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Le Mans Drumherum

Le Mans Drumherum

25. Oktober 2012Das Finale zur FIA European Truck Racing Championship im mittelfranzösischen Le Mans war für die Truckracer ein echtes Kontrastprogramm zum Rennen eine Woche zuvor in Jarama. In Spanien herrschte strahlendes Sommerwetter bei Temperaturen von fast 30 Grad, in Le Mans hat es zeitweise in Strömen gegossen. Am Montagmorgen war es gar so kalt, dass man das Eis von der Windschutzscheibe kratzen musste. Das hinderte allerdings die Piloten, die Teams und die Fans nicht daran, nach der offiziellen FIA-Feier im Hahn-Zelt bis gegen 8 Uhr morgens kräftig weiterzufeiern.
Knapp 49.000 Zuschauer waren zum Circuit Bugatti gekommen. Für die Fans gab es wieder einmal ein pausenloses Programm – insbesondere am Samstag, als es bis spät in die Nacht ging. Wäre das Wetter besser gewesen, wären sicherlich gerade am Sonntag noch erheblich mehr gekommen.
Und dieser extreme Regen wird auch ausschlaggebend gewesen sein, als der alte und neue Champion Jochen Hahn im ersten Sonntagsrennen völlig überraschend schon nach der ersten Runde in die Boxengasse fuhr. Die älteren Motorsportfans haben sich vielleicht ja an das Jahr 1976 erinnert, als Niki Lauda in dem denkwürdigen Regenfinale in Fuji nach zwei Runden die Waffen streckte. James Hunt gewann am Ende mit einem Punkt Vorsprung den Weltmeistertitel – in Le Mans hatte Hahn den Titel allerdings schon in der Tasche.
Während des Finalwochenendes gibt es in der Regel auch von offizieller Seite Informationen zur neuen Saison, zum Beispiel zum Kalender der FIA ETRC. Doch dazu gab es weiterhin nichts verbindlich Neues – auch nicht zu dem immer wieder ins Gespräch gebrachten eventuellen Promoter der Championship. Formula T 1 Racing aus England stellte sich in Le Mans zwar bei allen an der FIA ETRC Beteiligten vor, erläuterte auch mehr oder weniger ausführlich Pläne und Vorstellungen. Aber inwieweit all dies auch schon mit der FIA definitiv abgeklärt ist, wurde nicht deutlich.
Ein Generalpromoter, der sich mit den einzelnen Veranstaltern abspricht, für die Vermarktung sorgt, Seriensponsoren ins Boot holt und den Teams auch bei organisatorischen Problemen beistehen kann, käme sicherlich allen zugute. Manche sehen allerdings nicht alles so rosig.
Die beiden MAN-Toppiloten Jochen Hahn und Antonio Albacete beispielsweise haben als Hauptsponsoren jeweils Mineralölunternehmen. Andererseits sind große Mineralölkonzerne auch als Seriensponsoren im Gespräch. Allgemein ist es im Motorsport nun mal durchaus üblich, dass Seriensponsoren auf allen teilnehmenden Fahrzeugen vertreten sind. Dagegen ist es aber eher unüblich, Logos direkt miteinander konkurrierender Unternehmen auf demselben Rennfahrzeug zu präsentieren.
Bei Verhandlungen mit den eigenen Sponsoren sollten die Teams eigentlich schon wissen, wer künftig noch zusätzlich auf ihrem RaceTruck vertreten sein könnte.
Nicht weniger wichtig wäre es natürlich, wenn man bei den Gesprächen um das Jahres-Budget wüsste, ob man nun für 10 oder aber für 12 Rennen planen muss.

Impressionen:

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