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Le Mans Vorbericht

Le Mans Vorbericht

06. Oktober 2016Le Mans - In dieser Saison gibt es nur neun Läufe zur FIA European Truck Racing Championship, und so ist der 9.Lauf auf dem Circuit Bugatti im französischen Le Mans auch bereits das Finale.
Le Mans hat für alle Motorsport-Freunde einen ganz besonderen Klang und in Anlehnung an eines der berühmtesten Rennen der Welt heißt dort auch das traditionelle Truckracing-Weekend „24-H-Camion“.
Wir sind hier schon mehrfach darauf eingegangen, die RaceTrucks fahren nicht 24 Stunden am Stück, und es wird auch nicht auf der langen Stecke mit den ja ansonsten öffentlich Straßen gefahren, sondern auf der permanenten Rennstrecke Circuit Bugatti.
Die FIA ETRC absolviert so auch in Le Mans ihr normales Programm, vier Rennen á 45 Kilometer mit den entsprechenden Trainingsläufen und Qualifyings. Was anderes wäre auch nicht machbar.
Schließlich hat ein RaceTruck neben rund 50 Liter Diesel auch über 250 Liter Wasser zum Kühlen der Bremsen an Bord, und die Wassertanks sind in der Regel nach 45 am Limit gefahrenen Kilometern auch leer.
Doch das Drumherum erinnert schon etwas an die berühmten 24 Stunden von Le Mans, ein beinahe übervolles Programm ohne jede Ruheminute, viel Spektakel, eine Riesenshow am Samstagabend auf der Strecke, ein großes Feuerwerk und anschließend Konzert und Party bis zum Morgen. Wer also will und es auch schafft, kann von Samstagmorgen bis Sonntagabend durchmachen.
Die Pilotinnen und Piloten der FIA ETRC dagegen gehen auch am Sonntag, dem definitiven Finaltag ausgeschlafen an den Start, selbst dann wenn auch die letzte Titelentscheidung schon am Samstag gefallen sein sollte.
Der erste Champion steht ja bereits seit Jarama fest, der Teamchampion.
Der Vorsprung von Reinert Adventure mit den beiden deutschen MAN-Piloten Jochen Hahn und René Reinert ist nicht mehr einholbar.
Auch in der Fahrerwertung liegt Hahn vorn, um recht komfortable 35 Punkte. Doch sein einzig verbliebener Konkurrent im Titelkampf, der Tscheche Adam Lacko (Buggyra Freightliner) könnte ja rein theoretisch noch 60 Punkte gewinnen.
Sollte Hahn aber am Samstagabend weiterhin mehr als 30 Zähler Vorsprung haben, wird es bei Hahn Racing zwar wesentlich entspannter zugehen, richtig gefeiert wird aber so oder so, ob nun bei Hahn oder bei Buggyra, erst am Sonntag wenn alles vorbei ist. Das erfordert schon allein der Respekt gegenüber den Mitstreiterinnen und Mitstreitern.
Insbesondere beim Kampf um den dritten Podiumsplatz bei der abschließenden FIA-Zeremonie geht es noch richtig spannend zu.
Derzeit hat sicher René Reinert die besten Aussichten, seine Reinert Racing-Teamkollegin und Landsmännin Steffi Halm hat 18 Punkte weniger auf ihrem FIA-Konto, dem ungarischen Titelverteidiger Norbert Kiss (Mercedes-Benz) fehlen 9 weitere Zähler, dem Lokalmatador Anthony Janiec (MAN) insgesamt 31 Punkte.
Eng geht’s in jedem Fall zu, auch bei den weiteren Top-Ten-Platzierungen.
MAN-Pilot Sascha Lenz strebt in seiner ersten vollen Saison den 7.Rang an. Dem deutschen Youngster sitzt mit seinem Landsmann Gerd Körber aber ein höchst erfahrener „Oldie“ im Nacken, dessen Iveco-Schwabentruck Team in Jarama jedoch nicht am Start war.
Und auch der 9. Platz in der Gesamtwertung ist noch hart umkämpft.
Der junge Tscheche Jiri Forman möchte mit seinem Buggyra Freightliner in seiner ersten FIA ETRC-Saison der Grand Dame des Truckracing Ellen Lohr (GER) diesen Rang unbedingt noch abjagen, allerdings hat die MAN-Pilotin 9 Punkte mehr auf ihrem Konto.
Die Wetterfrösche sagen für das Wochenende ausgesprochen gutes Wetter voraus, meist wolkenloser Himmel, in jedem Fall trocken, nachts aber auch bitter kalt.
Heute Morgen zeigte das Thermometer Temperaturen im mittleren einstelligen Bereich an.

Impressionen:

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