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Most Vorbericht

Most Vorbericht

27. August 2014Knappe sechs Wochen Truckracing-Abstinenz sind nun endlich vorbei, am Freitag geht es mit dem 6. Lauf zur FIA European Truck Racing Championship im tschechischen Most in die zweite Saisonhälfte. Dieses Rennen auf dem Autodrom, nur wenige Kilometer hinter der Grenze, bei dem der Streckenkommentar seit jeher zweisprachig – tschechisch und deutsch – durch die Lautsprecher schallt, ist für Deutschlands starke Truppe wie ein zweites Heimrennen. Mit den beiden einzigen Amazonen im europäischen Truckracing, Stephanie Halm und Ellen Lohr, mit Titelverteidiger Jochen Hahn und dem Teamkollegen René Reinert (alle auf MAN) sowie mit tankpool-24-Pilot André Kursim (Mercedes) und dem einzigen Race-by-Race-Piloten Gerd Körber auf Iveco stellen die Deutschen auch allein 30 Prozent des 20-Köpfigen Fahrerfelds.
Aber nicht nur zahlenmäßig ist Deutschland stark vertreten, mit Hahn hat man auch ein ganz heißes Eisen im Feuer.
Theoretisch kann ein Pilot noch 240 Punkte einfahren, und der Führende in der Meisterschaft, der spanische MAN-Pilot Antonio Albacete, hat gerade mal 3 Pünktchen Vorsprung vor seinem ungarischen Markenkollegen Norbert Kiss und 11 vor Hahn. Diese drei MANler sind auch die heißesten Titelaspiranten. Natürlich sind insbesondere die beiden Tschechen Adam Lacko und David Vrsecky nicht zu unterschätzen. Doch ihre Siege und Podestplätze holten sie sich in den zweiten Tagesrennen, und da gibt es eben nur die halbe Punktzahl.
Ihr RaceTruck, der Buggyra Freightliner, wird andererseits nicht einmal 90 Kilometer vom Autodrom Most entfernt gebaut. Die beiden Piloten kennen allein schon durch die regelmäßigen Testfahrten hier jeden Stein und jede noch so kleine Unebenheit. Jedoch gehört die Piste in Most auch für viele andere Piloten zu den meist besuchten Teststrecken. Und so nutzten auch in der „Sommerpause“ diverse Teams die hiesigen Möglichkeiten. Der Rest war allerdings auch nicht untätig, sogar bis nach Portugal, so hieß es, seien manche gereist um zu testen.
Die, die nicht Testen waren, hatten beim ersten Rennen nach der langen Pause sicherlich auf Presse- und Vip-Fahrten sowie dem damit verbundenem einstündigen Zusatztraining gehofft. Auch wenn es wieder ein Drei-Tage-Event sein wird, diese zusätzlichen Testmöglichkeiten gibt es diesmal nicht, es geht direkt mit dem Ersten Freien Training los.
Wirklich aufschlussreich ist ja meist eh erst das Zeittraining und die SuperPole, denn vorher weiß man nie, wer lässt die Katze schon aus dem Sack, oder wer pokert noch.
Wie ein Pokerspiel mutet auch das Wetter an. Große Teile Mitteleuropas liegen derzeit unter einem sehr feuchten Tiefdruckeinfluss. An den ersten Tagen in Most soll es erheblich besser werden, doch ausgerechnet fürs Wochenende sind die Aussichten wieder eher etwas durchwachsen. Dennoch erwarten die Truckracer viele Fans, gerade auch Tagesgäste aus Deutschland, denn schließlich kommt man in keiner anderen FIA-Serie den Teams und den Rennfahrzeugen so nahe, geht mit seinen Rennidolen so auf Tuchfühlung wie im offenen Fahrerlager der FIA European Truck Racing Championship.

Impressionen:

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