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Der Sonntag in Zolder – Teil 2

Der Sonntag in Zolder – Teil 2

23. September 2012Zolder - Vor dem ersten Sonntagsrennen sah es so aus, als könne es jeden Moment anfangen zu regnen – aber es blieb trocken. Polesetter Albacete ging gleich in Führung dicht gefolgt von Hahn und dem MKR-Triumvirat mit Bösiger, Lacko und Oestreich. Und wie an einer Perlenschur aufgereiht fuhr dieses Quintett auch das Rennen zu Ende. Im letzten Renndrittel versuchte Hahn den Spitzenreiter Albacete immer mal wieder zu attackieren, eine echte Überholchance bot sich dem Deutschen aber nicht. Auch unter den MKR-Piloten war die Reihenfolge schnell geklärt, sodass die Podiumsplätze eigentlich schon frühzeitig vergeben waren. Spannender ging es da schon beim Kampf um die zweite Top-Ten-Hälfte zu. Während die Entscheidung um Platz 6 zwischen Lacheze und Reinert relativ schnell und unspektakulär zugunsten des Franzosen gefallen war, ging es beim Kampf um den 8. Platz, der ja auch die Pole für das letzte Rennen bedeutete, doch etwas heftiger zur Sache. Kurz vor Schluss konnte Mäkinen dem Franzosen Jeremy Robineau (MAN) noch den 8. Platz abjagen. An 10.Position passierte Janiec die Ziellinie. Die Rennkommissare verpassten dem Franzosen anschließend noch 30 Sekunden Strafe wegen Überfahrens des Penalty Markers. So fiel der letzte Punkterang schließlich an den Tschechen Frankie Vojtisek (MAN).
Beim letzten Rennen ging es vom Start weg hart zur Sache. Viele Beobachter glaubten kaum, dass der Zieleinlauf identisch mit dem offiziellen Endergebnis sein würde.
Mäkinen nutzte seine Pole und übernahm gleich die Führung.
Lacko und Lacheze gerieten heftig aneinander, wobei der Tscheche unbehelligt – wenn auch mit völlig demolierter Front – weiterfahren konnte, Lacheze aber durch einen filmreifen 360-Grad-Dreher viel an Boden verlor.
Bösiger hatte einen Bombenstart, machte gleich einige Plätze gut, bevor er aber unsanft von dem sich drehenden Lacheze getroffen wurde, rückwärts in die Leitplanke einschlug und erst zeitaufwändig seinen RaceTruck wenden musste. Mit seinem stark demolierten Renault jagte der Schweizer anschließend dem Feld hinterher, mehr als der 13. Platz war am Ende aber nicht mehr drin.
So war das Feld schon nach der 1. Runde kräftig durcheinander gewirbelt worden. Hinter Mäkinen lag Oestreich an 2. Position gefolgt von Lacko, Hahn und Albacete. Und dann begann der zweite Aufreger-Abschnitt. Zunächst zog Lacko ziemlich unspektakulär an Oestreich vorbei, der offensichtlich an Speed verlor. Denn auch den Angriffen von Hahn und Albacete hatte der Fuldaer nicht viel entgegenzusetzen. In der 5. Runde übernahm Lacko die Führung, und in seinem „Windschatten“ zog auch Hahn mühelos an Mäkinen vorbei. Dieses Spitzenduo setzte sich auch gleich von der Verfolgern ab, denn der offensichtlich langsamere Mäkinen lieferte sich anschließend mit Albacete rundenlang einen erbitterten Fight um den 3.Platz. Auch dies bewegte anschließend heftig die Gemüter. Erst in der vorletzten Runde konnte der Spanier am Finnen vorbeiziehen, doch Lacko und Hahn hatten mittlerweile einen so großen Vorsprung, dass Albacete keine Chance mehr hatte, noch aufzuschließen.
Hinter dem fünftplatzierten Oestreich fuhren Reinert, Janiec, Vrsecky, Vojtisek und Lacheze auf den weiteren Punkterängen ein.
Das Rennen war gegen halb sechs abends zu Ende. Das ganze Drumherum ging bis gegen sechs, und dann erst begannen die diversen Fahrer-Anhörungen und Video-Analysen seitens der Rennkommissare. Es gab schließlich reihenweise Beschwerden und Ankündigungen von Protesten. Endlich kurz vor acht wurde klar, die vielen Beobachter die mit drastischen Strafen gerechnet hatten, lagen falsch, am Ergebnis wurde nichts mehr geändert. Einzig Mäkinen erhielt eine Geldstrafe in Höhe von 1.000 Euro wegen unsportlichen Verhaltens – nach der Zieldurchfahrt.
In der Gesamtwertung konnte Hahn seine Führung mit insgesamt 430 Punkten behaupten vor Albacete (411), Lacko (274), Oestreich (266), Vrsecky (244) und Bösiger (216).
Pech hatte die einzige Amazone im Fahrerfeld, Ellen Lohr (GER). Nach dem Start lag sie an 11. Position, und das ganze tankpool24-Team hegte Hoffnungen auf einen weiteren Punkteplatz. Doch schon bald machte das Getriebe Probleme, und Mitte des Rennens fuhr Lohr ihren Mercedes vorsichtshalber in die Boxengasse.
Offizielle Zuschauerzahlen gab es auch am späten Abend noch nicht, die Pressestelle schätzte etwa 10 bis 12 Tausend Besucher.

Impressionen:

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