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Der Sonntag in Most – Teil 2

Der Sonntag in Most – Teil 2

02. September 2012Most - Zum ersten Sonntagsrennen gingen dann nur 21 Trucks ins Rennen. Der tankpool24-Mercedes von Ellen Lohr (GER) lief nicht mehr so richtig. Aber auch die Pilotin war nicht unbedingt in Topform, sie hatte sich einen Virus eingefangen, aber dennoch zunächst das Warm-Up und anschließend auch das Zeittraining absolviert – und sie wäre auch noch im Rennen gestartet. Doch nach dem Zeittraining, in dem der RaceTruck schon erheblich schlechter lief als im Warm-Up, stellte sich heraus, dass hier ein Motorproblem vorlag, das auf die Schnelle nicht zu beheben war. Unter diesen Umständen entschied das MB-Motorsport-Team auf weitere Starts in Most zu verzichten.
Das Rennen selbst war für die insgesamt fast 80.000 Zuschauer sicher eines der weniger aufregenden – bis auf den vorzeitigen Abbruch vielleicht. Polesetter Hahn ging gleich in Führung und gab diese bis zum Ende auch nicht mehr ab. Bösiger mühte sich derweil seine 2. Position gegen den vehement attackierenden Albacete zu verteidigen. Das klappte auch ganz gut bis zur 6. Runde, da nutzte der Spanier eine kleine Schwäche des Schweizers und ging vorbei. Ansonsten zogen die Verfolger angeführt von Oestreich und Lacko – teilweise Stoßstange an Stoßstange – so hinter der Spitzengruppe her, wie man gestartet war. Einzig Mäkinen musste sich aus den Top-Ten verabschieden, den letzten Punkterang sicherte sich hinter Kiss stattdessen der Franzose Anthony Janiec (Renault). Den 6. Rang holte sich schließlich Vrsecky vor Lacheze und Körber. Das Ende war dann allerdings etwas abrupt eingetreten. Bereits in der 5.Runde war Orsini in der langgezogenen Kurve vor der Zielgeraden heftig in die Reifenstapel eingeschlagen. Der orangene Renault stand recht ungünstig in der Auslaufzone, ein Rennabbruch hätte da sicher nicht überrascht. Aber das Rennen lief weiter. Als dann aber dann aber in der 9. Runde wegen dieses Unfalls die roten Flaggen geschwenkt wurden, kam das schon überraschend.
Mit seinem 8. Platz hatte Körber sich denn auch gleich die Pole für das Abschlussrennen gesichert.
Der Start ging gerade für ein zweites Tagesrennen ausgesprochen gesittet vonstatten. Körber hatte gleich die Spitze übernommen gefolgt von Lacheze, Vrsecky, Oestreich, Lacko, Bösiger, Albacete und Hahn. Also fast identisch mit der Startaufstellung, einzig Oese hatte einen Platz gewonnen. Doch nach der dritten Runde wurden wieder einmal die roten Flaggen geschwenkt. Der Grund war allerdings wenig spektakulär, an Quirets Foden war erneut der Turbo geplatzt, der Truck stand äußerst ungünstig in der Schikane. Nach einer knappen halben Stunde gab es dann einen Neustart in der Reihenfolge, wie das Feld in der Runde zuvor die Ziellinie passiert hatte. Und da war Vrsecky gerade an Lacheze vorbei gezogen.
So klebte der Tscheche nach dem Neustart nun von Anfang am Heck von Körbers Iveco. Der Buggyra war einfach schneller. Der Deutsche musste den Tschechen passieren lassen und sich darauf konzentrieren, nicht auch noch von den folgenden Oestreich und Albacete geschluckt zu werden. Bis zwei Runden vor Schluss konnte Körber sich der permanenten Attacken der beiden nominell stärkeren Konkurrenten erwehren, dann aber musste er die Waffen strecken. Und dann hingen dem Rheinauer auch noch Bösiger und Hahn im Nacken, die eigentlich auch etwas schneller waren. Im Ziel hatte Körber gerade mal noch eine Zehntel Vorsprung vor dem Schweizer und drei Zehntel vor Hahn. Auf den weiteren Plätzen folgten Lacko, Kiss, MAN-Pilot René Reinert (GER) und Lacheze.
Aber wie das bei zweigeteilten Rennen so ist, wie ein Rennen denn nun ausgegangen ist, weiß man erst, wenn die beiden Teilergebnisse addiert werden. Und da Körber im ersten Teilrennen das Ziel fast drei Sekunden vor Albacete passiert hatte, ging der dritte Podiumsplatz hinter Vrsecky und Oestreich nun doch an den Piloten vom Schwabentruck-Team. Auch Lacheze profitierte von seiner guten Platzierung im 1. Teilrennen, der Franzose rückte so hinter Lacko und vor Kiss auf den 8. Platz vor. Aber damit nicht genug. Kurz vor acht wurde dann das allerletzte Ergebnis publiziert. Reinert wurde gemäß „Stewards Dec. No. 2“ (ohne dass offiziell erläutert wurde, was das bedeutete) vom Rennen ausgeschlossen. So fiel der 10. Platz des Deutschen an den Russen Alexander Lvov (MAN). Da der aber – wie hier auf „truckracing.de / truckrace.info“ schon mehrfach ausführlich erläutert – keine Punkte mehr holen kann, fiel der letzte Zähler an den elftplatzierten Jean-Pierre Blaise.
Im Fahrerchampionat hat sich Hahn mit 378 Punkten die Führung zurückgeholt gefolgt von Albacete (377), Oestreich (235), Lacko (232), Vrsecky (224) und Bösiger (191).
Die Teamwertung ging im 1. Rennen an Pneu Bösiger-Team 14 vor MKR-Technology und
Blaise / Bouzige Truck Racing, im zweiten tauschten die beiden erstplatzierten Teams die Plätze.

Impressionen:

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