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FIA-Zeremonie 2013

FIA-Zeremonie 2013

17. Oktober 2013Wenn es am Sonntagabend eines Finalwochenendes zur traditionellen FIA-Zeremonie geht, haben sich eh immer wieder alle lieb. Und nach einem Rennwochenende wie dem in Le Mans ohne jegliche Reibereien, ohne teure Crashs, ohne ganz große Diskussionen mit den Stewarts der Rennleitung hat man sich umso lieber. Dem Spanier Antonio Albacete und seinem Teamchef Lutz Bernau merkte man zwar noch etwas die Enttäuschung über den verlorenen Titel an – der Spanier war ja als Führender in der Gesamtwertung in den letzten Renntag gegangen, doch im Laufe des Abends ließ man sich auch hier von der allgemein guten Stimmung anstecken.
Die Truck Racing Organisation-TRO und ihr Präsident Fabien Calvet hatten erneut eine ausgesprochen gelungene Feier organisiert. An den 43 großen runden Tischen erfreuten sich mehr als 300 Gäste nicht nur des Fingerfoods als Horsd’œuvre sondern auch des anschließenden 3-Gänge-Menues.
Und zwischen den einzelnen Gängen gab es die umfangreichen Ehrungen. Jeder Siegerehrungsabschnitt wurde von einem kleinen Film eingeleitet. Wobei insbesondere das Truckracing-Einleitungsvideo, für das die Truckracer ja auch in Zolder eine gute halbe Stunde lang über die Zielgeraden geschlendert, gegangen und gelaufen sind, besonders gut ankam. Entsprechend geschnitten und mit dem „richtigen“ Ton unterlegt lösten manche Stellen Jubel und Heiterkeit aus. Die übrigen, oft reinen Action-Videos waren manchem Gast zu Crashlastig. Andererseits scheint es genau das zu sein, was die Zuschauer am meisten fasziniert. Die Videos von dem spektakulären Crash von Zolder auf der Facebook-Seite von „truckracing.de / TRO“ haben sich mittlerweile fast eine halbe Million Besucher angesehen, allein in der ersten Woche waren es mehr als 400.000
Bei den Ehrungen war der 17jährige Benedek Major aus Ungarn der Absahner des Abends, der Jüngste ging mit den meisten Pokalen nach Hause. Rookie des Jahres, zweiter in der TRO-Challenge – an der alle die Pilotinnen und Piloten teilnehmen, die im Jahr zuvor nicht unter den Top-Ten waren – 10. in der Fahrer-Championatswertung und vierter in der Teammeisterschaft. Gewinner der diesjährigen TRO-Challenge war der deutsche MAN-Pilot René Reinert, eben vor seinem Markenkollegen Major und dem Belgier Jean-Pierre Blaise (Renault). Der Renault-Pilot hat nun beste Aussichten, im nächsten Jahr die Siegestrophy einzuheimsen, denn sowohl Reinert als auch Major sind in 2013 die Top-Ten gefahren, werden also in 2014 nicht mehr gewertet.
Zuvor wurden aber noch die Damenpokale vergeben, und zwar an zwei Pilotinnen aus Deutschland, Steffi Halm (MAN) und Ellen Lohr, die ja zunächst in einem Mercedes-Benz gestartet war und für die letzten beiden Rennen in einen Buggyra-Freightliner umgestiegen ist. Da es Ellen Lohr nicht rechtzeitig vom Hotel zurück ins Paddock geschafft hatte, nahm an ihrer Stelle die Gattin des Buggyra-Chefs Martin Koloc den Pokal entgegen.
Danach kamen nur noch Männer auf die Bühne bis es zur Teamwertung ging.
Zunächst holte Frankie Vojtiseks Tochter Jitka zusammen mit Teammanager Radek Mencel den Cup für das Team ihres Vaters ab, und als für den 3. Platz MKR-Technology ausgezeichnet wurde, stand Klara, die Ehefrau von Mario Kress, neben Teamchef Karel Neffe auf der Bühne.
Und dann waren es erneut nur Männer, die die Bühne bevölkerten, Konrad Hahn und Seppo Niinikoski für das Castrol Team Hahn Racing sowie Lutz Bernau für den neuen Teamchampion Truck Sport Lutz Bernau.
Da selbst bei den Präsentatoren – die beiden jungen Damen, die Pokale reichten, einmal ausgenommen – die Männer unter sich waren, wurde auch die Ehrung der drei Ersten der Championatswertung, Jochen Hahn (GER), Antonio Albacete (ESP) und Markus Oestreich (GER) eine trockene Angelegenheit – ohne die sonst in Frankreich ja bei jeder Gelegenheit üblichen Küsschen. Truckracing ist zwar eher eine Männerdomäne, aber zumindest auf der Bühne bei der FIA-Zeremonie war das früher schon mal etwas ausgewogener.
Als der offizielle Teil vorbei war, gab es richtiges Gedränge auf der Bühne – die obligatorischen Gruppenfotos standen an. Es war schon weit nach Mitternacht als es zur eigentlichen Sieges-Party ins vergrößerte Hahn-Zelt ging. Dort spielte eine Live-Band, und obwohl er Schwabe sei, wie Jochen Hahn betonte, gab es Essen und Trinken umsonst. Die Fete endete erst am frühen Morgen, da machten sich die ersten Teams schon auf die Heimfahrt.

Impressionen:

FIA-Zeremonie 2013
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