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Zolder Drumherum

Zolder Drumherum

25. September 2014„Nicht schon wieder“, wird es vielen durch den Kopf geschossen sein, als der Streckensprecher direkt nach dem Start des ersten Rennens des 7.Laufs zur FIA European Truck Racing Championship im belgischen Zolder mit sich fast überschlagender Stimme etwas von einem schweren Crash schrie, und wenig später hallte auch noch etwas von einem Einschlag in die Mauer über die Lautsprecher. All das erinnerte stark ans letzte Jahr, als es im gleichen Rennen am selben Ort einen der spektakulärsten Unfälle der FIA ETRC gegeben hatte. Tatsächlich war es aber diesmal bei weitem nicht so dramatisch, und der Mauereinschlag stand auch nicht im direkten Zusammenhang mit dem Crash. Für den jungen Ungarn Benedek Major was das jedoch völlig egal. Auch bei seinem zweiten Rennwochenende in Zolder fuhr der MAN-Pilot keine einzige Rennrunde. Wie schon im letzten Jahr war sein RaceTruck so stark in Mitleidenschaft gezogen worden, dass an eine Reparatur vor Ort nicht zu denken war.
Mit 13.000 Besuchern waren etwas mehr an der Rennstrecke als jeweils in den beiden letzten Jahren. Dabei war das Wetter gerade am Sonntag, dem traditionell stärkeren Tag in Zolder, nicht sehr einladend.
Einen großen Auftritt hatte Lokalmatador Jean-Pierre Blaise. Von den 200 Gästen des Lion-Teams waren allein 150 gekommen, um das 30-jährige Rennfahrer-Jubiläum des belgischen MAN-Piloten zu feiern. Dann holte sich Blaise am Sonntag mit seinem 8.Platz im ersten Rennen auch noch die Pole für sein diesjähriges Abschiedsrennen – dann ein Crash schon wenige hundert Meter nach dem Start und das Aus. Blaise war untröstlich, was nutzte es ihm, wenn sein Kontrahent eine Durchfahrtsstrafe bekam. Der Belgier wird in dieser Saison nicht mehr beim Truckracing dabei sein. In Jarama und Le Mans fährt sein Spanischer Kollege Javier Mariezcurrena den MAN mit der No.20.
Der Kampf an der Spitze bleibt spannend wie selten. Dass wieder ein MAN-Pilot die Meisterschaft gewinnt, scheint sicher, auch wenn theoretisch die beiden tschechischen Buggyra-Piloten Adam Lacko und David Vrsecky auch noch Meisterschaftschancen hätten. Praktisch entschieden wird das Chanpionat jedoch zwischen dem Spanier Antonio Albacete (303 Punkte), dem Ungarn Norbert Kiss (297) und dem deutschen Titelverteidiger Jochen Hahn (296). Hahn hat mit Zolder jetzt seine „Seuchen“-Strecke hinter sich, Jarama und Le Mans gehören zu seinen Lieblingsrennen.
Albacete wiederum kennt gerade in Jarama jede Ecke wie im Schlaf und bei Kiss meint man, er habe gar keine Lieblingstrecke, er scheint überall gut. Auf der einen Seite brauchen die Piloten bei so geringem Abstand jeden Punkt, auf der anderen Seite darf man sich auch keinen Ausfall mehr leisten.

Impressionen:

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