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Der Sonntag in Zolder Teil 3 – Sieg mit viel Wut im Bauch für Lacko

Der Sonntag in Zolder Teil 3 – Sieg mit viel Wut im Bauch für Lacko

18. September 2016Zolder - Lackos Ausfall im ersten Tagesrennen war durch einen defekten Injektor verursacht worden, im Nachhinein war also der eigentliche Schaden schnell repariert, die sicher geglaubten 20 Punkte waren aber futsch. Vor insgesamt 15.000 Zuschauern ging der Tscheche also mit einer enormen Wut im Bauch ins letzte Rennen – ganz vom Ende des Feldes.
André Kursim dagegen wird über seine erste Pole alles andere als wütend gewesen sein, aber er war extrem angespannt und sicherlich auch ziemlich nervös. Sascha Lenz war kaum nervös, allerdings hatte er in solchen Situationen, das Renngeschehen von der Spitze angehen zu müssen, schon etwas Erfahrung.
Doch bevor es überhaupt losging, herrschte bereits große Aufregung in der Startaufstellung, bei Schwabentruck. An Körbers Iveco wurde noch kräftig gearbeitet, der Pilot lenkte im Stand hin und her, und die Mechaniker schraubten hektisch an der Vorderachse.
In der Formation Lap hinter dem PaceTruck fuhr Körber Schlangenlinie. Was in anderen Motorsport-Serien zum Aufwärmen der Reifen gang und gäbe ist, ist im Truckracing jedoch völlig unüblich. Schließlich fuhr der Iveco dem PaceTruck hinterher in die Boxengasse, mit den Lenkungsproblemen war es sinnlos, überhaupt ins Rennen zu gehen.
Polesetter Kursim gab hier erst einmal das Tempo vor, doch nach einigen Hundert Metern hatte Lenz schon die Führung übernommen. Noch in der ersten Runde zogen auch Steffi Halm und Janiec am Mercedes-Piloten vorbei. Lenz konnte also nicht darauf hoffen, dass er seinen Vorsprung würde ausbauen können, weil sich die Verfolger durch Positionskämpfe etwas aufreiben würden. So hing ihm denn auch schon bald Halms nominell einfach schnellerer blaue MAN an der Stoßstange. An Lenz vorbeizuziehen, gelang der Pilotin allerdings nicht.
Hinter Janiec ging es derweil schon heftiger zur Sache.
Kiss war nach drei Runden wie zuvor schon Körber auch in die Boxengasse gefahren, sein Mercedes wies auch massive Lenkprobleme auf.
Bis zu dem Zeitpunkt war Lacko mit einer unheimlichen Vehemenz allerdings schon fast durchs ganze Feld gepflügt und lag nun hinter Janiec auf der 4. Position. Aber auch den Widerstand des Franzosen hatte der Buggyra-Pilot schnell geknackt, ebenso stellte Halm für Lacko kein großes Hindernis dar. Eine Runde später – es war erst zur Hälfte des Rennens – setzte sich Lacko dann schon an die Spitze. Nachdem nun der Tscheche an Lenz vorbei gezogen war, schien der Wall überwunden. Nach und nach wurde der MAN-Pilot überholt, erst von Halm, dann von Hahn, der versuchte mit Lacko halbwegs Schritt zu halten, schließlich noch von Janiec und Reinert. Da fand sich Lenz auf der 6. Position wieder, einen Platz vor seinem Nebenmann aus der Startaufstellung, dem Mercedes-Piloten Kursim.
Später stellte sich dann heraus, dass durch einen heftigen Schlag aufs Heck am Lenz-MAN der Stabilisator gebrochen war, und der Pilot deshalb auch keine richtige Gegenwehr mehr hatte leisten können.
Während Lacko nun also einem ungefährdeten Sieg entgegenfuhr, setzte Hahn alles daran, noch den zweiten Platz einzufahren; denn das hieß für die FIA-Wertung, in diesem Rennen nur einen Punkt weniger als sein schärfster Konkurrent im Titelkampf.
Tatsächlich gelang es dem dreifachen Champion noch in der letzten Runde, in der Schikane am Ende der Gegengeraden Steffi Halm auszubremsen und hinter Lacko aufs Podium zu fahren.
Als Vierter passierte schließlich Janice die Ziellinie vor Reinert und eben Lenz und Kursim.
Auf die drei letzten Punkteplätze fuhren Lohr, Forman und Rodrigues.
Im Nachhinein erhielt Forman eine 30-Sekunden-Strafe, flog so ganz aus den Punkterängen raus, und der Holländer Erwin Kleinnagelvoort sicherte sich so mit seinem Scania den letzten FIA-Punkt.
Einmal mehr ging die Teamwertung an Reinert Adventure (Hahn / Reinert), vor Buggyra (Lacko / Forman) und Lion Truckracing-Lenz (Janiec / Lenz).
In der Fahrerwertung konnte Hahn seine Führung ausbauen und weist nun 356 Punkte auf.
Lacko folgt mit 321 Zählern vor Reinert (180), Kiss (179), Halm (174) und Janiec (169).

Impressionen:

Der Sonntag in Zolder Teil 3 – Sieg mit viel Wut im Bauch für Lacko
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