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Coupe de France Camions – Der Samstag in Nogaro

Coupe de France Camions – Der Samstag in Nogaro

24. Juni 2017Nogaro - Nach der fröhlichen Party am Freitagabend auf dem Platz an der Rue d’Artagnan inmitten des südfranzösischen Städtchens Nogaro, als die Hauptaufgabe der Truckracer darin bestand Autogramme zu schreiben, mit den vielen Fans etwas Floc de Gascogne zu trinken und in den engen Gassen mit den RaceTrucks eine gute Show zu bieten, ging es heute bei bedecktem Himmel, Temperaturen um die 25 Grad und handwarmem Asphalt wieder sportlicher zu.
Der erste Tag des dritten Laufs zum Coupe de France Camions stand anfangs erneut ganz im Zeichen des Lion-Piloten Anthony Janiec. Schon die Freien Trainings hatte der letztjährige Sechste der Europameisterschaft klar dominiert, ebenso überlegen gewann der MAN-Pilot auch das Zeittraining.
Von der Pole aus ins Rennen gegangen ließ Janiec denn auch im ersten Tagesrennen keinen Zweifel daran, dass er sich auf dem Circuit Paul Armagnac mit einem eindeutigen Start-Ziel-Sieg einführen wollte – und das gelang dem Franzosen denn auch in überzeugender Manier.
So blieb dem Rest eigentlich nur, sich um die weiteren Plätze zu bemühen. Doch auch hier waren die Fronten schon schnell geklärt. Titelverteidiger Thomas Robineau holte sich mit seinem MAN klar die Punkte für den 2.Platz, sein ärgster Widersacher der vergangenen Jahre, Renault-Pilot Lionel Montagne, musste sich mit dem 3. Podestrang zufrieden geben.
Dahinter ging es dann aber längst nicht mehr so geruhsam zur Sache. Youngster Louis Meric behauptete mit seinem MAN etwa bis zur Hälfte des Rennens die vierte Position, hatte aber die ganze Zeit den Renault des nicht gerade als zimperlich geltenden Portugiesen Jose Teodosio formatfüllend im Rückspiegel. Der nutzte schließlich eine kleine Unachtsamkeit des 17jährigen, der dabei gleich vier Plätze verlor. In der letzten Runde schaffte es Meric schließlich dann zwar, noch an seinem Lion-Teamkollegen Jean-Charles Mauri vorbeizuziehen, verpasste am Ende aber den 6. Platz – und damit die Pole für das zweite Rennen – am Ende um gerade mal 3 Zehntel.
Dieser Platz ging so an den Portugiesen Jose Sousa hinter dem Polen Gregory Ostaszewski (beide Renault).
Um den neunten Rang gab es einen weiteren extrem engen, aber dennoch sehr fairen Kampf zwischen zwei weiteren Youngstern, dem 21jährige Raphael Sousa (Renault) aus Portugal und dem 16jährigen Teo Calvet (MAN), sowie dem Routinier Franck Conti (Volvo).
Im Abstand von gerade mal jeweils 3 Zehntel überquerte das Trio in genau der Reihenfolge schließlich die Ziellinie.
So ging denn auch die Nachwuchswertung an Louis Meric vor Raphael Sousa und Teo Calvet.
Im Folgerennen brachte Jose Sousa seine Pole nicht viel Glück ein. Schon anfangs fiel er im Startgerangel auf den vierten Platz zurück, um nur wenige Runden später das Rennen mit seinem stark gezeichneten Renault ganz aufzugeben. Dafür hatte aber sein Landsmann und Teamkollege Teodosio die Spitze übernommen. Mit deutlichem Abstand folgten Robineau und Janiec, die ja aus der dritten Startreihe hatten ins Rennen gehen müssen. Während Robineau nun Runde für Runde kräftig aufholte und in der 5. Runde an Teodosio locker vorbeizog, konnte Janiec den Abstand kaum verkürzen. Ganz im Gegenteil, gegen Ende des Rennens hing ihm sogar Montagne wieder an Stossstange.
