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Der Samstag in Zolder Teil 2 – Sieg für Albacete in Rennen 1 nach schwerem Startunfall

Der Samstag in Zolder Teil 2 – Sieg für Albacete in Rennen 1 nach schwerem Startunfall

21. September 2013Zolder - Bis zum Beginn des 1. Rennens lugte gelegentlich mal die Sonne durch die Wolken, dennoch wurde es kaum wärmer als 18 Grad – es blieb aber wenigstens trocken. Wirklich heiß wurde es dagegen so manchem Beobachter beim fliegenden Rennstart. Polesetter Kiss übernahm das Kommando, in geschlossener Phalanx stürmte man auf die 1. Linkskurve zu, der ersten prekären Stelle – wie man meinte. Doch bereits in Höhe der Startlinie kollidierten Mäkinen und Bösiger. Der Renault des Schweizers krachte in die Begrenzungsmauer zur Haupttribüne. In diesem Tohuwabohu knallte Majors MAN auf den quer stehenden Renault von Bösiger, stieg um mehr als einen Meter auf, drehte sich, donnerte circa hundert Meter weiter als Bösiger in dieselbe Mauer, wurde zurückgeschleudert und rutschte dann noch bis zum Ende der Geraden quer über die Piste, (siehe Video auf unserer Facebook-Seite.)
Nicht alle Trucks konnten den Trümmern und den Havaristen ausweichen. Insgesamt fingen sich bei diesem Kettenunfall sieben Trucks mehr oder weniger starke Beschädigungen ein. Die Startgerade wirkte wie ein Trümmerfeld. Die fast einen halben Meter dicken Mauern waren über mehrere Meter durchbrochen. Bösigers Renault und der MAN von Major sahen aus wie Schrotthaufen, während alle anderen in den Unfall involvierten Trucks die Fahrt aus eigener Kraft fortsetzen konnten. Man mochte kaum glauben, dass hier niemandem etwas passiert war. Aber tatsächlich entstieg Bösiger seinem Trümmerhaufen völlig unverletzt, während Major leicht humpelte. Der junge Ungar hatte Probleme mit dem Fuß aufzutreten.
Und dann begann die lange Zeit des Bergens und Reparierens. Die Mauer wurde an den beschädigten Stellen notdürftig geflickt, während die Trucks langsam geborgen wurden.
Gut eine Stunde dauerte es, bis das Rennen neu gestartet werden konnte, und zwar in der ursprünglichen, mittlerweile etwas gelichteten Startaufstellung.
Aber es gab nun einen Start im Gänsemarsch unter gelber Flagge. Während des ganzen Rennens war die komplette Start- und Zielgerade Gelbzone. So blieben denn auch nur noch wenige brisante Stellen, an denen man wirklich attackieren konnte. Dennoch verlor Kiss schon in den ersten Runden die Führung an Albacete, auch Hahn und Oestreich konnten noch am Ungar vorbeiziehen. Hahn hing dem Spanier immer dicht an der Stoßstange, während sich mit leichtem Abstand Oestreich und Kiss ein weiteres Duell auf Messers Schneide lieferten. Zu Mitte des Rennens war Hahn am Ende der Gegengeraden beinahe an Albacete vorbei. Als es in die Schikane ging, war der Altensteiger dann etwas zu spät auf der Bremse, musste übers Gras, kam etwa neben Albacete wieder auf die Strecke, und als es dann nach dem kurzen Anstieg wieder abwärts ging, lag Hahn in Führung. Diese behielt er denn auch bis zur Zieldurchfahrt, doch so richtig erfreuen konnte er sich dieses vermeintlichen Sieges nicht. Wegen der Aktion in der Schikane bekam der Deutsche eine Durchfahrtsstrafe verpasst, und weil er die nicht mehr antreten konnte, ersatzweise 30 Strafsekunden aufgebrummt. Die warfen den Altensteiger am Ende auf den 5. Platz zurück. In der letzten Kurve vor dem Ziel schließlich attackierte Kiss noch einmal hart den MAN des Markenkollegen Oestreich, der musste durchs Gras und schon lag der Ungar auf dem 2.Platz. Den 4. Rang holte sich Lacko vor dem zurückgestuften Hahn.
Die weiteren Punkteplätze gingen an Vojtisek, Janiec und Reinert, der sich mit dem 8. Platz die Pole fürs 2. Rennen gesichert hatte, sowie Blaise und Robineau.
Die Teamwertung ging Truck Sport Lutz Bernau (Albacete / Oestreich), vor OXXO Energy Truck Race Team (Kiss / Major) und MKR Technology (Lacko / Bösiger).