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Jarama Drumherum

Jarama Drumherum

09. Oktober 2012Es gab mal eine Zeit, da meinte man, in Jarama sei gegen Local-Hero Antonio Albacete kein Kraut gewachsen. In der Vergangenheit hatte der MAN-Pilot hier häufig beinahe nach Belieben gewonnen. Doch schon bei den letzten Rennen auf dem Circuito del Jarama war von der früheren Überlegenheit des Spaniers nicht mehr viel zu sehen. Und so war es auch beim 10. Lauf zur FIA European Truck Racing Championship. Realistisch betrachtet wäre dies die letzte wirkliche Möglichkeit gewesen, den Punkterückstand zu Titelverteidiger Jochen Hahn (MAN) zumindest teilweise wieder wett zu machen. Stattdessen konnte der Deutsche seinen Vorsprung ausbauen – auf nun 29 Punkte. Hahn allerdings wiegelte immer noch ab. Schließlich hat er schon häufig genug erlebt, wie schnell es passieren kann, dass man auch mal nicht ins Ziel kommt – durch technische Defekte, durch Unfälle – und schon hat man 20 Punkte eingebüßt.
In Jarama sind die meisten Truckracer ausgesprochen gut über die Runden gekommen. 28 Platzierte in einem Rennen, das gibt es wirklich nur selten im Truckracing.
Auch wenn es diesmal nicht ganz so spektakulär war, die Fans auf den Rängen verwandelten den Circuito del Jarama einmal mehr in ein Tollhaus. Und wenn auf der Piste gar nichts los war – und es gab in Jarama ja nur die Rennen der FIA ETRC – machte man auf den Tribünen eben ein eigenes Programm. Die Zuschauerzahl wurde mit 32.000 angegeben, es gab in Jarama auch schon mal gut doppelt soviel. Aber in diesem Jahr waren die Truckracer schon im Juni einmal hier, und infolge der angespannten wirtschaftlichen Lage und einer Arbeitslosigkeit von knapp 25 Prozent können sich viele Truckracing-Fans den Eintrittspreis einfach nicht mehr leisten. Da kam den Veranstaltern sicherlich sehr entgegen, dass zumindest die Hauptsponsoren wie Cepsa, MAN und Renault wieder große Präsenz zeigten und auch wieder viele Gäste eingeladen hatten.
Hinter den Kulissen ging es aber noch um ganz andere Dinge, hauptsächlich um den Kalender fürs nächste Jahr. Das, was die Teams, die TRO und die Vertreter der FIA noch in Zolder besprochen hatten, war schon längst wieder Makulatur. Dort hatte man sich ja für 10 Rennen ausgesprochen, etwas später hat der FIA World Motor Sport Council dann 12 Rennen vorgeschlagen, mit der Option, dass nur 10 davon zur Meisterschaft zählen würden.
In einer der diversen Diskussionen wurde jetzt zumindest geklärt, dass im Prinzip alle 12 Rennen Meisterschaftsrennen sein würden. Allerdings würden am Ende der Saison zwei Rennen zu Streichresultaten – und das ist genau das, was im Truckracing eigentlich niemand will.
In Le Mans soll es dazu weitere Informationen geben.

Impressionen:

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