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Der Freitag in Navarra

Der Freitag in Navarra

31. Mai 2013Navarra - Das hatten sich die Truckracer sicher etwas anders vorgestellt, als es hieß, am 1. Juniwochenende findet der 2. Lauf der FIA European Truck Racing Championship im spanischen Los Arcos auf dem Ciruito de Navarra statt. Spanien bedeutet für die meisten eben Anfang Juni: Sonne pur. Doch wie in vielen anderen Teilen Europas hat man auch im Norden Spaniens eher den Eindruck, der Winter wolle sich einfach nicht verabschieden. Auf dem gut 500 Meter hoch gelegenen Circuito de Navarra machte die Sonne nur kurze Stippvisiten, wobei es heute eigentlich den ganzen Tag über zumindest trocken blieb. Die paar Tröpfchen, die vom Himmel fielen, konnte man eigentlich geflissentlich übersehen. Am gestrigen Donnerstag sah es noch wesentlich ungemütlicher aus.
Geblieben ist aber der außerordentlich starke Wind, mit häufig extrem heftigen Böen. Immer wieder wurden Absperrgitter umgeweht. Manche Beachflag wurde vorzeitig schon wieder eingepackt, nachdem die Fahnenstangen sich immer weiter im Wind bogen. Einzelne Teams haben vorsichtshalber schon wieder Ihre Zelte abgebaut und lieber sichere Boxen angemietet.
Dieser starke Wind aus nordwestlicher Richtung könnte auch für Überraschungen auf der Piste sorgen, wenn die RaceTrucks mit Vollgas einzelne Geraden entlang donnern. Denn diese Geraden haben gelegentlich nicht nur leichtes Gefälle, die Trucks werden in manchen Passagen regelrecht vom Wind getrieben, und mit ihrer breiten Rückseite bieten sie auch ja auch mächtige Angriffsfläche. Da könnte der auf 160 Km/h eingestellte Speedlimiter schnell überfordert sein, und dann liegt es umso mehr an den Piloten, Overspeed zu vermeiden.
Manches Rennen könnte letztendlich dann vielleicht am Ende doch nicht so ausgehen, wie die Trucks über Ziellinie gefahren sind. Zudem nimmt die Auswertung der Datenaufzeichnung gerade in kniffligen Fällen schon mal einige Zeit in Anspruch. Die Siegerehrungen sind dann schon längst vorüber, und dann müssen hinter den Kulissen die Pokale getauscht werden.
Ansonsten finden die Piloten – und die eine Pilotin – die Streckenführung höchst interessant und mit den vielen Kurven – manche langgezogene mit Fullspeed, andere enge, vor denen sehr stark abgebremst werden muss – und den ständig wechselnden Steigungs- und Gefällpassagen eben auch sehr anspruchsvoll.
Es bleibt dann aber auch abzuwarten, wie die vielen spanischen Piloten, deren RaceTrucks bis auf Ausnahmen doch schon etwas betagter und von vornherein auch um einiges langsamer sind als die der meisten FIA-Piloten, sich hier schlagen werden. Überrundungen sind ziemlich wahrscheinlich, und dann wäre es auch nicht das erste Mal, dass ein Überrundeter das Zünglein an der Waage spielt, wenn es um die Podiumsplätze geht.

Impressionen:

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