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Der Freitag in Spielberg

Der Freitag in Spielberg

29. April 2016Spielberg - Als die Teams am Mittwoch und Donnerstag in Spielberg ankamen, hatten sie den Eindruck, sie seien zum Wintersport an den Red Bull Ring gekommen – und nicht zum Saisonauftakt der FIA European Truck Racing Championship. Tatsächlich lag der Bulle, das Wahrzeichen der Rennstrecke in der österreichischen Steiermark, fast ganz von Wolken umhüllt in einer weißen Schneelandschaft. Bis zum gestrigen Mittag schneite es kräftig weiter, dann brach jedoch die Wolkendecke auf, die ersten Sonnenstrahlen kamen durch, und die weiße „Pracht“ schmolz nach und nach dahin.
In der Nacht war es dann noch einmal knackig kalt, doch bei nahezu wolkenlosem Himmel brannte die Sonne dann schon am Vormittag auch die letzten Schneereste weg, sodass von dem unerwarteten Wintereinbruch am Red Bull Ring nichts mehr zu sehen war.
Bis zum Nachmittag hatten die Temperaturen 12 bis 13 Grad erreicht – im Schatten – in der Sonne konnte man gar bestens im T-Shirt sitzen. Der komplett neue Pistenbelag – die Truckracer sind die ersten, die dort ihre Spuren hinterlassen – wärmte sich gar auf knapp 30 Grad auf.
Ganz gespannt war man allseits auf Norbert Kiss mit dem Mercedes von tankpool24. Der Ungar tritt in Spielberg als „Solist“ an, sein junger deutscher Teamkollege André Kursim kann seinen neuen Partner nur moralisch unterstützen. Sein RaceTruck ist nicht mehr ganz fertig geworden. Zuletzt hatte es Probleme seitens der Zulieferer für Elektrik- und Motorkomponenten gegeben. Auch Kiss’ Mercedes lief zu Beginn noch nicht wirklich rund, doch der letztjährige Champion verbesserte sich von Runde zu Runde. Von den morgendlichen VIP- und Pressefahrten bis zum einstündigen Zusatztraining wurden die Rundenzeiten immer schneller – bis es einen kapitalen Turboschaden gab.
Doch bis zum 1. Freien Training hatte die tankpool24-Crew tatsächlich den Mercedes wieder fahrfertig hinbekommen, und Kiss fuhr direkt in die starke Gruppe um die Plätze fünf bis sieben.
Vorn allerdings setzten die beiden Deutschen MAN-Piloten Jochen Hahn und René Reinert die Maßstäbe, um bis zu mehr als einer Sekunde hielten sie sich die Konkurrenz vom Hals.
Dort wo Hahn und Reinert im 1. Freien Training aufgehört hatten, da machten sie im zweiten weiter – allerdings kamen ihnen die Verfolger nun erheblich näher, allen voran Lokalmatador Markus Altenstrasser. Der Iveco-Pilot verbesserte sich in beinahe jeder Runde und lag am Ende nicht einmal mehr eine Zehntel hinter Reinert. Etwas dahinter trennten den Tschechen Adam Lacko (Buggyra Freightliner), den Briten Ryan Smith (MAN) und Kiss auch nur mal gerade zwei Zehntel.
Für die morgige Qualifikation und die anschließenden Rennen lässt das einiges erwarten.

Impressionen:

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