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Donington Drumherum

Donington Drumherum

05. Juli 2012Im letzten Jahr war das Rennen in Donington der Auftakt zur FIA European Truck Racing Championship, diesmal kamen die Truckracer direkt aus Nogaro. Für viele Teams standen noch umfangreiche Servicearbeiten an, so kam es ihnen gar nicht so ungelegen, dass es erst samstags losging. Dieses zweite Rennen in Donington als 2-Tage-Event war so weniger hektisch. Großartige Presse- und PR-Termine gab es diesmal nicht, es waren auch wesentlich weniger geladene Gäste da, dafür aber wohl umso mehr echte Motorsport- und Truckracing-Fans. Es war das zweite Rennwochenende der „Truckracing-Neuzeit“ – 1998 und 1999 hatte es ja schon einmal FIA-Rennen in Donington gegeben. Das für Juli 2008 geplante FIA-Truckracing-Wochenende war kurzfristig abgesagt worden (s. auch News vom 28. Juli 2008). Im Rahmen der Britischen Truckracing Championship finden hier regelmäßig Truckrennen statt, in diesem Jahr Mitte August. So mancher hat sich gefragt, warum hier nicht – wie es die Franzosen ja auch regelmäßig in Nogaro und Le Mans machen – die Rennen zur nationalen Meisterschaft in einer Veranstaltung mit denen der FIA ETRC stattfinden.
Dennoch war die Veranstaltung mit 18.000 Zuschauern sicherlich gut besucht, zumal das Wetter sehr unbeständig war.
Insbesondere die Stürme mit manchmal extrem heftigen Böen machten dann auch gerade den Teams schwer zu schaffen, die im Westen ganz am Anfang des Truckracing-Paddocks standen. Allerdings ist der Bereich, in dem die Truckracing-Teams standen eigentlich auch nur ein Parkplatz. Die komplette aufwändige Elektro- und Wasser-Installation war hier provisorisch verlegt worden. Das richtige Fahrerlager befindet sich viel weiter östlich, der Bereich ist auch nicht ganz so windanfällig.
Der Kampf an der Spitze ist eng, auch wenn Titelverteidiger Jochen Hahn (GER) jetzt seinen Punktevorsprung vor seinem spanischen MAN-Markenkollegen Antonio Albacete wieder leicht ausbauen konnte. Ein wenig verabschiedet aus dem Titelkampf hat sich derzeit Markus Oestreich. Für den deutschen Renault-Piloten gab es am Samstag leider nur einen Nuller. So etwas kann allerdings auch jedem anderen Piloten schnell passieren, entschieden ist nach der Hälfte der Saison noch lange nichts. Oese legt im Übrigen Wert auf die Information, dass die Ursache für den Ausfall im 2. Rennen ein Motorplatzer war, nach dem der RaceTruck dann auch quer stand – und nicht eine der vielen Berührungen mit Konkurrenten, die den Renault rein äußerlich so sehr mitgenommen aussehen ließen.
Ärgerte sich Oese über die Berichterstattung, so ärgerten sich die Photographen und Kameraleute über die zur Verfügung stehenden Photobereiche. Im Pressezentrum war eine Skizze ausgehändigt worden, darin waren einige wenige „Red Zones“ markiert, die als zu gefährlich galten. Während der Trainingsläufe war es auch problemlos möglich, ansonsten von allen anderen Punkten aus zu photographieren. Doch als die Rennen begannen, gab es plötzlich nur noch zwei kleine Bereiche, die den Photographen und Kameraleute zugestanden wurden.
Versuchte man an andere Plätze zu gelangen, auch an die, die nicht als „Red Zone“ markiert waren, war der Ärger mit der Security vorprogrammiert. Sollten den Fans die Photos und vor allen Dingen auch die Hintergründe – selbst von den verschiedensten Photographen – nun also sehr ähnlich vorkommen, so haben sie Recht.
Für die zweiten Tagesrennen scheint es sich fast einzubürgern, dass die endgültige Entscheidungsfindung sehr lange dauert. In Donington hatte die Rennkommission nach dem letzten Rennen am Sonntagabend eine ganze Reihe von Fahrern und Teammanagern vorgeladen. Dabei ging es dann nicht nur um die Fahrweise einzelner Piloten, sondern auch darum, ob alle RaceTrucks technisch regelkonform seien. Lange nach Rennende gab es dann eine Entscheidung, doch es dauerte noch wesentlich länger, bis das Ergebnis auch offiziell bekannt gegeben wurde.
Die 30-Sekundenstrafe für den Finnen Mika Mäkinen, die gerade mal 1 Punkt kostete, wird den MAN-Piloten wesentlich weniger treffen als Hahn die Zurückversetzung in der nächsten Startaufstellung um drei Plätze – und das auch noch beim 1. Rennen beim TGP am Nürburgring.
Noch eine kurze Anekdote zum Schluss.
Die ungarische Delegation hatte den Streckensprecher darüber informiert, dass der Nachname des Siegers des letzten Rennens, Norbert Kiss, als „Kisch“ ausgesprochen wird. Prompt rief der junge Mann den Teamchef von MKR, Mario Kress, bei der Teamsiegerehrung dann auch als „Kresch“ auf, was in den Ohren der englischen Zuschauer klang wie „Crash“.

Impressionen:

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