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Most Drumherum

Most Drumherum

01. September 2011Zum Truckracing nach Most kommen seit jeher viele Kurzentschlossene und Tagesgäste. Da war das kalte und regnerische Samstagswetter, eigentlich weniger förderlich für einen Rekordkulisse, auch wenn es sonntags wieder angenehm sommerlich war. Wie Marketing-Chef Ondrej Hertl jedoch heute Morgen mitteilte, gab es aber dennoch einen historischen Rekordbesuch: 90.000! Mit dazu beigetragen haben wohl auch viele geladene Gäste – insbesondere vom Namenspatron des Truck GP in Most, Renault Trucks, die aus diesem Event ein ja ein PR- und Marketing-Großereignis gemacht hatten. Und da kam die starke Vorstellung von MKR-Renault natürlich genau im richtigen Moment.
Dass das Team um Mario Kress aus dem nicht einmal hundert Kilometer entfernten Roudnice auf der Haus- und Testsstrecke sich etwas Besonderes vorgenommen hatte, war erwartet worden. Doch Siege gerade in den beiden gewichtigeren ersten Tagesrennen mit dem Dreifach-Triumph am Sonntag war Wasser auf die Mühlen der zuletzt doch eher ziemlich gebeutelten MKR-Crew.
Most zeigte aber auch, dass Jochen Hahn nicht mehr unschlagbar ist. So mancher Teamchef war ja schon der Verzweifelung nahe, wenn der MAN-Pilot gerade in der SuperPole eigentlich jede Top-Zeit der Konkurrenz noch einmal scheinbar mühelos konterte. Der Altensteiger hat so mittlerweile schon solch ein Punktepolster eingefahren, dass er es jetzt eigentlich ruhig angehen lassen kann. Hahn muss nicht mehr unbedingt gewinnen, nicht mehr um jeden Punkt bis zuletzt fighten, es reicht ihm, in den Punkterängen anzukommen.
Dabei kommt dem Altensteiger natürlich noch zugute, dass sein schärfster Verfolger, MAN-Pilot Antonio Albacete, derzeit nicht nur schwächelt, dem Spanier haftet auch noch das Pech an den Reifen. Dennoch bleibt er schärfster Widersacher seines deutschen Markenkollegen, wenn alles normal verläuft.
Sollte Albacete aber weiter solches Pech haben, reicht es dem Spanier vielleicht nicht einmal mehr zur Vizeeuropameisterschaft. Hinter dem Cepsa-Piloten hat sich eine eng beieinander liegende Verfolgergruppe gebildet, angeführt vom tschechischen Renault-Pilot Adam Lacko. Knapp dahinter folgen sein Landsmann David Vrsecky (Buggyra) und die beiden MKR-Renault-„Marküsse“ – Oestreich aus Deutschland und Bösiger aus der Schweiz. Lacko liegt gerade mal 26 Punkte hinter dem Spanier und Bösiger wiederum nur 28 Zähler hinter dem Tschechen. Im Idealfall sind an einem Rennwochenende für den einzelnen Piloten 60 Punkte zu gewinnen – und drei solcher Wochenenden liegen schließlich noch vor den Truckracern.
Noch größeres Pech als Albacete hatten Zoltan Birnbauer und das OXXO-Team aus Ungarn. Gleich zweimal donnerte der schwarze MAN in die Leitplanken – Nachtschichten für die OXXO-Mechaniker.
Ansonsten zeigten sich Teams und Veranstalter aber sehr zufrieden – gestöhnt wurde hauptsächlich übers Wetter. Die große Hitze am Donnerstag und Freitag, dann der extreme Wetterumbruch am Samstag mit viel Regen einem Temperatursturz von mehr als 20 Grad.
Für die Mitglieder der FIA-Truckracing-Kommission stand am Dienstagabend das nächste Zusammentreffen an.
In Paris hatte es am Nachmittag eine Sitzung gegeben, in der es vor allem um organisatorische Fragen ging, gerade auch für die kommende Saison.
In dem Zusammenhang wurde dann auch erstmals der Truckracing-Kalender 2012 vorgestellt, allerdings noch als rein informelles Arbeitspapier ohne Gewähr.
Im Prinzip bleibt eh alles so wie gehabt. Es sind erneut 10 Rennen geplant – und eigentlich auch fast alle zu den angestammten Wochenenden. Die Rennen in Donington, in diesem Jahr am vierten Aprilwochenende ja noch Saisonauftakt, sind nun für das Wochenende 30. Juni / 1. Juli geplant. Da kam denn auch schon so etwas wie leichter Protest aus den Reihen manch kleinerer Teams. Denn der Renntermin in Nogaro ist auch um ein Wochenende nach hinten verschoben angesetzt – vom dritten auf das vierte Juniwochenende, so dass zwischen den Veranstaltungen in Südfrankreich und in Mittelengland nur wenige Tage liegen. Ganz hart trifft es die, die auch an der Französischen Meisterschaft teilnehmen. Denn das bedeutet Nogaro, Donington, Magny Cour und TGP am Ring an vier aufeinander folgenden Wochenenden.
Also definitiv beschlossen ist da noch nichts, sobald die Termine zur Veröffentlichung frei gegeben sind, wird man sie hier auch finden.

Impressionen:

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