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Der Sonntag am Nürburgring – Teil 2

Der Sonntag am Nürburgring – Teil 2

14. Juli 2013Nürburgring - Beim Start zum 1. Sonntagsrennen krachte es schon nach wenigen Hundert Metern in der Spitzkehre der Mercedes-Arena recht heftig. So standen denn auch gleich ein paar Trucks kreuz und quer zur Fahrtrichtung, eine riesige Staubwolke stieg auf, die Sicht war gleich Null. Am Ende konnte man froh sein, dass nicht etwas wirklich Ernsthaftes passiert war. Als dann wenig später in der Kurzanbindung auch noch der MAN von Ostreich im Reifenstapel hing, wurde das Rennen abgebrochen – kaum dass es gestartet worden war. Das bedeutete nun Neustart in der Reihenfolge der ursprünglichen Startaufstellung.
Die mehr als 20minütige Unterbrechung gab den Marshalls Gelegenheit, die mit Plastik und Kies übersäte Mercedes-Arena erst einmal wieder zu säubern. Reinert, dessen MAN es bei dem Tohuwabohu in der ersten Kurve am stärksten erwischt hatte, durfte in die Box fahren, um die schlimmsten Schäden beseitigen zu lassen. Dafür musste er dann anschließend auch vom Ende des 25er-Feldes an den Start gehen, statt von der in der SuperPole erfahrenen 9. Startposition.
Der Restart verlief dann wesentlich weniger dramatisch. Albacete übernahm als Polesetter erneut direkt die Führung, gefolgt von Hahn, Kiss, Vrsecky, Oestreich und Lacko. Die Verfolgergruppe zog sich im Laufe des Rennens etwas auseinander, während sich das Führungsduo etwas weiter absetzen konnte. Die meisten der insgesamt 165.000 Zuschauer waren natürlich Hahn-Fans, und sie trieben ihr Idol vielstimmig immer wieder in neue Attacken. Doch Hahns grün-weißer Castrol-MAN kam einfach nicht am roten Cepsa-MAN vorbei. Der Spanier rettete seinen Sieg schließlich um nicht einmal eine halbe Sekunde ins Ziel. In der Verfolgergruppe tat sich dann nicht mehr viel. Kiss holte sich den dritten Podiumsplatz eben vor Vrsecky, Oestreich und Lacko. Major, an 7. Stelle liegend, erhielt eine Drive Through, die ihn auf den 12. Platz zurückwarf. Dadurch rückten Bösiger, Frankie Vojtisek (CZE), Stephanie Halm (GER) – beide auf MAN – und der Franzose Anthony Janiec (Renault) kampflos jeweils eine Position nach vorn und belegten die restlichen Punkteränge.
Mit dem 8. Platz hatte Vojtisek erstmals seit seinem Wechsel zu MAN die Poleposition.
Doch diese Pole im letzten Rennen des Wochenendes brachte dem tschechischen Altmeister kein Glück. Vier Runden hielt Frankie dem Druck von hinten stand, dann begann sein MAN zu schwächeln und fiel 2 Runden später ganz aus. Schon in der Anfangsphase hatte es einige Kollisionen gegeben, deren prominentestes Opfer Albacete war. Mit geplatztem Hinterreifen musste der Spanier schon nach zwei Runden die Segel streichen. Bösiger hatte zwei Runden lang auf der 2. Position gelegen, fiel dann etwas zurück, lag aber weiterhin mit dem 6. Platz gut in den Punkten. In der letzten Runde fing sich der Schweizer noch einen Motorschaden ein. Auf dem eigenen Öl rutschte der Renault am Ende der Zielgeraden mit voller Wucht ins Kiesbett der Mercedes-Arena – und drei, vier andere Piloten taten es dem Schweizer denn auch direkt gleich.
Zwischenzeitlich hatte Kiss die Führung übernommen, Oestreich hing ihm rundenlang direkt an der Stoßstange, doch eine echte Überholchance hatte der lange Fuldaer eigentlich nie. Schließlich ließ Oese den Ungar auch einfach ziehen, und der fuhr einem am Ende klaren Sieg entgegen. Oestreich im Nacken saß schließlich auch noch Hahn, und dem folgte im Sekundenabstand dann schon wieder Vrsecky. Der Buggyra-Pilot hatte drei Runden vor Schluss im rein tschechischen Duell noch Lacko passieren können. So galt es für Oese erst einmal den 2. Podiumsplatz gegen die Verfolger zu verteidigen. Hinter Hahn musste sich Vrsecky schließlich vor Lacko mit dem undankbaren 4. Platz zufrieden geben. Major fuhr völlig unbedrängt an 6. Stelle ein vor dem deutschen Race-by-Race-Piloten Gerd Körber (Iveco). Hinter den beiden Franzosen Anthony Janiec (Renault) und Jeremy Robineau (MAN) holte sich Steffi Halm mit dem 10.Rang noch den letzten Punkt. Die junge Deutsche hatte eine famose Aufholjagd auf die Piste gelegt. Eingangs der Mercedes-Arena war sie schon in der 1. Runde mit Robineau kollidiert. Stark gezeichnet stand ihr gelber MAN kurzzeitig abseits der Piste, bevor er wieder Fahrt aufnehmen konnte. Zwischenzeitlich war das ganze Feld vorbeigezogen. Runde für Runde konnte sie sich dann wieder nach vorn durchackern – eben bis in die Punkteränge.
Den TGP-Abschluss bildete das 2. Rennen des Mittelrhein-Cups. Wie schon gestern gab es hier erneut einen Rennabbruch – diesmal aber sogar gleich zweimal. Doch auch drei Starts konnten Reinert nicht aus der Ruhe bringen, der Lausitzer gewann das Rennen am Ende wieder sehr souverän.
Das Gesamtklassement wird weiterhin von Albacete mit 210 Punkten angeführt vor Hahn (198), Oestreich (166), Vrsecky (152), Kiss (149) und Lacko (116).
Die Teamwertung im 1. Rennen des Sonntags sah exakt so aus wie die vom Vortag, Truck Sport Lutz Bernau (Albacete / Oestreich) vor Castrol Team Hahn Racing (Hahn / Mäkinen) und MKR Technology (Lacko / Bösiger). Im 2. Rennen ging der erste Podiumsplatz an das OXXO Energy Truck Race Team (Kiss / Major) vor Bernau und Hahn.

Impressionen:

Der Sonntag am Nürburgring – Teil 2
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