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Der Samstag in Misano – Teil 2

Der Samstag in Misano – Teil 2

18. Mai 2013Misano - Zwischenzeitlich war es noch sommerlicher geworden, die Sonne brannte ungehindert vom Himmel, und bei gefühlten 30 Grad freute man sich über jeden Windstoss.
Polesetter Jochen Hahn konzentrierte sich derweil darauf, seine im Training demonstrierte Überlegenheiten auch im Rennen zu beweisen, und das gelang dem MAN-Piloten ganz hervorragend. Beim fliegenden Start übernahm er gleich die Führung vor Vrsecky und Albacete, der Rest der Verfolgermeute folgte Stoßstange an Stoßstange. Als dann Kiss in die Boxengasse einscheren musste, weil sich ein Plastikteil löste, und der Ungar das Feld erst wieder von hinten aufrollen musste, waren die Plätze im Vorderfeld eigentlich schon verteilt. Das Führungstrio verteidigte seine Podiumsplätze ganz souverän bis zum Schluss. Etwas einsam und völlig ungefährdet folgten Oestreich und Bösiger auf den Plätzen vier und fünf.
Richtig spannend ging es dann aber wieder beim Kampf um den sechsten Platz zu. Rundenlang lieferten sich Lacko und Mäkinen einen Fight auf Biegen und Brechen, schließlich ging der Finne am Tschechen vorbei und verwies so den Renault-Piloten auf den 7. Rang. Reinert folgte den beiden Kampfhähnen im knappen Abstand sicherlich auch in der Hoffnung, dass die beiden Piloten vor ihm sich gegenseitig von der Piste schießen würden. Andererseits musste er aber auch darauf achten, dass ihm Körber nicht zu sehr auf die Stoßstange rückte. Schließlich blieben den beiden Deutschen die Plätze acht und neun, für Reinert hätte dies dann die Pole fürs 2. Rennen bedeutet.
Nicht weniger spannend verlief der Kampf um den 10. Rang und damit letzten Punkteplatz. Der Franzose Anthony Janiec (Renault) hatte hier schließlich das bessere Ende für sich und gab dem Ungar Benedec Major und der Deutschen Stephanie Halm (beide MAN) das Nachsehen.
Etwa eine Stunde nach Rennende gab es dann ein neues Ergebnis.
Albacete bekam ersatzweise statt einer DriveThrough eine Strafzeit von 30 Sekunden auf gebrummt, er soll auf der Startgeraden die Position nicht eingehalten haben. So rutschte der Spanier auf den 9. Rang zurück, alle zuvor hinter ihm Platzierten rückten folglich um einen Platz vor. So fiel die Pole für das anschließende Rennen nun an Körber.
So richtig Glück brachte die unerwartete neue Startposition dem Rheinauer nun aber doch nicht. Bereits vor der ersten Kurve jagte ihm Reinert die Führung ab, und dann musste Körber auch noch weitere Verfolger an sich vorbeiziehen lassen. Doch auch Reinert konnte sich nicht lange der neugewonnenen Führung erfreuen, er musste sie an Mäkinen abtreten, dem wiederum Oestreich im Nacken saß. Dem folgte bald auch schon Hahn, der ziemlich unspektakulär vom 8.Startplatz ganz nach vorn gefahren war.
Etwas dahinter bekriegten sich Bösiger, Albacete und Kiss beim Kampf um Platz 8. In der 7.Runde gerieten Albacete und Kiss heftig aneinander. Der Spanier landete nach einem spektakulären Dreher im Kies und musste sich schließlich am Ende des Feldes wieder einreihen. Kiss konnte zunächst seine Fahrt fortsetzen, wenig später musste er aber das Rennen aufgeben.
Die Podiumsplätze waren vergeben, zu groß war der Vorsprung des Führungstrios. Dennoch überraschte am Ende, wie leicht Mäkinen seinen Sieg nach Hause fahren konnte. Die nominell eigentlich schnelleren Oestreich und Hahn starteten keine weiteren Attacken und gaben sich mit den Plätzen 2 und 3 zufrieden. Vrsecky war zwischenzeitlich auf die 4. Position vorgefahren und Lacko in seinem Gefolge auf den 5. Platz. Später wurde der Renault-Pilot aber nach einer Entscheidung der Stewards disqualifiziert. So ging der 5. Rang schließlich an Reinert gefolgt von Körber, Bösiger und Janiec. Die beiden letzten Punkteplätze gingen an Major und Albacete; dabei profitierten sie allerdings von Lackos Disqualifikation und den Zeitstrafen für den Belgier Jean-Pierre Blaise (Renault) und Stephanie Halm, die diese sich wegen des Überfahrens von Penalty Markern eingefangen hatten.
Großes Pech hatte Ellen Lohr (GER) mit ihrem tankpool24-Mercedes. Schon gleich im Training gab es Probleme mit dem Filter, dann überhitzte auch noch der Motor. Wegen der notwendigen Umbauten, konnte Lohr im ersten Rennen gar nichts starten. Im zweiten Tagesrennen musste sie so vom Ende des Feldes starten, machte gleich ein paar Plätze gut, bevor die Vorderachse Ärger machte. So musste Lohr zwischenzeitlich auch in die Box, am Ende hatte sie vier Runden Rückstand.
Die Teamwertung ging in beiden Rennen an Castrol Team Hahn Racing (Hahn / Mäkinen) vor Truck Sport Lutz Bernau (Albacete / Oestreich). Im ersten Rennen holte sich MKR Technology (Lacko / Bösiger) den dritten Platz, im 2. Rennen das Team Blaise – Janiec.
Im Championat hat Titelverteidiger Hahn mit 28 Punkten die Führung übernommen, gefolgt von Vrsecky (22), Oestreich (21), Mäkinen (18), Bösiger (14), Reinert (10) und Körber (8).

Impressionen:

Der Samstag in Misano – Teil 2
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