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Stuart Oliver gewinnt Indiens erstes Truck Race

Stuart Oliver gewinnt Indiens erstes Truck Race

24. März 2014Die zwölf Tata-RaceTrucks überstanden Indiens erstes Truckracing-Event ohne wirklich schwere Schäden, auch wenn einige Trucks schon ein paar kontaktbedingte Blessuren davon getragen haben. Aber eben auch nur so viel, dass die 22.000 Zuschauer am Sonntag auf dem Buddh Circuit in Greater Noida sich begeistern konnten. Zwar waren alle Trucks eigentlich völlig identisch, einer der Piloten meinte jedoch, zwei Trucks hätten wohl schon mehr Leistung gehabt.
Die Startaufstellung für das eigentliche Championatsrennen wurde in einem Fünf-Runden-Sprint ausgefahren. Die Startpositionen für den Sprint waren bereits am Samstag ermittelt worden. Ben Horne, Zweiter in der Division 2 der britischen Meisterschaft 2013, vom Team Dealer Warriors war hier mit einer Rundenzeit von 1:58.574 auf den ersten Platz gefahren, gefolgt von Dave Jenkins (Tata Technologies Motorsport), Mathew Summerfield (Team Cummins) und Stuart Oliver (Team Castrol Vecton).
Als am Sonntag dann das Sprintrennen gestartet wurde, war es kühl und bewölkt, es fielen gar ein paar Regentropfen – fast echtes Nürburgring-Wetter. Die Piste selbst blieb aber trocken. Horne landete gleich in der ersten Kurve im Kiesbett, als er seine Führungsposition gegen den attackierenden Stuart Oliver verteidigen wollte. Oliver holte sich die Führung mit einer Rundenzeit von 2:01.274 Min. und war damit gut 2 ½ Sekunden langsamer als am Vortag.
Horne beendete das Rennen mit mehr als 26 Sekunden Rückstand, obwohl er am Ende mit 1:58.214 Min. noch die schnellste Runde des Wochenendes gefahren war. Sein Vater Steve Horne hatte Tata als Berater zur Seite gestanden und auch für den verkürzten des Buddh Circuit plädiert. Laut Mathew Summerfield war es bei dieser Streckenführung allerdings nicht mehr möglich, im Laufe eines Rennens einen Fahrfehler wieder auszubügeln.
Mathew Summerfield landete schließlich auf dem vierten Platz hinter David Ball, der von der 9. Position aus nach vorn gefahren war.
Im eigentlichen Hauptrennen holte Stuart Oliver den ersten Platz. Der Sieg war dem erfahrenen britischen Rennfahrers aber nicht von vornherein sicher. Nach der ersten Runde hatte er seine Führung schon an Summerfield verloren, und dann machte ihm auch noch David Jenkins den dritten Platz streitig. Anschließend jedoch setzte Oliver zur Aufholjagd an und fuhr mit 1:58.227 Min. auch die schnellste Runde des Rennens. Jenkins hatte inzwischen zu Summerfield aufgeschlossen, der Abstand betrug in der 5. Runde gerade mal 0.436 Sekunden.
In der 6. Runde hatte sich dann aber Oliver schon wieder den 2. Platz von Jenkins zurück erobert und zu Summerfield aufgeschlossen. Etwas später hatte er schließlich auch seinen Landsmann wieder überholt und die Führung bis zum Ende des 15-Runden-Rennens auf rund 5 Sekunden ausgebaut. Ben Horne war zwischenzeitlich bis auf den 6.Platz vorgefahren, fiel aber wieder auf die 11. Position zurück und beendete das Rennen schließlich auf dem 9.Rang.
Drei Teams auf dem Podium (Castrol, Cummins, und Tata Technologies Motorsport) war sicherlich das Beste, was man sich hatte vorstellen können. Da die RaceTrucks allerdings doch ein wesentlich geringeres Leistungsniveau aufwiesen als die BTRA-Trucks, und alle Piloten bemüht waren, die Trucks nicht zu sehr zu malträtieren – Tata will die RaceTrucks das Jahr über im Marketing und bei PR-Aktionen einsetzen – war das Rennen doch nicht ganz so ereignisreich und spektakulär. FIA-Renndirektor John Felix regte gegenüber www.truckracing.de / www.truckrace.info denn auch an, es sollten auch bei solch einem Event zwei Rennen gefahren werden. Eines mit 10 Runden und ein zweites mit fünfzehn in umgekehrter Startaufstellung. Das gebe sicher mehr Action..
Veranstalter, Piloten und auch alle anderen haben das Rennen offenbar sehr genossen, und Tata hat sicher auch neue Erkenntnisse gewonnen. In den kommenden Jahren will man Truckracing auch im unfangreicheren Rahmen organisieren, nachdem man der Welt nun erst einmal gezeigt hat, dass man auch in Indien erfolgreich ein Truckracing-Event auf die Beine stellen kann.
Zumindest einer der Piloten ist schon sehr daran interessiert, einige Tata Prima Trucks aufzubauen und sie mit stärkeren Cummins-Motoren in der European Truck Racing Championship einzusetzen.
Wer hätte das gedacht?

Eliot Lobo

Impressionen:

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