In dem Startgerangel hatte sich Janiecs MAN einen Reifenschaden eingefangen. Am Ende der zwölf Runden war der Pneu nahezu platt, unter diesen Umständen war Janiec denn auch froh, es überhaupt aufs Podium geschafft zu haben.
Ziemlich unbedrängt holte sich Meric den 5. Platz. Um den 6.Rang wurde wiederum hart gekämpft zwischen Ostaszewski und Teo Calvet. Und erneut hatte der 16jährige MAN-Pilot knapp das Nachsehen – am Ende um gerade mal 2 Zehntel.
Siebter wurde Raphael Sousa vor Patrick Chatalain (Iveco), Stephane Languillat (Renault) und Vincent Crouzade (Iveco).
Zu den Einladungsrennen waren hauptsächlich Piloten aus der Britischen Meisterschaft nach Nogaro gekommen, dazu mit John Hemmings (Mercedes) ein Finne und mit David Marco Bermejo (MAN) und Jose Manuel Vera Zaragoza (Iveco) zwei Piloten aus Spanien.
Für alle stand klar der Spaß am Truck Racing im Vordergrund- Großer Favorit auf dem Papier war sicherlich MAN-Pilot Ryan Smith, der gleich zwei RaceTrucks mit nach Nogaro gebracht hatte – aber nur einen Motor.
Nachdem Smith am Freitag diverse Trainingsrunden gefahren war, baute seine Mannschaft den Motor aus dem neueren Truck aus und in seinen alten MAN wieder ein – und mit dem ist Smith denn auch in die Qualifikation und in die anschließenden Rennen gegangen.
Die Pole holte sich der Brite schließlich klar vor seinen Landsleuten Stuart Oliver (Volvo), Oly Janes (Buggyra Freightliner) und Hemmings.
Im folgenden Rennen setzte sich Smith denn auch gleich an die Spitze und fuhr einem klaren Start-Ziel-Sieg entgegen. Einzig Stuart Oliver konnte noch folgen. Den dritten Podestplatz sicherte sich Janes. Beim Fight um den 4.P latz ging es am Ende dann aber sehr knapp zu. Der Brite Coleman kam mit seinem MAN dem Hemmings-Mercedes im Laufe des Rennens immer näher, am Ende rettete der Finne seinen 4. Rang nur um wenige Zehntel ins Ziel. Sechster wurde MAN-Pilot Terry Gibbon vor dem Scania von Michael Oliver (beide GBR) und den beiden Spaniern Marco Bermejo und Vera Zaragoza.
Es wurde nach englischem Reglement gefahren, so fiel die Pole für das Folgerennen an Vera Zaragoza.
Schon beim Start musste der Iveco-Pilot viel Lehrgeld bezahlen. Es ging schon recht heftig zur Sache und der Polesetter fiel gleich ans Ende des Feldes zurück. Aber auch erfahrenere Piloten fanden sich plötzlich weiter hinten wieder als man erwartet hatte. Die Spitze hatte Coleman übernommen mit unerwartet großem Abstand zu Hemmings und dem restlichen Feld.
An dritter Position befand sich bereits Smith, der das Startgerangel genutzt hatte, um vom letzten Platz in die Spitzengruppe zu fahren. Nachdem der MAN-Pilot relativ schnell den Mercedes von Hemmings hatte passieren können, kam er dem schon enteilten Coleman immer näher – doch an seinem Landsmann biss er sich die Zähne aus. Erst drei Runden vor Schluss konnte Smith die Führung übernehmen – Coleman folgte ihm jedoch wie ein Schatten.
In der letzten Runde schwächelte Smith etwas und Coleman gewann das Rennen auf den letzten Metern mit einem Vorsprung von gerade 5 Hundertsteln. Dritter wurde Hemming vor Gibbon, Michael Oliver, Marco Bermejo, Stuart Oliver, Vera Zaragoza und Janes.

Impressionen:

Coupe de France Camions – Der Samstag in Nogaro
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