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Misano Vorbericht

Misano Vorbericht

26. Mai 2016Misano - Die Rennen der FIA European Truckracing Championship auf dem Misano World Circuit an der italienischen Adria haben seit jeher ein richtiges Urlaubsfeeling. Zusätzlich gibt ein riesiges noch sehr günstiges Hotelangebot, denn es ist ja noch Vorsaison. So kommt man gerne auch frühzeitig nach Misano, die Atmosphäre ist entspannt und locker, man nimmt sich die Zeit für einen Bummel durch Rimini, für eine Shopping-Tour im benachbarten San Marino oder legt sich einfach mal an den Strand, denn das Wetter ist eigentlich immer phantastisch – bis auf das letzte Jahr, da hat es das ganze Wochenende wie aus Eimern gegossen.
Doch diesmal wird es wieder so sein wie gewohnt, herrlichstes Frühsommerwetter, Sonne satt, Temperaturen jenseits der 25 Grad-Marke und kein Regen – wobei sich die Wetterfrösche für Sonntag noch nicht so ganz einig sind.
Nach den Wetterkapriolen beim Saisonauftakt in Spielberg – Schnee, Sonne, Starkregen – haben es sich die Truckracer und die Fans nun in Misano auch verdient.
Die, die bei den Eröffnungsrennen des Coupe de France des Camion auf dem Circuit Paul Ricard in Le Castellet dabei waren, können erzählen, wie viel mehr Spaß es bei angenehmen Wetter macht.
Auch der Franzose Dominique Orsini plant mit seinem Mercedes in Misano an den Start zu gehen, dann wären allein vier Trucks von Le Castellet auch in Misano dabei. Außer dem „Truckacing-Veteranen“ Orsini auch der Vierfachsieger vom Circuit Paul Ricard, Anthony Janiec (MAN), sein Lion-Teamkollege Jean-Claude Labadie (Renault) und Jeremy Robineau mit dem MAN, den er sich mit seinem Bruder Thomas teilt.
Sehr viel mehr Aufmerksamkeit werden aber wohl zwei andere Starter – besser – ein Starter und eine Starterin auf sich ziehen.
Steffi Halm wird erstmals in dieser Saison mit ihrem neuen MAN-RaceTruck an den Start gehen. Dass die junge Deutsche auch in diesem Jahr wieder mit dabei sein würde, hat sich erst recht spät entschieden. Der MAN, mit dem Steffi im letzten Jahr so überraschend für so viel Furore gesorgt hatte, war nach England verkauft worden.
René Reinert, dessen Team den RaceTruck im letzten Jahr eingesetzt hatte, war sich lange nicht schlüssig, ob er selbst in diesem Jahr eine komplette Saison würde fahren können, und Jochen Hahn, aus dessen Werkstatt ja all diese Trucks stammen, wollte zwar drei Fahrzeuge neu bauen, bzw. neu aufbauen, aber eben einen für sich, einen für Reinert und einen als PR-Truck für Events und Messen.
Dann gab es noch einmal ein langes Gespräch unter zwei Männern und einer Dame und am Ende wurde aus dem Show-Truck dann doch ein „richtiger“ RaceTruck.
Bis Spielberg reichte die Zeit dann aber nicht mehr ganz, nun wird Steffi Halm also in Misano ins Geschehen eingreifen.
Nicht minder gespannt wird die Truckracing-Gemeinde noch auf jemand anderen sein, auch wenn der in Spielberg schon dabei war, auf Champion Norbert Kiss.
Auch sein neuer Mercedes-RaceTruck war mit der finalen Spezifikation noch nicht ganz fertig geworden, es hatte bei einzelnen Teilen größere Lieferprobleme gegeben. Dennoch war das, was der Ungar auf dem Red Bull Ring gezeigt hat, mehr als sein tankpool24-Team unter den Bedingungen von ihm erwartet hatte. Nun wird der Truck sukzessive weiterentwickelt, ebenso wie der von Kiss’ Teamkollegen André Kursim.
Der junge Deutsche war ja in Spielberg ja auch noch nicht – als aktiver – Fahrer dabei.
Und so verheißen die Rennen in Misano nicht nur wieder ein bisschen Urlaubsfeeling, sondern bedeuten beinahe auch so etwas wie einen Saisonauftakt zum Zweiten.
Es wird ausgesprochen spannend zu sehen, ob und wie sich Veränderungen und Weiterentwicklungen ausgewirkt haben, denn auch der die übrigen Teams waren zum Teil etwas überrascht, wie sehr unterschiedlich die Ergebnisse in Spielberg waren – am Samstag im Trockenen und am Sonntag im Nassen.
Da werden sich einige Techniker sehr viel Gedanken gemacht und die Zeit bis Misano sehr gut genutzt haben.

Impressionen:

Misano Vorbericht
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