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Der Samstag am Smolenskring – Teil 2

Der Samstag am Smolenskring – Teil 2

28. Juli 2012Smolenskring - Zum ersten Rennen des Tages traten dann nur zwölf Trucks an, Lvov und auch weiterhin Kiss fuhren wegen technischer Probleme erst gar nicht in die Startaufstellung. Das Rennen verlief recht unspektakulär. Polesetter Albacete hatte sich gleich an die Spitze gesetzt, Hahn folgte ihm im knappen Abstand. Dahinter bildete sich schnell eine kleine Lücke zu dem MKR-Trio Oestreich, Bösiger und Lacko sowie auch noch Vrsecky. Letztendlich fuhr das Top-Sextett am Ende genauso über die Ziellinie, wie es gestartet war. Einen harten Kampf lieferten sich Mäkinen und Lacheze um den 7.Platz. Dann aber musste der Franzose einmal durch die Boxengasse und fiel so noch hinter Reinert auf den 9.Platz zurück. Auf der 10. Position passierte Vojtisek das Ziel vor Egorov und Bermejo. Aber wieder einmal war dies nicht das Endergebnis. Wegen Overspeed erhielt Oestreich 10 Strafsekunden, fiel so hinter Bösiger, Lacko und Vrsecky auf den 6. Platz zurück und Voijtisek fing sich gar eine Disqualifikation ein.
Mit dem 8. Platz hatte sich Reinert für das 2. Tagesrennen, in dem die acht Erstplatzierten ja in umgekehrter Reihenfolge starten, die Pole gesichert, Albacete startete also aus der 8. Position. Dann aber gab es zur Überraschung aller plötzlich zwei Einführungsrunden. Beobachter vermuteten, dass nicht immer die richtige Reihenfolge eingehalten worden sei. Schließlich aber klappte der Start, und Reinert setzte sich auch gleich an die Spitze. Einer der großen Gewinner der ersten Runde war Albacete, der gleich mehrere Plätze gutmachte, einer der großen Verlierer war Hahn, der schon anfangs des Rennens einen Abstecher durch die Auslaufzone nehmen musste. So kam der Spanier schließlich auf den 3. Platz, während sein großer Widersacher in der Meisterschaft sich am Ende mit dem 7. Rang abfinden musste. Aber bis dahin passierte noch einiges Spektakuläres, und schließlich gab es auch noch einen Rennabbruch.
Aber zunächst einmal versuchte Mäkinen dem Spitzenreiter die Führung abzujagen, stand dabei aber selbst unter ständigem Beschuss der Verfolger. Und so schaffte es Reinert gar, sich noch etwas abzusetzen. Plötzlich befand sich jedoch Mäkinen leicht abseits der Piste, und zugleich wurde der Finne auch bis auf die 9. Position durchgereicht. Nun rückten die Verfolger dem Führenden hart auf die Pelle. Das ganze Feld war ungemein zusammengerückt, die ersten Neun lagen gerade mal 5 Sekunden auseinander. Es schien nur eine Frage der Zeit bis sich der Truckracerookie der Verfolgermeute würde beugen müsste. Doch Reinert einzuholen und dann auch noch zu überholen, schienen wohl zwei verschiedene Paar Schuhe.
Dann überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst fing sich Bösiger einen heftigen Turboplatzer ein. Weite Teile der Piste waren in weißen Qualm gehüllt, und schließlich schien der MKR-Renault gar zu brennen. Ein etwas betagterer Feuerwehrwagen fuhr auf die Strecke, und es wurde auch direkt doppelt Gelb geschwenkt. Drei Runden schafften es die Truckracer danach noch, bevor es nur wenige Hundert Meter von der Stelle entfernt, an der der havarierte Bösiger-Truck im Gras stand, ganz böse krachte. Vsrecky hatte Reinert permanent unter Druck gesetzt, musste dann aber Albacete den Vortritt lassen. Nach einem kleinen Fehler des Tschechen nutze auch Oestreich die Situation aus. Seite an Seite kamen der MKR-Renault und der Buggyra-Freigtliner aus der Kurve herausgeschossen, kurz bevor der Marshallposten kam, der wegen Bösigers Truck gelb schwenkte. Für zwei Trucks nebeneinander wurde es dann einfach zu eng. Beide Trucks berührten sich, der Oeses Renault stieg auf, drehte sich und schlug in die Reifenstapel und Leitplanken ein. Zwar nahm der Fuldaer zunächst das Rennen wieder auf, doch da hatte die Rennleitung schon auf Abbruch entschieden. Die Piste war nicht nur mit Trümmerteilen übersäet, Öl und ausgelaufene Kühlflüssigkeit auf dem Asphalt machten die Weiterfahrt einfach unmöglich. Wenig später fuhr Oestreich auch dann an den Rand, das Kühlwasser schoss in Strömen aus zerborstenen Zuleitungen.
Gewertet wurde nun der Zieleinlauf der Runde vor dem Unfall, und da lag nicht nur Reinert an der Spitze, sondern Vrsecky auch noch auf dem 2. Platz vor Albacete und Oestreich. Fünfter wurde Lacko vor Lacheze, Hahn, Mäkinen, Lvov, Egorov, Bermejo und Vojtisek.
Und dann gab es wieder einmal Proteste, langwierige Untersuchungen und Anhörungen. Irgendwann hieß es dann, Lacheze habe wegen einer Kollision mit Hahn 30 Strafsekunden aufgebrummt bekommen, wodurch der Franzose auf den 10. Platz zurückfiel.
Die Führung in der Gesamtwertung hat nun wieder Albacete mit 302 Punkten übernommen vor Hahn (301), Lacko (199), Oestreich (196), Vrsecky (176) und Bösiger (144).

Impressionen:

Der Samstag am Smolenskring – Teil 2
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