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Der Sonntag in Zolder Teil 1 – Pole für Vrsecky

Der Sonntag in Zolder Teil 1 – Pole für Vrsecky

22. September 2013Zolder - Eine graue, dichte Wolkendecke hing über dem Circuit Zolder in Belgien, als die Truckracer kurz nach zehn zum 2. Warm-Up ihres 8. Laufs zur FIA European Truck Racing Championship auf die Piste gingen. Sonntags geht es in Zolder erst immer um 10 Uhr los, da sich auf dem Streckengelände eine kleine Kapelle befindet, in der vorher noch ein Gottesdienst abgehalten wird. Obwohl es nun schon etwas später als üblich war, lag immer noch ein feuchter Film auf dem Asphalt. Doch die Truckracer ließen davon natürlich nicht abschrecken, fuhren die Strecke Runde für Runde etwas trockener – und so überraschte es nicht, dass alle ihre eigene Bestzeit denn erst in der letzten Runde erreichten. Überraschend war dagegen, dass trotz dieser nicht gerade optimalen Bedingungen am Ende der Tscheche Adam Lacko (MKR-Renault) sowie die drei MAN-Piloten Jochen Hahn (GER), Antonio Albacete (ESP) und Norbert Kiss (HUN) doch unter 2 Minuten blieben.
Überrascht war sicherlich auch so mancher Zuschauer, dass der MKR-Renault des Schweizers Markus Bösiger mit der Nr.6 wieder am Start war. Diejenigen, die den gestrigen Unfall miterlebt und anschließend die völlig demolierten Trucks gesehen hatten, waren manchmal schon eher der Meinung, dass das, was da übrig war, wohl schwer wieder zum RaceTruck aufgebaut werden könnte – und wenn, dann nur mit sehr viel Arbeit und sehr viel Zeit. Tatsächlich sauste da auch nicht der Havarist von gestern über die Piste, sondern ein Ersatzfahrzeug, das Teamchef Mario Kress noch über Nacht aus Tschechien hatte bringen lassen. Aber auch der Truck war nicht rennfertig, und so war für die Mechaniker der Nachtschlaf schon um 5 Uhr morgens zu Ende. Da war nämlich der Transporter am Circuit Zolder angekommen, und nun hieß es, dem Renault noch den letzten Renntrimm zu verpassen.
Zum Warm-Up war der RaceTruck auf jeden Fall startklar, und Bösiger konnte sich schon einmal einfahren. Nach diesem morgendlichen Vorgeplänkel wurde es dann beim Zeittraining etwas ernster. Dennoch fuhren die meisten Top-Piloten wieder – wie mittlerweile ja schon fast üblich – nach nur einer schnellen Runde wieder in die Box, um ihre Reifen zu schonen. Man musste ja nicht ganz vorn sein, es galt schließlich nur unter die zehn Zeitschnellsten zu fahren. Bösiger nutzte dagegen die Zeit, um den Renault noch weiter einzufahren, und auch Kiss drehte eifrig weiter seine Runden. Und tatsächlich fuhren beide noch in der letzten Runde ihre Bestzeiten. Bösiger fuhr so noch auf die 5. Position vor, Kiss gar auf Platz 1. Dahinter qualifizierten sich der Tscheche David Vrsecky (Buggyra Freightliner), Hahn, Albacete, Bösiger eben, Lacko und die vier MAN-Piloten Mika Mäkinen (FIN), Markus Oestreich und René Reinert (beide GER) sowie Jeremy Robineau (FRA) für die SuperPole der Top-Ten.
Und hier legte Vrsecky schon nach der ersten schnellen Runde mit 1:57,666 Min. eine Zeit auf den Asphalt, die er an diesem Wochenende noch nicht gefahren war. Hahn dagegen wurde seine Zeit gestrichen. Er war etwas sehr schnell in die Schikane gefahren, konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und musste dann abkürzen. Danach legte sich der Deutsche aber noch einmal so richtig ins Zeug, mehr als der 4. Platz war aber nicht mehr drin, hinter Polesetter Vrsecky, an dessen Zeit einfach niemand mehr herankam, Oestreich und Kiss sowie vor Lacko, Albacete, Reinert, Bösiger, Mäkinen und Robineau.

Impressionen:

Der Sonntag in Zolder Teil 1 – Pole für Vrsecky
Der Sonntag in Zolder Teil 1 – Pole für Vrsecky