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2011 – Kurzes Resümee

2011 – Kurzes Resümee

25. Januar 2012In der vergangenen Saison präsentierte sich die erst im Jahr zuvor gegründete Truck Racing Organisation – TRO, in der fast alle Piloten und Teams sowie auch einige der großen Sponsoren organisiert sind, erstmals einer größeren Öffentlichkeit und nahm gleich auch noch diverse organisatorische Aufgaben wahr. Bis dahin gab es im europäischen Truckracing – immerhin die erfolgreichste FIA-Serie in Europa nach der Formel 1 – für die Außendarstellung ja nur auf der einen Seite den Verband, die FIA, und auf der anderen die Veranstalter. Dabei übte sich die FIA mehr als eine Art Chief Supervisor mit den Rechten an dem Produkt „Truck Racing Championship“ und verantwortlich fürs sportliche und technische Reglement – alles andere lag quasi in den Händen der einzelnen nationalen Organisatoren. Das einzige gemeinsame Gremium aller am Truckracing Beteiligter war die Truckracing-Kommission. Für Außenstehende gab es keinen allgemeinen Ansprechpartner, aber auch keine Organisation, in der sich die Akteure, ob nun Fahrer, Teams oder Sponsoren vertreten sahen. TRO-Chef Fabien Calvet – in Personalunion auch FIA-Delegierter – und seine Mannschaft sind auf dem besten Weg diesem Manko abzuhelfen und mit der TRO auch im Truckracing etwas zu schaffen, was in anderen Motorsportserien längst üblich ist.
Mit dem deutschen MAN-Piloten Jochen Hahn gab es einen neuen Europameister, der es nicht nur nach Meinung der Fans schon längst verdient hatte. Auch die Konkurrenz gönnte es dem Schwaben von Herzen – wenn man schon nicht selbst den Titel erringen konnte.
Schon ab dem Saisonauftakt in Donington bis zum letzten Rennen beim Finale in Le Mans gab es durchgängig immer wieder höchst prekäre und spektakuläre Situationen, die nicht nur die Gemüter erhitzten, sondern auch so manch unbedachtes Wort – nicht selten verbunden mit Schuldzuweisungen – über die Lippen kommen ließen. So hatte es das in der Vergangenheit kaum gegeben, denn seit jeher ist die Atmosphäre ja gerade in der FIA European Truck Racing Championship bekannt freundschaftlich.
Auch Entscheidungen von offizieller Seite, die nicht immer jedermann nachvollziehen konnte, trugen nicht gerade zur Beruhigung der Gemüter bei.
Egon Allgäuer hat sein Truckracing-Equipement nach Frankreich verkauft. Der Champion von 2002 und zweifache Vizemeister hatte solch ein Unterfangen in der Vergangenheit schon mehrfach angedeutet, denn das Truckracing in Europa schien zum Schluss nicht mehr so richtig den Vorstellungen des Österreichers zu entsprechen.
Erstmals in der vergangenen Saison ging mit „truckrace.tv“ ein reines Truckracing-Video-WebPortal ins Netz. In gerade mal acht Monaten schauten sich rund 150.000 Besucher insgesamt weit mehr als eine halbe Million Videos an. Trotz dieses großen Erfolges ist der Fortbestand des Video-Portals fraglich. Einmal ist nicht sicher, ob es Filme in der Form auch in 2012 wieder geben wird; zudem wurde dieses Portal von den Verantwortlichen zusätzlich neben ihrer eigentlichen Tätigkeit an der Rennstrecke produziert, und sie haben auch noch sämtliche Kosten selbst getragen.
Auch für das Info-WebPortal zur European Truckracing Championship „truckracing.de / truckrace.info“ erwies sich das vergangene Jahr als höchst erfolgreich. Mehr 20 Millionen (exakt 20.055.928) Seitenaufrufe, das ist eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um gut 28 Prozent. Besucher aus weit über 100 Nationen interessieren sich regelmäßig für die Truckracing-Neuigkeiten. Neben Deutschland sind dies natürlich vor allem die Länder, in denen es auch Truckracing gibt oder aus denen Fahrer und Teams stammen. Allerdings hat das Interesse gerade auch aus Ländern, die keine direkte Beziehung zur FIA European Truck Racing Championship haben, stark zugenommen: so zum Beispiel im Dezember die USA mit fast 20 Prozent der Seitenaufrufe und China mit 8 Prozent.
Trotz all dieser positiven Entwicklungen gibt es auch hier einen kleinen Wermutstropfen. Die langjährige Übersetzerin von „truckracing.de / truckrace.info“ ist im November leider verstorben – und es hat sich noch kein(e) Nachfolger(in) gefunden, um die Arbeit in der Tradition von Helga Babe fortzusetzen. Und so gibt es auch von den letzten Artikeln noch keine Übersetzungen.

Impressionen:

2011 – Kurzes Resümee
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