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Der Sonntag in Most – Teil 1, Hahn erneut auf Pole

Der Sonntag in Most – Teil 1, Hahn erneut auf Pole

01. September 2013Most - Das, was die dunklen Wolken am gestrigen Spätnachmittag ankündigten, entlud sich in der Nacht über dem Autodrome Most. Erst begann es nur leicht zu tröpfeln, doch dann gab es immer wieder mal kürzere, mal längere heftige Regenschauer. Später kamen dann auch noch kräftige Windböen dazu. Und unter diesen Bedingungen musste das tankpool24-Team in den Mercedes-Benz-Renntruck einen neuen Motor einbauen – im Freien. Das Zelt ist zwar groß, aber eben nicht so hoch, dass die MAN-Crew dort hätte ihren Kran ausfahren können, und ohne diesen ging es nun mal nicht. Überhaupt erfolgte die ganze Operation team- und markenübergreifend. In einer logistischen Meisterleistung war der Motor am Samstagnachmittag von Deutschland nach Tschechien gebracht worden. Und da am Abend nicht mehr bei allen Teams große Arbeiten anstanden, fanden sich immer wieder helfende Hände, die kräftig mit anpackten. Durchnässt bis auf die Haut war man gegen 4 Uhr heute Morgen dann endlich soweit, dass der Anlasser gestartet werden konnte. Der Motor lief wie am Schnürchen – aber nur einige Minuten lang. Dann stoppte er abrupt, als sei er abgewürgt worden. Die Maschine war komplett blockiert, jeder weitere Startversuch war sinnlos. Bei einer ersten Analyse kam man zu dem Ergebnis, dass möglicherweise ein Zahnrad beschädigt sei. Was der Grund auch immer sein mag, der 7. Lauf zur FIA European Truck Racing Championship hatte sich für den tankpool24-Mercedes erledigt. Aber nicht nur die Mannschaft um Teamchef Markus Bauer traf es extrem hart, auch Ellen Lohr war maßlos enttäuscht, hatte sie es hier in Most doch gerade mal auf einige wenige Trainingsrunden gebracht.
Während sich die einen also resigniert schon mit dem Zusammenpacken beschäftigten, bereiteten sich die anderen auf den 2. Renntag in Most vor. Und der begann wie üblich mit dem morgendlichen Warm-Up. Antonio Albacete (ESP) schockte mit seinem roten Cepsa-MAN denn auch gleich mal die Konkurrenz. 2:01,834 Min. bei wirklich nicht optimalen Bedingungen, damit hätte er gestern gar die SuperPole für sich entschieden. Der Deutsche Jochen Hahn (MAN), schärfster Konkurrent des Spaniers im Titelkampf, hatte als Zweiter schon gut eine Sekunde Rückstand. Zwar ist das Warm-Up ja nur ein Aufgalopp, doch Albacetes Zeit hatte schon Eindruck hinterlassen.
Im folgenden Zeittraining kam dann niemand mehr unter 2:02 Minuten. Alle Toppiloten fuhren allerdings auch schon nach nur einer schnellen Runde wieder in die Boxengasse, galt es doch erst einmal nur, unter die zehn Schnellsten zu kommen. Hahn war diesmal erheblich schneller als Albacete. Zwischen die beiden hatte sich noch der ungarische MAN-Markenkollege Norbert Kiss schieben können, der gestern ja mit permanenten Lenkproblemen zu kämpfen hatte. Die restlichen Top-Ten-Plätze für die SuperPole gingen an David Vrsecky (CZE) auf Freightliner, den Ungar Benedek Major (MAN), Adam Lacko (CZE) auf Renault, die beiden Deutschen Markus Oestreich und René Reinert, Mika Mäkinen (FIN) – alle auf MAN – und den Schweizer Markus Bösiger (Renault).
In der entscheidenden SuperPole lagen nach der 1. Runde die Top-Five – Kiss, Albacete, Hahn, Oestreich und Vrsecky – gerade mal 3 Zehntel auseinander. Es war also sehr eng, aber hatte einer die Piloten denn auch wirklich noch die Power, sich noch einmal steigern zu können? Im letzen Moment fuhr Hahn dann tatsächlich 2:01,831 Min. Damit war der Titelverteidiger schneller als bei seiner Pole am Vortag und auch schneller als Albacete am Morgen im Warm-Up. Ansonsten änderte sich aber nichts mehr. Hinter Vrsecky holte sich Lacko den 6. Startplatz vor Bösiger, Mäkinen, Major und Reinert.

Impressionen:

Der Sonntag in Most – Teil 1, Hahn erneut auf Pole
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