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Der rechte Durchblick

Der rechte Durchblick

17. April 2012So mancher Beteiligte der FIA European Truck Racing Championship hat derzeit nicht mehr so den rechten Durchblick, häufig fehlt es auch an ausreichender Information. Und gemessen an den momentanen Anfragen haben viele Fans scheinbar völlig den Überblick verloren. Team- und Fahrerlisten gibt es noch nicht. Die FIA hat nämlich die Anmeldefrist vom 13. April um eine Woche auf den 20. verlängert. Aber auch ansonsten gab es nachträglich noch einige Änderungen, unter anderem auch am technischen Relgement.
Am 9.3.2012 wurde ja zudem beschlossen – bekanntlich ohne Rücksprache mit der Truckracing-Kommission, den 3. Lauf der FIA ETRC von Albacete nach Jarama zu verlegen. Gerade diese Entscheidung hat im Nachhinein für viel Wirbel und Diskussion gesorgt.
Unabhängig davon, dass zwei Rennen an einer Strecke innerhalb eines Jahres in der FIA ETRC völlig unüblich sind, wirft ein Großteil der Mitglieder der Truck Racing Organisation- TRO der FIA vor, gegen die eigenen Statuten verstoßen zu haben.
(“3.2 Application to organise an Event in the ETRC: Any application to organise an Event counting towards the ETRC should be sent to the FIA by the ASN concerned, at the latest during September of the previous year.“ und „3.3 Calendar of the ETRC: The definitive list of Events is published by the FIA before 1 January each year.“).
Weiter wird darauf hingewiesen, dass in 3.4 zwar geregelt ist, dass eine Veranstaltung aus verschiedenen Gründen (nicht ausreichende Teilnehmerzahl oder auch aus Gründen höherer Gewalt) abgesagt, nicht aber durch eine andere ersetzt werden kann.
Im Klartext heißt das auch, dass die Teams und Fahrer sich immer noch nicht ganz sicher sind, ob sie nun für 10 oder 11 Rennveranstaltungen planen müssen.
Im Moment ist der Focus allerdings erst einmal auf den Saisonstart in Istanbul gerichtet, denn auch hier kommt viel Neues auf alle Beteiligten zu. Man ist es ja nun gewöhnt zu den einzelnen Rennen der FIA ETRC völlig problemlos von einem Land zum anderen zu reisen, wie innerhalb eines Landes von einem Ort zum anderen. Für das Rennen in der Türkei benötigen die Truckracer nun aber nicht nur ein Carnet, in dem exakt aufgeführt werden soll, was jeder Transport-Truck an Bord hat. Je nachdem aus welchem Land die Teams und Fahrer stammen, benötigen die einen nur den Personalausweis oder aber einen Pass, andere brauchen jedoch ein Visum oder gar eine Einladung, bevor man überhaupt ein Visum erhält.
Die Teams, die nicht auf dem Landweg nach Istanbul reisen und auch nicht von Italien mit der Fähre nach Griechenland übersetzen wollen, können mit dem vom Veranstalter organisierten Frachter direkt von Triest nach Istanbul übersetzen. Allerdings muss man dazu dann schon am Montag dem 7. Mai um 10:00 im Hafen von Triest sein. Personen dürfen auf diesen Schiffen nicht mitfahren. Die Trucker werden also, nachdem sie ihre Fahrzeuge im Hafen von Triest abgestellt haben, nach Ljubljana gebracht, von wo aus sie dann nach Istanbul fliegen. Nicht nur das stößt vielfach auf Unbehagen, sondern irritiert zeigte man sich auch, dass die Anmeldung hierfür schon bis zum 1. April – also rund 3 Wochen vor dem Ende der FIA-Einschreibefrist – erfolgt sein musste.
In den nächsten Tagen werden sich im südfranzösischen Nogaro erstmals eine größere Anzahl von Truckracern bei den MAN-Test-Days treffen, wenig später gibt es die MKR-Renault-Tests in Most, und schließlich stellt René Reinert noch sein Team am Lausitzring vor. Beste Gelegenheit also, einen intensiven Erfahrungsaustausch zu pflegen.