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Der Freitag in Nogaro

Der Freitag in Nogaro

10. Juni 2016Nogaro - Für den 3. Lauf zur FIA European Truck Racing Championship auf dem Circuit Paul Armagnac im südfranzösischen Nogaro hatte das deutsche Schwabentruck-Team von Iveco-Pilot Gerd Körber schon frühzeitig seine Teilnahme abgesagt, nun fielen kurzfristig auch noch der tankpool24-Mercedes von André Kursim und der MAN des Tschechen Frankie Vojtisek aus. Der Mercedes des Jungen Deutschen war noch am Wochenende auf einer Ausstellung und hat anschließend offensichtlich einen irreparablen Schaden am Steuergerät davon getragen. Dafür kurzfristig Ersatz zu finden, ist aber unmöglich. Auch für Vojtiseks MAN wurden technische Probleme gemeldet. So sind bei den FIA ETRC Läufen in Nogaro nun insgesamt elf RaceTrucks am Start.
Als die ersten Teams am Mittwoch in Südfrankreich eintrafen, herrschten bei wolkenlosem Himmel noch Temperaturen um die 36 Grad, der Asphalt im Fahrerlager heizte sich bis auf 52 Grad auf. Doch am heutigen Freitag war davon nichst mehr zu spüren, bei den morgendlichen Pressefahrten war der Himmel bereits total zugezogen, doch es blieb wenigstens trocken.
Auch beim anschließenden Presseempfang war man recht zuversichtlich, dass es so bleiben würde, nachdem man die Wetterfrösche befragt hatte.
Doch gleich danach öffnete der Himmel kurzfristig mal seine Schleusen.
Und pünktlich zum einstündigen Zusatztraining – für all die, die auch an den Pressefahrten teilgenommen hatten – ging es dann wieder los.
So rutschte René Reinert (GER) mit seinem blauen MAN denn auch schon anfangs mit viel Wucht in einen Reifenstapel. Als es schließlich weiterging, war der Asphalt etwas abgetrocknet, die Rundenzeiten wurden schneller, und am Ende hatte Mercedes-Pilot Norbert Kiss (HUN) Bestzeit gefahren vor den beiden Deutschen Jochen Hahn und Steffi Halm (beide MAN).
Allerdings wusste man nicht so recht, ob bei diesen Verhältnissen auch tatsächlich schon alle wirklich ernst gemacht hatten.
Beim 1.Freien Training waren die Zeiten dann auch gleich um 15 bis 20 Sekunden besser als zuvor, und erneut lag wieder dieses Trio vorn, wobei nun Hahn die Bestzeit hatte.
Im 2.Freien Training war Hahn wieder nicht zu schlagen, er war gar mehr als eine halbe Sekunde schneller als seine schärfsten Verfolger.
Aus dem Top-Trio war jedoch jetzt ein Quintett geworden, dem MAN-Piloten folgten jeweils im Zehntel-Sekunden-Abstand Steffi Halm, Buggyra-Pilot Adam Lacko (CZE), Kiss und Reinert.
Heute waren die Aktionen auf der Piste aber nur das Vorspiel für den abendlichen Höhepunkt, für die RaceTruck-Parade durch Nogaro.
Auch hier blieb den Truckracern etwas das Wetterpech treu.
Exakt in dem Moment als sich auf dem Place Jeanne d’Arc, dem malerischen Mittelpunkt der 3.000-Seelen-Gemeinde, die Fans an den langen Tischen anstellten, um sich Autogramme der Pilotinnen und Piloten zu holen, fing es wieder an zu regnen.
Der Stimmung tat das keinen Abbruch insbesondere nicht bei den Truckracern.
Einige zeigten auch wieder auf der Rückfahrt, dass ein Renntruck selbst in den engsten Gässchen mit durchdrehenden Reifen auf der Stelle stehen bleiben kann.
Die Fans waren von den BurnOuts begeistert, der für die Erhaltung der Straßen in Nogaro Verantwortliche vielleicht nicht ganz so.

Impressionen:

Der Freitag in Nogaro
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