Jahr 30jähriges ja Truckracing-Jubiläum feiert, den deutschen Iveco-Pilot Gerd Körber. Unter all den mit Titeln geschmückten „Oldies“ ist Youngster Sascha Lenz ja schon beinahe so etwas wie ein Exot. Auch für den jungen MAN-Piloten sind nicht nur gute Platzierungen sondern auch Podiumsplätze durchaus realistisch, beträgt der Abstand zu seinem Landsmann Körber schließlich doch auch nur 4 Punkte.
Für das Rennwochenende am Hungaroring sind alle FIA-Permanent-Pilots gemeldet, ergänzt wird das 13er-Feld durch drei Race-by-Race-Piloten, die beiden Briten Ryan Smith und Shane Brereton sowie den Tschechen Frankie Vojtisek (alle MAN).

Impressionen:

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