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Der Sonntag in Le Mans – Teil 2

Der Sonntag in Le Mans – Teil 2

14. Oktober 2012Le Mans - Es regnete ja schon den ganzen Tag, mal mehr und mal weniger kräftig. Gerade als es zur Startaufstellung des 1. Sonntagsrennen ging, öffnete der Himmel wieder seine Schleusen. Das Wasser stand auf dem Asphalt. Die Rennleitung ließ zwei Einführungsrunden und dann noch eine Runde komplett unter Gelber Flagge fahren. Da es aber weiter kräftig goss, brachte das wenig, soviel Wasser konnten die RaceTrucks gar nicht verdrängen. Während Hahn schon nach der ersten Runde in die Box fuhr, legte Polesetter Bösiger einen großen Vorsprung zwischen sich und die Verfolgergruppe mit Oestreich, Albacete, Lacko, Kiss und Körber. Als Lacko ganz lässig an Albacete vorbeizog, sah es bis zur drittletzten Runden ganz nach einem Dreifach-Sieg für das MKR-Renault-Team aus. Dann aber attackierte Kiss noch einmal recht heftig. Zunächst musste Albacete dran glauben, dann zog der Ungar an Lacko vorbei und fuhr wenig später Oestreich ins Heck. Der Deutsche wurde dabei gedreht und fand sich anschließend abseits der Piste wieder. Erst langsam kam er auf den Asphalt zurück, da war das komplette Feld aber schon längst vorbeigezogen. Nach einer Kontrollrunde durch die Boxengasse nahm der Renaultpilot das Rennen wieder auf und wurde schon bald von der Spitzengruppe eingeholt. Und da gerieten Oestreich und Kiss erneut heftig aneinander. Das nutzte Lacko, zog innen an den beiden Kampfhähnen vorbei und war nun wieder auf dem 2. Platz hinter Bösiger und vor Kiss.
Ganz knapp hinter dem Ungar kamen im Sekundenabstand Körber, der Franzose Anthony Janiec (Renault) und Buggyra-Freightliner-Pilot David Vsrecky (CZE) ins Ziel. Erst dann folgte Albacete vor Mäkinen, Vojtisek und dem Spanier Javier Mariezcurrena (MAN) auf dem 10. Platz.
Aber da waren ja noch die Stewarts, und die bestellten erst einmal diverse Piloten zum Rapport. Gut zwei Stunden später, gerade noch rechtzeitig zur Startaufstellung zum letzten Rennen, gab es dann ein neues Ergebnis. Fünf Piloten erhielten je 30 Sekunden Strafe aufgebrummt, darunter auch Kiss und Körber, wodurch sich das Klassement noch einmal erheblich änderte. Kiss fiel auf den 8. Platz zurück und Körber gar auf den 10. So rückten alle hinter diesen beiden Platzierten um zwei Plätze weiter vor, und Mariezcurrena um eine Position an Körber vorbei.
Durch diesen 8. Platz hatte Kiss nun also im letzten Rennen der Saison die Pole neben seinem Teamkollegen Vojtisek. Erstmals an diesem Tag regnete es nicht, dennoch gab es nach wenigen Sekunden schon einen Rennabbruch. Zunächst war Mariezcurrena in Lacko und Bösiger hineingerauscht und dann auch noch mit dem Franzosen Lacheze (MAN) kollidiert. Die Abschleppwagen kamen zum Einsatz und zogen die Havaristen aus dem Kies. Eine geschlagene halbe Stunde dauerte es bis das Rennen in der ursprünglichen Startaufstellung wieder aufgenommen werden konnte. Die Wolkenlücken am Himmel waren wieder geschlossen, und alles bereitete sich auf den nächsten Schauer vor. Doch es blieb weitgehend trocken, dennoch gab es noch reichlich Action.
Vojtisek fiel schon in der 1. Runde ans Ende des Feldes zurück, und Kiss hatte gleich einen riesigen Vorsprung herausgeholt, den der Ungar auch bis ins Ziel verteidigen konnte. Janiec war auf die 2. Position vorgefahren gefolgt von Bösiger, Lacko und Vrsecky. Und zwischen Bösiger und Vrsecky musste in diesem Rennen ja noch die Entscheidung um den 5. Platz in der Gesamtwertung fallen. Beide waren punktgleich und Bösigers Vorsprung im Rennen war nun so groß, dass dieser umkämpfte 5.Platz dem Schweizer eigentlich kaum mehr zu nehmen war. Doch in der vorletzten Runde wurde Bösiger zu einer Durchfahrtsstrafe rein gewunken. Als er wieder aus der Boxengasse herausfuhr, lag nicht nur Vrsecky, sondern auch Hahn vor ihm. Die Entscheidung über den 5. Platz im Championat war zugunsten des Tschechen gefallen. Das Podium ging somit an Kiss, Janiec und Lacko. Auf den Plätzen folgten Vrsecky, Hahn, Bösiger, Körber Blaise, Reinert und der Franzose Jeremy Robineau (MAN).
Etwa zu Mitte des Rennens hatte es noch einen spektakulären Unfall im hinteren Feld gegeben. Der Spanier Jose Bermejo (MAN) war auf den Buggyra Freightliner des russischen Gastpiloten Iurii Egorov aufgefahren, hatte sich mit seinem Truck gedreht, anschließend überschlagen und kam dann wieder auf den Rädern zum Stand. Offensichtlich unverletzt entstieg der Spanier seinem schwarzen MAN.
In der Championatswertung hat sich in der Reihenfolge nichts mehr geändert. Hinter dem alten und neuen Meister Hahn mit 517 Punkten folgen Albacete (468), Lacko (330), Oestreich (311), Vrsecky (284) und Bösiger (282).

Impressionen:

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