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Der Freitag am Nürburgring – Jochen Hahn gewinnt die Superpole

Der Freitag am Nürburgring – Jochen Hahn gewinnt die Superpole

30. Juni 2017Nürburgring - Auch am zweiten Tag des Truck Grand Prix am Nürburgring, dem dritten Lauf der FIA European Truck Racing Championship, herrschte typisches Eifelwetter. In exakt einer solchen recht nassen Phase starteten die RaceTrucks des Mittelrhein Cups (MRC) ihr Freies Training. So landeten denn auch sehr schnell die ersten Trucks in der Botanik. Anschließend trocknete die Piste etwas ab, die Rundenzeiten wurden schneller, kamen aber längst nicht an das heran, was die RaceTrucks sonst am Ring so fahren. Schnellster war schließlich der Brite Ryan Smith (MAN).
Im späteren Qualifying der MRC-Piloten gab Smith weiterhin den Takt vor, war aber fast 18 Sekunden schneller als zwei Stunden zuvor auf der sehr feuchten Piste und sicherte so die Pole für das erste Rennen im MRC. Auch im dritten MRC-Rennen wird er vom besten Startplatz aus ins Rennen gehen, dafür ausschlaggebend waren die zweitschnellsten Rundenzeiten. In den Rennen 2 und 4 wird in umgekehrter Startreihenfolge des vorherigen Rennens gestartet.
Das erste Rennen im MRC, das einzige Rennen am heutigen Tag überhaupt, fand schließlich am frühen Nachmittag bei sehr angenehmen Pistenverhältnissen statt.
Wie schon zuvor das Qualifying dominierte Smith auch das Rennen ganz eindeutig mit einem klaren Start-Ziel-Sieg. Um den zweiten Platz ging es da schon wesentlich enger zu. Die beiden MAN-Piloten Shane Brereton und David Jenkins lagen ganz dicht beieinander. Kurz vor Schluss berührten sich die beiden Engländer bei der Einfahrt in die Mercedes-Arena ganz leicht, es reichte aber, dass Jenkins sich drehte.
Brereton konnte problemlos weiterfahren, während Jenkins seine beiden Landsleute Mat Summerfield (MAN) und Oliver Janes (Freightliner) passieren lassen musste.
Doch des zweiten Platzes konnte sich Brereton nicht lange erfreuen, eine Zeitstrafe warf ihn auf den 7. Rang zurück. So standen nun Summerfield und Janes neben Smith auf dem Podium.
Für die Piloten (genauer eine Pilotin und 20 Piloten) der FIA-Läufe steht das erste Wertungsrennen ja erst am morgigen Samstag an, so galt es heute erst einmal, sich während der Freien Trainings auf die ständig wechselnden Wetter- und Pisten-Verhältnissen einzustellen.
Während des ersten Trainingsumlaufs wurden die Streckenbedingungen von Minute zu Minute besser, und die Bestzeiten purzelten dementsprechend.
Am Ende hatte Titelverteidiger Jochen Hahn die schnellste Rundenzeit zu verbuchen. Der Ungar Norbert Kiss war mit seinem tankpool24-Mercedes nur 9 Hundertstel langsamer als der deutsche Iveco-Pilot, und auch Freightliner-Pilot Adam Lacko (CZE) sowie der Spanier Antonio Albacete (MAN) lagen gerade mal rund eine Zehntel hinter Hahn.
Auch im zweiten Freien Training lag dieses Quartett vorn, angeführt von Albacete vor Hahn und Kiss. Steffi Halm, einzige Dame im Feld, machte aus der Spitzengruppe jedoch ein Quintett, indem sie mit ihrem MAN Lacko um 3 Tausendstel auf den 5. Platz verweisen konnte.
Am Nachmittag wurden schließlich das Qualifying und die SuperPole ausgefahren. Manchmal nieselte es zwar ein bisschen, letztendlich konnten die Piloten aber uneingeschränkt Gas geben.
Das eigentliche Zeittraining ist ja in dieser Saison auf 10 Minuten verkürzt worden. Auf der nur rund 2 Kilometer langen Strecke von Spielberg wirkte sich das nicht weiter aus, da konnte man ausreichend Runden fahren. Auf der doppelt so langen Strecke in Misano sah das schon anders aus, es ging aber insgesamt doch eher recht entspannt zu.
Auf dem Nürburgring sind die Nerven nun schon etwas angespannter, schließlich hat man ja auch nur die Möglichkeit für maximal zwei wirklich schnelle Runden.
Doch die Toppiloten wussten schon recht bald, dass sie mit ihrer ersten schnellen Zeit die SuperPole für die Top-Ten erreicht hatten. Doch die, die um die letzten Plätze für die SuperPole kämpften, wurde es am Ende ziemlich eng.
Bestzeit fuhr Kiss knapp vor Albacete, Steffi Halm und Hahn. Die beiden Buggyra Freightliner-Teamkollegen David Vrsecky (CZE) und Lacko, die beiden MAN-Piloten Sascha Lenz (GER) und Anthony Janiec (FRA), und beiden deutschen Gerd Körber (Iveco) und André Kursim (Mercedes) vervollständigten die Top-Ten für die SuperPole.
Der Überraschungssieger von Spielberg Jose Rodrigues (POR) auf MAN verpasste ebenso die Top-Ten um wenige Zehntel wie der junge Deutsche Steffen Faas (Iveco), der hier beim TGP sein erstes Truckrennen fährt.
In der anschließenden SuperPole wurden die Karten ganz neu gemischt. Auch wenn Hahn sich im Qualifying noch mit dem 4.Platz zufrieden gegeben hatte, so langte er nun voll zu. Schon mit seiner ersten schnellen Runde fuhr er Bestzeit, legte anschließend dann aber doch noch was drauf – und das war auch notwendig.
Denn sowohl Albacete als auch Kiss, der 1 Tausendstel schneller war als der Spanier, hatten Hahns Topzeit eliminiert, bis eben der deutsche Iveco-Pilot durchs Ziel schoss. Mit 1:54,715 war der amtierende Europameister noch einmal um 155 Tausendstel schneller als sein Championatsvorgänger aus Umgarn.
Der vierte Startplatz für das morgige erste Rennen ging an Lacko vor Steffi Halm, Sascha Lenz, Vrsecky, Janiec, Körber und Kursim.

Impressionen:

Der Freitag am Nürburgring – Jochen Hahn gewinnt die Superpole
Der Freitag am Nürburgring – Jochen Hahn gewinnt die Superpole
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