Dienstag, 19.03.2024 | Deutsch | English
Tata will Truckracing-Engagement ausbauen

Tata will Truckracing-Engagement ausbauen

21. April 2015Mit dem Ende der letzten Saison hat sich mit MAN auch der letzte Hersteller offiziell aus der FIA European Truck Racing Championship zurückgezogen. Zu groß war zum Schluss die Überlegenheit der werksunterstützten RaceTrucks. Nach dem Ausstieg von Renault drohte aus der FIA ETRC beinahe eine MAN-Markenmeisterschaft zu werden, meinte CEO Anders Nielsen vor gut einem Jahr gegenüber dem Korrespondenten von „truckracing.de / truckrace.info“. Die teilweise ungünstige Marktlage tat ein Übriges.
Während MAN dem Truckracing erstmal Adieu sagt, plant Tata einzusteigen.
Indiens derzeit größter Kraftfahrzeugherstelleer wird bis 2025 gemäß einer Prognose von IHS Automotive hinter Daimler und der Volvo-Gruppe (inklusive Dongfeng) zum weltweit drittgrößten Nutzfahrzeughersteller aufsteigen.
In den jährlichen T1 Prima Event auf dem Buddh International in Greater Noida nahe Neu-Delhi soll kräftig investiert werden.
Berichten zufolge soll Tata 5 Millionen Euro – dazu kommen noch rund 2 Millionen von Partnern und Zulieferern – für die T1 Prima Veranstaltung bereitgestellt haben. Dennoch ist das nur ein kleiner Teil des gesamten Marketing-Budget für den Prima.
Das Unternehmen hat schließlich große Ziele im Truckracing, man will nicht nur konkurrenzfähige RaceTrucks bauen, man will auch indische Piloten ausbilden, die den Besten in Europa Paroli bieten können.
Im Moment jedoch will Tata noch an dieser „One-Weekend-Championship“ festhalten. Laut Tata-Vizepräsident R. Ramakrishnan war die Begeisterung der indischen Trucker bei der zweiten Auflage dieses Events enorm, ebenso wie bei den großen Speditionen.
Irgendwann soll es dann auch eine komplette Meisterschaftssaison geben.
In den nächsten beiden Jahren sollen weiter die britischen Fahrer, die in diesem Jahr den T1 Primas pilotiert haben, die Prima 1-RaceTrucks fahren, allerdings in einer höheren Leistungsstufe, der „Division 1“.
Für das Jahr 2016 sind bis zu 16 brandneue RaceTrucks nach der BTRA-Spezifikation geplant, mit neuen Cummins ISG12-Rennmotoren, einem ZF 16-Gang-Getriebe und möglicherweise mit einer Meritor "Hybrid"-Renn-Achse. Beim Lauf zu Britischen Meisterschaft im August in Silverstone soll der 2016er-Prototyp präsentiert werden.

Dazu wird es die „Division 2“ mit den 2015er-RaceTrucks geben, hierfür werden Piloten unter den Fahrern der Tata-Kunden nach einem strengen Auswahlverfahren ausgewählt.
Rund 240 Aspiranten sollen zunächst auf einem Renn-Simulator ihr Können zeigen, die 60 Besten werden schließlich auf der Piste mit einem echten Renntruck trainieren können.
Aus den Top-24 sollen die Piloten für die „Division 2“ bei den nächsten Prima T1-Events ausgewählt werden.
Die Pilotenauswahl und deren Schulung soll kontinuierlich fortgeführt werden.
Vicky Chandhok, Vorsitzender der T1 Prima Meisterschaft und früherer Präsident der FMSCI, berichtete dem Korrespondenten von „truckracing.de / truckrace.info“, dass die beiden besten indischen Fahrer der T1 Prima „Division 1“ sich anschließend auf den britischen und europäischen Rennstrecken bewähren sollen.

Der nächste Schritt wäre schließlich nicht nur ein indisches Team in Europa zu etablieren, sondern auch europäische Top-Teams für den T1 Prima zu gewinnen – auch in der FIA ETRC.

Text & Photos: Eliot Lobo

Impressionen:

Tata will Truckracing-Engagement ausbauen
Tata will Truckracing-Engagement ausbauen