Donnerstag, 25.04.2024 | Deutsch | English
Le Mans Vorbericht

Le Mans Vorbericht

10. Oktober 2012Le Mans - Bevor es am Samstag in Le Mans, beim 11. Lauf zur FIA European Truck Racing Championship, in die entscheidenden Finalrennen geht, steht zunächst jemand im Mittelpunkt, der zwar schon dreimal Europameister war, in diesem Jahr – auch als absolut bester Race-by-Race Pilot – mit der Titelvergabe aber nichts zu tun hat, ist, „Mr. Truckracing“ Gerd Körber. Der deutsche Iveco-Pilot vom Ulmer Schwabentruck-Team ist vor kurzem zum ersten Mal Vater geworden, Serafina heißt die junge Dame – und wird eines Tages ja vielleicht in die Fußstapfen von Ellen Lohr treten.
In Rennfahrerkreisen kursiert ja das Gerücht, dass eine Hochzeit, dass jedes Kind ein paar Zehntel kosten würden. Körber wird auf der Traditionstrecke von Le Mans, die eh zu seinen Lieblingsstrecken gehört, belegen, dass das wirklich nur ein Gerücht ist.
Der Titel allerdings wird nur unter den beiden MAN-Piloten Jochen Hahn (GER) und Antonio Albacete (ESP) ausgemacht. Dabei hat der deutsche Titelverteidiger eine ausgesprochen komfortable Ausgangsposition mit einem Vorsprung von 29 Punkten. Aber – so gibt auch Hahn immer wieder zu bedenken – noch längst ist nicht alles in trockenen Tüchern. 2007 kam der Schweizer Markus Bösiger mit einem Polster von mehr als 30 Punkten zum Finale nach Jarama, und dann haderte sein damaliger Buggyra Freigtliner permanent mit der Technik. Die ganze Saison zuvor war der RaceTruck eigentlich problemlos gelaufen. Am Ende gewann der Schweizer mit gerade mal einem Pünktchen Vorsprung die Meisterschaft – nach einer Entscheidung am grünen Tisch.
Das wird nicht nur Hahn vor Augen haben, auch sein Widersacher Albacete wird sicherlich daran denken, denn der Spanier war seinerzeit der Unterlegene. Und – so wird er sich ja vielleicht selbst Hoffnung machen – warum soll es mir nicht noch einmal gelingen, einen schier uneinholbar scheinenden Vorsprung wettzumachen?
Insgesamt sind für Le Mans 24 Starter gemeldet, darunter 4 Race-by-Race-Piloten – neben Körber auch der Russe Juri Egorov, der den Buggyra Freightliner fahren wird, den zuletzt Michal Matejovsky (CZE) pilotiert hat. Egorov und sein Landsmann Mike Konovalov hatten ja schon angekündigt, dass man versuche, demnächst ein rein russisches Team an den Start zu bringen.
Aber die 24 Heures Camions in Le Mans sind ja nicht nur Truckracing, das ist eine Mischung aus Motorsport, Show, Kirmes, Messe etc. Vor allem der Samstagabend hat es in sich: Truck-Korso, Mechaniker-Wettbewerbe, eine ohrenbetäubende Show auf der Start-und-Ziel-Geraden, ein riesiges Feuerwerk und abschließend noch ein Konzert.
Vom Programm und vor allem von den Temperaturen her wird es in Le Mans ein echtes Kontrastprogramm geben. Während man in Jarama bei Temperaturen von fast 30 Grad heftig ins Schwitzen kam, sind für Le Mans eher Wintersachen angesagt.

Impressionen:

Le Mans Vorbericht
Le Mans Vorbericht
Le Mans Vorbericht