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Misano Vorbericht

Misano Vorbericht

25. Mai 2017Der Misano World Circuit an der italienischen Adria gehört zu den Traditionskursen in der FIA European Truck Racing Championship – und da dort zumeist gutes Wetter herrscht, zählt Misano für die Teams samt Begleitung auch zu den beliebtesten Events. Tatsächlich gehört es vielfach, gerade auch bei den Fans und Besuchern einfach dazu, mindestens einmal durch den Sand zu marschieren und – zumindest die Füße – im Mittelmeer zu baden. Doch trotz des Urlaubsfeelings geht es aber natürlich in erster Linie um Motorsport.
Der zweite Lauf zur diesjährigen Truck-EM ist für den italienischen Nutzfahrzeughersteller Iveco das Heimrennen. Die Iveco-Fahnen werden seit Jahren vom Ulmer Team Schwabentruck hochgehalten, mit dem dreifachen Champion Gerd Körber im Cockpit. Die Erfolge der letzten Jahre haben mittlerweile auch in den höheren Etagen von Iveco großen Eindruck hinterlassen und größeres Interesse am Truckracing geweckt.
In diesem Jahr haben die Italiener schließlich einen echten Coup gelandet, indem sie den amtierenden Europameister Jochen Hahn in ihr Boot holten. Als „Die Bullen von Iveco Magirus“ haben Hahn und Körber den Teamtitel voll im Visier, und wenn sie in Misano so weitermachen, wie sie es in Spielberg schon gezeigt haben, könnte dieses Rennwochenende ein echtes Iveco-Festival werden – und das vor heimischem Publikum.
Trotz des Iveco-Heimvorteils werden die MAN-Pilotin Steffi Halm und die übrigen zehn männlichen Mitstreiter aber ihre Chancen nutzen, sobald sie sich ihnen bieten.
Halm führt die Schar der Verfolgermeute an, als eigentlicher Platzhirsch dieser Gruppe gilt jedoch Adam Lacko. Der Tscheche hat schon mehrfach bei der FIA-Jahresfeier auf dem Podium gestanden, aber noch nie ganz oben. Das will er in diesem Jahr ändern. In Misano wird er in seinem Landsmann David Vrsecky im zweiten Buggyra-Freightliner nun auch wieder starke Unterstützer finden.
Doch Steffi Halm vertritt ja auch die MAN-Farben nicht allein.
Zusammen mit ihrem deutschen Landsmann Sascha Lenz bildet sie nicht nur das Reinert-Adventure-Team mit ernsthaften Ambitionen auch in der FIA-Teammeisterschaft, die beiden Youngster werden auch bei der Vergabe der Podiumsplätze bei den jeweils vier Wochenendrennen ein Wörtchen mitsprechen wollen.
Zwei weitere, sehr erfahrene MAN-ler, Antonio Albacete (ESP) und José Rodrigues (PRT), die auch in der Teamwertung zusammen unterwegs sind, haben ebenfalls in Spielberg gezeigt, dass sie zu jeder Zeit den nominellen Favoriten etwas entgegensetzen können. Albacete fuhr nach einjähriger Truckracing-Abstinenz gleich wieder aufs Podium, und Rodrigues landete im zweiten Samstagsrennen ja einen echten Überraschungssieg.
Und nicht zuletzt sind da ja noch die Mercedes-RaceTrucks von tankpool24.
Gerade hier in Misano hat der Ungar Norbert Kiss im vergangenen Jahr in seinem erst zweiten Rennen für tankpool24 der Konkurrenz das Fürchten gelehrt und den ersten tankpool24-Podiumsplatz eingefahren. Pech und die Launenhaftigkeit seines Dienstwagens verhinderten letztendlich, dass er am Ende in der Gesamtwertung noch weiter vorn lag. Das soll in diesem Jahr anders werden, wenn auch in Spielberg unverschuldete Rück- und Ausfälle schon einige Punkte gekostet haben
Bei Kiss’ Teamkollegen André Kursim zeigte sich ein kräftiger Aufwärtstrend. Der junge Deutsche lag denn auch beim letzten Rennen auf einem Podiumsplatz, als sein tankpool24-Mercedes von der Piste gekickt wurde und ausfiel.
Die Leistungsdichte der Top-Ten beim Saisonauftakt war enorm, in der SuperPole lagen die Trucks gerade mal sieben Zehntel auseinander. Für das Rennwochenende in Misano ist also Höchstspannung zu erwarten. Zum Entspannen kann der Fan sich dann mal Hunderte der schönsten Trucks Italiens ansehen, die sich auf einem Teil des Paddocks in „Reih und Glied“ präsentieren.

Impressionen:

Misano Vorbericht
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