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Nogaro Drumherum

Nogaro Drumherum

21. Juni 2013Lange nicht mehr ist ein Rennwochenende so relaxt abgelaufen wie eben das auf dem Circuit Paul Armagnac von Nogaro. Beim 3. Lauf zur FIA European Truck Racing Championship schienen sich alle so richtig lieb zu haben. Obwohl natürlich der folgenschwere Crash gleich in der ersten Runde des ersten Rennens gerade beim betroffenen MKR-Team nicht unbedingt Begeisterung auslöste. An dem einen Renault-RaceTruck eine defekte Hinterachse und bei dem anderen eine gebrochene Achse vorn, das bedeutete nicht nur sehr viel Arbeit, sondern auch für Samstag den Totalausfall. Bis zur Startaufstellung zum 2. Tagesrennen blieben nicht einmal zwei Stunden Reparaturzeit, das schaffte nicht einmal das personell sehr üppig besetzte MKR-Team. Teamchef Mario Kress hakte den Vorfall denn auch als zwar extrem unglücklichen ansonsten aber normalen Rennunfall ab. Da nutzte es ihm auch nichts, dass der eigentliche Urheber des Ganzen anschließend 30 Strafsekunden aufgebrummt bekam. Am Sonntag holte sich der Schweizer Markus Bösiger dann wenigstens seinen zweiten Saisonsieg, den dritten fürs Team.
Die Sensation des Wochenendes war sicherlich der Sieg des Teenies Benedek Major auf dem MAN des ungarischen OXXO Racing Teams. Für Major war es erst das dritte Rennwochenende in der FIA ETRC, und mit gerade mal 16 Jahren ist er natürlich auch der jüngste Sieger, den die Truckracer je gehabt haben – und das wird Benedek wohl auch auf lange Zeit bleiben.
Das Gesprächsthema des Wochenendes war aber das Wetter. Die ersten Teams in Nogaro hatten bei ihrer Ankunft am Mittwoch schon herrliches Sommerwetter, knapp 33 Grad und wolkenloser Himmel. Der Donnerstag, als viele dann ihre Zelte aufbauen mussten, war zwar ziemlich verregnet, doch an den restlichen Tagen gab es dann meistens Sonnenschein pur. Der Sonntag war schon fast mörderisch heiß. Da kam es den Teams entgegen, dass es kaum etwas zu reparieren gab, und so suchten sie sich für die in Nogaro obligatorisch langen Mittagspause eben einen anderen Zeitvertreib.
Zunächst bespritzten sich einige gegenseitig mit etwas Wasser, dann gab es auch schon mal einen Eimer Wasser über den Kopf, und zum Schluss „beschoss“ man sich gleich über mehrere Meter mit dem Wasserschlauch. Einige Mechaniker stellten die Düsen ihrer Hochdruckreiniger auf Sprühnebel, und viele der insgesamt 35.210 Zuschauer genossen förmlich das erfrischende Nass.
Damit lag nach offiziellen Angaben die Zuschauerzahl um weit mehr als 4.000 über dem letzten Jahr. Es ist erstaunlich, wie viele Truckracing-Fans sich immer wieder auf den Weg in dieses kleine, malerische Örtchen in der Gascogne machen, das selbst nur knapp über 2.000 Einwohner zählt. Hotels gibt hier es eher weniger, ein Großteil der Fans kommt denn auch mit Zelt, Caravan oder Wohnmobil. Die Parkräume um die Strecke herum und auch die Plätze, auf denen gecampt werden kann, sind nun auch noch einmal erweitert worden.
Großveranstaltungen eines solchen Kalibers wie die Läufe zur FIA European Truck Racing Championship sind auf dem Circuit Paul Armagnac dennoch nicht gerade an der Tagesordnung. Es geht hier ansonsten eher beschaulich zu. Denn in der übrigen Zeit bestimmen hier vornehmlich Wanderer und Pilger das Bild. Denn Nogaro liegt auf dem Jakobsweg (Camino de Santiago) nach Santiago de Compostela – wie übrigens auch Los Arcos, wo die Truckracer ja erst zwei Wochen zuvor zugast waren.
Wer sich die obligatorische TRO-TV Reportage auf Sport 1 ansehen möchte, sei hier noch einmal auf die neue Zeit hingewiesen – 19:00 Uhr am Samstag, den 22. Juni.

Impressionen:

Nogaro Drumherum
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