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Zolder Vorbericht

Zolder Vorbericht

15. September 2016Der 7. Lauf zur FIA European Truck Racing Championship im belgischen Zolder läutet die Endphase der Meisterschaft ein. Im Prinzip haben mit MAN-Pilot Jochen Hahn (GER) und dem Tschechen Adam Lacko (Buggyra Freightliner) nur die beiden Titelaspiranten, die von Anfang an als die großen Favoriten gehandelt worden sind, noch echte Chancen. Mit 136 oder eben 123 Punkten mehr auf dem FIA-Konto als der schärfste Verfolger, der Ungar Norbert Kiss (Mercedes-Benz), ist der Vorsprung einfach zu groß und nur noch theoretisch einzuholen.
Aber gerade Hahn verbinden mit Zolder auch einige unangenehme Erinnerungen.
Hier erlebte der dreifache Champion einen der spektakulärsten Unfälle in der FIA ETRC, hier musste er vor exakt 10 Jahren seine Titelambitionen begraben, als er vor lauter Turbolader-Wechseln kaum mehr zum Fahren kam.
Wenn der Altensteiger und sein tschechischer Konkurrent am Sonntagabend aber weiterhin mehr als 120 Punkte Vorsprung haben, sind ihnen die beiden ersten Plätze auf dem Podium bei der FIA-Abschlussfeier in Le Mans nicht mehr zu nehmen.
Die Frage ist dann nur noch, wer ganz oben stehen wird.
So wird sich Kiss realistischerweise darauf konzentrieren, seinen 3. Platz gegen den MAN-Piloten René Reinert (GER) zu verteidigen. Gerade mal 11 Punkte Vorsprung hat der tankpool24-Pilot, und zwei noch weitere MAN-RaceTrucks mit Anthony Janiec und Steffi Halm harren schon in Lauerstellung, weist ihr FIA-Konto doch auch mal gerade 22 bzw. 27 Punkte weniger auf als das von Kiss – und 180 Zähler kann man im Optimalfall insgesamt ja noch einfahren.
Auch wenn es jeweils ungemein eng zugeht, so hoffen die Pilotinnen und Piloten darauf, dass künftig wieder etwas mehr Rücksichtnahme geübt wird, ebenso wie darauf, dass ihrer Meinung nach, Entscheidungen der jeweiligen Stewarts einheitlicher und vor allem nachvollziehbarer werden müssen. Deshalb werden sich in Zolder die Pilotinnen und Piloten – und auch nur diese – zu einer bisher einmaligen Versammlung treffen.
Wie schon in Most wird sich Iveco auch in Zolder im Paddock in einem größeren Rahmen präsentieren. Doch gerade das Iveco-Aushängeschild Gerd Körber fühlte sich von der etwas härteren Gangart der letzten Rennen besonders benachteiligt. Der Deutsche hatte mit seinem Schwabentruck-RaceTruck sicherlich schon ein paar Punkte mehr eingeplant. Und nun muss Körber sogar fürchten, dass ihm sein Landsmann Sascha Lenz den siebten Rang abjagen könnte.
Der junge MAN-Pilot aus Plaidt war zwar bisher – ähnlich wie Körber – nicht unbedingt immer vom Glück verfolgt. Doch sein erster Podiumsplatz in der FIA ETRC vor knapp zwei Wochen in Most könnte Lenz an den drei letzten Rennwochenenden noch einmal erheblichen Auftrieb verleihen, wohingegen Körber nur noch zweimal punkten kann, denn sein Schwabentruck-Team hat für Jarama den „Joker“ gezogen.
Bereits in Zolder wird der MAN-Pilot Ryan Smith schon nicht punkten, der Race-by-Race-Pilot hat nicht gemeldet. So werden wohl der Tscheche Jiri Forman (Buggyra Freightliner) und die deutsche Grand Dame des Truckracing Ellen Lohr (MAN) den Briten aus den Top-Ten verdrängen.
Nachdem jetzt über lange Zeit in ganz Mitteleuropa ungewöhnlich schönes Sommerwetter geherrscht hatte, sind die Aussichten für das Wochenende eher nicht mehr ganz so gut.
Für den Samstag erwarten die Wetterfrösche gar leichten Regen – allerdings haben sie in den letzten Tagen ihre Prognosen schon mehrfach revidiert, also lassen wir uns überraschen.

Impressionen:

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