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Der Freitag in Most

Der Freitag in Most

31. August 2012Most - Die FIA European Truck Racing Championship gastiert zum zwanzigsten Mal im tschechischen Most, für dieses Jubiläum hätten die Organisatoren wirklich besseres Wetter verdient. Seit dem gestrigen Abend hatte es zum Teil recht heftig gegossen, erst als gegen Mittag die Trainingsläufe begannen, ließ der Regen etwas nach. Dennoch wirklich trockene Minuten gab es auch dann nicht. So waren die Ergebnisse der ersten beiden Läufe zum Freien Training denn auch nicht unbedingt besonders aufschlussreich, teilweise „schlichen“ die RaceTrucks nur über die rutschige Piste. Dennoch waren erneut die ganz vorn, die auch schon während der ganzen Saison über den Takt vorgaben, die MAN-Piloten Antonio Albacete (ESP) und Jochen Hahn (GER). Dabei hatte der Spanier – sogar – recht deutlich die Nase vorn.
Ob die Renaults von MKR in der fünfwöchigen Pause nun wirklich gegenüber den beiden Top-MAN etwas haben gut machen können, war so auch nicht zu erkennen. Bei MKR ließ man durchblicken, dass man eigentlich auch weniger auf eine famose Aufholjagd für den Rest der Saison setze, sondern mehr fürs kommende Jahr plane. So sind auch die drei RaceTrucks von Markus Bösiger (SUI), Markus Oestreich (GER) und Adam Lacko (CZE) nicht unbedingt auf dem gleichen technischen Stand. Dabei hat man bei MKR offensichtlich das endgültige Top-Setup noch nicht gefunden, im internen Teamkampf lag mal Oestreich und mal Bösiger vorn.
In der Spitzengruppe mitmischen könnte auch der einzige Iveco-Pilot im Feld, Gerd Körber (GER). Der mehrfache Europameister startet als Race-by-Race-Pilot nur bei insgesamt vier Rennen für das Schwabentruck-Team, könnte aber dennoch den Meisterschaftsaspiranten durchaus schon mal in die Suppe spucken. Das hat „Mr.Truckracing“ ja erst beim Truck Grand Prix am Nürburgring gezeigt, da stand er gleich zweimal auf dem Podium.
Das wird für die Grand Dame im Truckracing, Mercedes-Pilotin Ellen Lohr, auch nach dem heutigen Training eher ein Wunschgedanke bleiben. Oberstes Ziel für die Deutsche aus dem tankpool24-Team werden sicherlich weiterhin die Top-Ten sein. Und auch für den vierten deutschen Piloten im 22er-Feld, den Lausitzer René Reinert (MAN), steht der Punktgewinn an erster Stelle, wobei Reinerts Ansprüche nach seinem überraschenden Sieg im zweiten Samstagsrennen von Smolensk mittlerweile durchaus etwas höher angesiedelt sein könnten.
Für viele deutsche Truckracing-Fans ist das Rennwochenende in Most ein Heimatrennen, denn für die Besucher aus Ost- und Süddeutschland ist die Fahrt nach Most tatsächlich wesentlich kürzer als zum Nürburgring. Und so erfolgt der Streckenkommentar seit jeher eben auch zweisprachig, tschechisch und deutsch. Da die Wetterprognosen für das Wochenende wesentlich besser sind als für den heutigen Freitag, es soll zumindest trocken bleiben, könnten sich durchaus noch eine ganze Reihe deutscher Fans auf die Socken machen, um das Jubiläumsrennen in Most zu besuchen.

Impressionen:

Der Freitag in Most
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