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Grand Prix Camions du Castellet – Der Samstag

Grand Prix Camions du Castellet – Der Samstag

03. Juni 2017Le Castellet - Am Freitagnachmittag standen Presse- und VIP-Fahrten, in deren Rahmen Boije Ovebrink mit seinem Volvo-„Iron Knight“, dem mit 2.400 PS stärksten Truck der Welt, dessen Topspeed mit 276 km/ h gemessen wurde, auch eine Ehrenrunde mit Janiec als Verfolger auf die Piste legte, natürlich mit – für „Iron Knight“-Verhältnisse – gemäßigtem Tempo.
Am heutigen Samstag war es dann aus mit den „Spielereien“, das heißt aber nicht, dass es gleich todernst wurde. Die französische Rennlegende Noel Crozier, dessen Siebzigster in diesem Jahr ansteht, wurde für seine Verdienste um das Truckracing geehrt. Der frühere Europameister stieg noch einmal in einen seiner alten RaceTrucks und sauste mit dem noch einmal über die Start-und-Ziel-Gerade.
Franck Conti hatte am Vorabend schon eine Party anlässlich des 20jährigen Bestehens seines Truckracing-Teams gefeiert. Auch ihm wurde dafür noch einmal vor den vielen Fans eine besondere Ehrung zuteil.
Zuvor war aber schon im Zeittraining die Start-Aufstellung für das erste Rennen ausgefahren worden. Anthony Janiec holte sich mit seinem Lion-MAN knapp – um 2 Zehntel – die Pole vor seinem Markenkollegen Thomas Robineau.
So erwartete man diesmal denn auch ein recht enges Rennen, beim ersten Aufeinandertreffen der beiden Titelaspiranten Mitte Mai in Charade dominierte Janiec die Konkurrenz inklusive Robineau ja noch ganz extrem.
Janiec übernahm mit seinem gelben Lion-MAN auch gleich die Führung und setzte sich schon in der ersten Runde doch schon überraschend klar von seinen Verfolgern ab. In der Folge fuhr der Sechste der letztjährigen Europameisterschaft einen überlegenen Start-Ziel-Sieg mit am Ende 13 Sekunden Vorsprung ein. Robineau konzentrierte sich mehr darauf, seine 2. Position zu verteidigen, denn der Portugiese José Teodosio und Lionel Montagne (beide Renault) folgten im Sekundenabstand.
Etwas einsam und völlig ungefährdet fuhr Lionel Daziano mit dem zweiten Lion-MAN auf den 5. Platz. Der Finne John Hemming (Mercedes) führte als Sechster ein Verfolgertrio mit dem Portugiesen José Sousa (Renault) und dem dritten Lion-MAN mit Louis Meric ins Ziel. Für Hemming hätte dies die Pole im Folgerennen bedeutet – wäre er nicht wegen Nichteinhaltens der Streckenführung von den Rennkommissaren um 3 Plätze zurückversetzt worden. So fiel die Pole nun an Sousa und der Finne fand sich hinter Franck Conti auf dem 9. Rang wieder. Den zehnten Platz holte sich Stephane Languillat (Renault).
Im zweiten Tagesrennen wird auch beim Coupe de France Camions in umgekehrter Reihenfolge gestartet, allerdings nur bis zum 6.Platz. So hatte eben nun Sousa die Pole, Janiec ging vom 6. Startplatz ins Rennen. Tedosio, eigentlich auf dem 4. Startplatz, musste aus der Boxengasse dem Feld nachjagen, sein Renault war nicht rechtzeitig startbereit.
Beste Voraussetzungen für eine spannende Vorstellung – doch wie Janiec schon in der ersten Runde nach vorn auf die 2. Position stürmte, das hatte man so nicht erwartet. Sein Lion-Teamkollege Daziano hatte die Führung übernommen, musste die dann aber schon in der zweiten Runde an Janiec abtreten. Noch eine weitere Runde konnte der zweite Lion-Pilot dann noch seinem MAN-Kollegen Robineau Paroli bieten, dann lag erneut das Führungsduo des ersten Rennens an der Spitze. Janiec hatte schon wieder einen recht ansehnlichen Vorsprung herausgefahren, und eigentlich – so hätte man meinen können – sei schon wieder alles gelaufen. Doch Robineau rückte im Laufe des Rennens kräftig auf, wenige Runden vor Schluss hing er dem gelben MAN schon direkt am Heck. Doch Aufholen und Überholen sind zweierlei, es schien, als könne Janiec gerade aus engen Kurven heraus wesentlich besser beschleunigen. Am Ende gewann der Lion-Pilot auch das zweite Tagesrennen, doch diesmal nur noch mit weniger als einer Sekunde Vorsprung. Dritter wurde Daziano mit viel Luft nach vorn und auch nach hinten vor Montagne und dem dritten Lion-Piloten Meric.
Der Kampf um den 6. Platz war bis zum Schluss wiederum ausgesprochen heiß. Teodosio war aus der Boxengasse heraus dem 25er-Feld hinterher gejagt. Runde für Runde machte er einige Plätze gut. Bis zur Hälfte des Rennens hatte sich der Renault-Pilot schon bis auf die 9. Position vorgekämpft, doch nun wurde sein extremer Vorwärtsdrang erst einmal gedämpft, Teodosio traf nun auf die stärkeren RaceTrucks. Mehrere Runden brauchte er, um Conti zu knacken, dann nahm er Hemming ins Visier, und als er am finnischen Mercedes vorbei war, jagte Tedosio noch seinem Teamkollegen Sousa, der ja von der Pole gestartet war, den 6. Platz ab. Hemming folgte dem Portugiesen schließlich mit nicht einmal halben Sekunde Abstand auf dem 8. Rang vor Conti und Languillat.

Impressionen:

Grand Prix Camions du Castellet – Der Samstag
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