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Le Mans Vorbericht

Le Mans Vorbericht

05. Oktober 2011Erstmals seit 5 Jahren findet das Finale wieder in Le Mans statt. Mit Schrecken erinnern sich die Truckracer sicherlich an 2003, als auch am Circuit Bugatti das Finalrennen statt fand, und dann am Samstag gegen 13:00 Uhr erstmals die Trucks auf die Piste konnten. In der Nacht zuvor hatte dichter Nebel geherrscht und sich anschließend bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt als dünne Eisschicht auf den Asphalt gelegt. Aber damals war das Rennen gut 14 Tage später im Jahr und die Großwetterlage war auch eine ganz andere. Die Prognosen für dieses Mal verheißen zwar nicht mehr solch ein hochsommerliches Wochenende wie zuletzt in Jarama, doch auch Temperaturen zwischen16 und 20 Grad sind recht verträglich, wobei durchaus auch gelegentliche Niederschläge möglich sind, aber sicherlich nicht als Schnee.
Regen ist aber genau das, was sich die Mannschaft um Mario Kress immer gewünscht hat, denn in der vergangenen Saison sahen seine beiden MKR-„Senior“-Piloten auf nasser Pister immer ausgesprochen gut aus. Und noch hat das MKR-Technology-Renault-Team mit Markus Bösiger (SUI) und Markus Oestreich (GER) alle Chancen seinen Titel in der Teamwertung vom letzten Jahr zu verteidigen – obwohl natürlich das MAN-Team Cepsa-Trucksport Lutz Bernau mit Antonio Albacete (ESP) und Uwe Nittel (GER) bei 49 Punkten Vorsprung alle Chancen auf ihrer Seite haben. Aber es gibt für ein Team im Idealfall ja noch 108 Punkte zu gewinnen, und wie schnell man beim Punktesammeln einbrechen kann, haben MKR-Technology noch am letzten Sonntag in Jarama und MAN-Pilot Jochen Hahn (GER) 14 Tage zuvor in Zolder erlebt. Es ist also in beiden Wettbewerben noch alles offen.
Sollte Hahn allerdings auf dem Level von Jarama die Saison zu Ende fahren, dürfte dem Deutschen der Titel sicher sein. Jarama war schließlich „Albacete-Land“ und Hahn hat in Le Mans eigentlich immer gut abgeschnitten. Der Schwabe muss ja gar nicht mehr gewinnen, immer einen Platz hinter Albacete – das würde sicher reichen.
Le Mans wird das pure Kontrastprogramm zu Jarama. Während in Spanien alles allein auf Truckracing abgestimmt war, wird das Drumherum auf der 24-Stunden-Traditionstrecke ein an dieses berühmte Event angelehntes Vollprogramm – es gibt keine Sekunde Ruhe. Insbesondere am Samstagabend jagt ein Höhepunkt den nächsten. Zunächst wird selbst noch bei Anbruch der Dunkelheit auf der Piste um Punkte gekämpft, und danach ist auf der Zielgeraden die Hölle los, sowohl was das Spektakel als auch was den Lärmpegel angeht. FIA-Koordinator und TRO-Chef Fabien Calvet wird dabei in seiner Eigenschaft als Mitorganisator der Veranstaltung auch seine Fähigkeiten als Stuntman unter Beweis stellen.
Gleichzeitig wird auch im MAN-Zelt schon kräftig gefeiert, ursprünglich nur als Saison- Abschluss geplant wird daraus jetzt schon eine echte Meisterfeier, denn zumindest der Fahrertitel ist der Maschinenfabrik-Augsburg-Nürnberg mit Sitz in München nicht mehr zu nehmen, egal ob der Meister nun Hahn oder Albacete heißen wird.

Impressionen:

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