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Der Sonntag in Most Teil 3 – Erneuter Buggyra-Doppelsieg

Der Sonntag in Most Teil 3 – Erneuter Buggyra-Doppelsieg

30. August 2015Most - Es blieb so brutal heiß, kaum ein Lüftchen wehte. Ganz beliebt waren Plätze im Schatten oder solche mit Wind, die beliebtesten waren bei den insgesamt mehr als 90.000 Zuschauern natürlich Schattenplätze mit Wind. Davon konnten die Truckracer allerdings nur träumen. Die Sonne brannte unbarmherzlich in ihre Kabinen, obwohl es schon fast auf den frühen Abend zuging.
Polesetter Lacko übernahm gleich die Führung. Ellen Lohr, auch aus der ersten Startreihe ins Rennen gegangen, ging die Schikane kurz nach dem Start – einmal 90 Grad rechts, dann wieder 90 Grad links – etwas ungünstig an, das betrachtete der hinter ihr liegende Vrsecky direkt als Einladung und zog vorbei.
Nach wenigen Hundert Metern gab es unter dem riesigen Jubel der Fans also schon eine Buggyra-Doppelführung.
Hinter Lohr hatten sich Körber und Reinert einsortiert, dahinter folgte das restliche Feld.
Als es wieder in die Schikane ging, nahmen Einzelne diese scheinbar etwas anders als die Verfolger es erwartet hatten. Es wurde extrem hart abgebremst, es krachte, gerade Reinert und Körber waren massiv betroffen.
Die Piste war blockiert, folglich donnerte die RaceTruck-Meute durchs Kiesbett, und danach sortierte man sich wieder neu ein. Das Feld war nun weit auseinander gezogen. Die beiden Buggyra-Piloten lagen weiter an der Spitze, mit Abstand folgte Lohr und dann kamen schon Hahn und Steffi Halm. Ganz, ganz weit hinten folgten schließlich Reinert und Körber.
Halm hatte aber schon bald Kiss im Nacken, und diesmal konnte die junge Schwäbin den Ungarn in seinem Vorwärtsdrang nicht stoppen. Ähnlich erging es Ellen Lohr mit Hahn zwei Plätze weiter vorn, auch sie hatte dem eindeutig schnelleren Konkurrenten nichts entgegenzusetzen.
Während Lacko vorn einen Vorsprung von drei bis vier Sekunden hatte, holten Hahn und Kiss langsam aber stetig auf Vrsecky auf. Am Ende rettete der Tscheche den zweiten Buggyra-Doppelsieg des Wochenendes mit etwas mehr als einer Sekunde vor Hahn ins Ziel, der selbst schon den Atem von Kiss im Nacken spürte. Gerade mal 5 Zehntel lag der Titelverteidiger bei der Zieldurchfahrt noch hinter dem Deutschen.
Lohr hatte zwischenzeitlich noch eine Durchfahrtsstrafe absolvieren müssen, so fiel die MAN-Pilotin auf den achten Platz zurück, noch hinter Albacete und Janiec. Doch die zweite Dame im Starterfeld, Steffi Halm, konnte ihren nun 5. Rang unbehelligt nach Hause fahren.
Reinert und Körber hatten sich peu a peu wieder nach vorn gekämpft. Reinert kam schließlich auf der 9. Position ein vor Rehfeld. Dessen tankpool24-Mercedes hatte – nach Rücksprache mit dem FIA Tecnic Delegate – nur notdürftig repariert werden können. Die defekte Scheibe wurde im Beifahrerbereich mit Powerband stabilisiert, auch der Rest war nicht gerade eine Augenweide, doch Rehfeld fuhr damit erneut in die Punkte.
Für Körber blieb da nur der undankbare 11. Platz – bis die RaceKommission gesprochen hatte. Albacete hatte eine Durchfahrtsstrafe nicht angetreten und bekam nun ersatzweise 30 Strafsekunden aufgebrummt.
Das hieß für den Spanier raus aus den Punkten, Janiec, Lohr, Reinert und Rehfeld rückten jeweils um einen Platz vor – und Körber holte sich so doch noch einen Zähler.
Anschließend gab es noch lange Diskussion.
Beobachter scherzten, auf dem Flur vor dem Büro der Rennkommissare habe es fast ausgesehen wie beim Drivers’ Briefing, so viele Piloten mussten dort zum Rapport antreten. Am Ergebnis änderte sich aber nichts mehr.
Die Teamwertung ging natürlich an Buggyra (Vrsecky / Lacko) vor Oxxo-Lion (Kiss / Janiec) und Reinert Adventure (Hahn / Reinert).
In der Championatswertung liegt Kiss weiter mit nun 374 Punkten an der Spitze gefolgt von Lacko (298), Hahn (275), Vrsecky (242), Albacete (219) und Reinert (150).

Impressionen:

Der Sonntag in Most Teil 3 – Erneuter Buggyra-Doppelsieg
Der Sonntag in Most Teil 3 – Erneuter Buggyra-Doppelsieg