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Le Mans Drumherum

Le Mans Drumherum

06. November 2015Eigentlich hatten wir die Berichterstattung zum 10. Lauf und diesjährigen Finale der FIA European Truck Championship im französischen Le Mans mit dem Report über die FIA-Zeremonie abschließen wollen. Doch auch der Truckracing-Fan ist ein Gewohnheitstier, und so gab es unter den Lesern von „truckracing.de / truckrace.info“ sehr viele Stammbesucher, die sich wegen des fehlenden „Drumherum“-Berichts etwas irritiert zeigten.
Doch soviel mehr an Drumherum, was nicht schon in den Tagesberichten gestanden hätte, hat es auch gar nicht gegeben. Es gab auch keinerlei Aufreger, es war ein ausgesprochen harmonisches Finale.
Die ganz große Spannung war ja allerdings zuvor auch schon raus, der Ungar Norbert Kiss (MAN) stand ja bereits seit Jarama als alter und neuer Meister fest. So ging es in Le Mans nun noch um die Vizemeisterschaft.
Die beiden einzigen Anwärter, der deutsche MAN-Pilot Jochen Hahn und der Tscheche Adam Lacko (Buggyra-Freightliner), hatten sich zuvor, als sich fast vierzig Pilotinnen und Piloten – auch aus der Nationalen Französischen Meisterschaft – für das wohl größte Gruppenfoto im Truckracing aufstellten, noch einmal gegenseitig versichert, fair und nicht zu verbissen die Truckracing-Saison ausklingen zu lassen.
Entsprechend locker war auch die Atmosphäre, aber gerade Hahn ist eigentlich immer zu Späßen jeder Art bereit.
Daran änderte schließlich auch nichts, als der MAN-Pilot im letzten Rennen eine 30-Sekundenstrafe aufgebrummt bekam, zumal der Kampf um die Vizemeisterschaft da eh schon zugunsten Lackos entschieden war.
Der Deutsche wäre sicherlich wie schon im Vorjahr gern noch einmal Zweiter geworden. Andererseits hat der Altensteiger aus den letzten zehn Jahren eine solch beeindruckende Bilanz vorzuweisen – zweimal Vierter, dreimal Dritter, zweimal Zweiter und dreimal Champion, dass er die Saison und auch das Finale doch eher etwas abgeklärter betrachten konnte.
Für Lacko tat sich dagegen nach zwei dritten Plätzen, 2011 und 2012, nun eine neue Dimension auf. Beinahe euphorisch zeigte der Tscheche, der ja zusammen mit seinem Teamkollegen David Vrsecky für Buggyra auch die Teammeisterschaft gewonnen hat, seine Begeisterung über den Gewinn des Vizetitels auf der nächtlichen Paddock-Party.
Bereits in der Nacht zuvor hatten einige Fans Teile der riesigen Anlage des Circuit Bugatti zur Partymeile auserkoren, der Begriff „24 h Camions“ bekam da eine ganz neue Bedeutung.
Kenner der Szene fühlten sich schon etwas an die klassischen 24 Stunden von Le Mans erinnert, auch wenn da mit in diesem Jahr weit mehr als einer viertel Million Fans andere Dimensionen vorherrschen.
Doch auch mit den 55.000 Truckracingfans zeigte sich der Veranstalter höchst zufrieden, und sie alle hatten auch ausgesprochen viel Glück mit dem Wetter, das haben die Truckracer und ihre Fans Mitte Oktober in Le Mans schon ganz anders erlebt.
Entsprechend ausgelassen war die Stimmung, insbesondere am Samstag.
Denn nach den Rennen geht’s für manche Fans mit der gigantischen Show auf der langen Start- und Zielgeraden ja erst richtig los. Nach dem Feuerwerk geht’s dann bis zum frühen Morgen zum großen Popkonzert, und zwischendurch kann man sich in den langen Reihen der vielen Showtrucks auch mal die Beine vertreten.
Voller Stolz zeigen die Besitzer die ganze Nacht über, was sie an „Lichtspielen“ alles zu bieten haben und beeindrucken mit ohrenbetäubenden Phonzahlen – vom Motor und auch aus den riesigen integrierten Hifi-Anlagen.

Impressionen:

Le Mans Drumherum
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