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Der Freitag in Most

Der Freitag in Most

26. August 2011Most - Heiß ist es im tschechischen Most, um die 35 Grad – gefühlte 45 Grad, da kaum ein Lüftchen geht – und im Cockpit der RaceTrucks wird es noch wesentlich unangenehmer sein, dennoch drehten die 21 gemeldeten Pilotinnen und Piloten in den Freien Trainings eifrig ihre Runden. Denn der Czech Truck Grand Prix gehört zu den echten 3-Tage-Events, bei denen schon freitags der Ernst des TruckRacer-Lebens beginnt. Und so waren denn auch die ersten Teams schon am Mittwoch am Autodrom Most angekommen, bei auch ebenfalls 35 Grad und mehr. In der Nacht zum Donnerstag ging zwar ein heftiges Gewitter über Rennstrecke nieder, doch als es am Morgen dann mit der eigentlichen Aufbauarbeit losging, stöhnten schon wieder alle über die Hitze. Und die Stöhnerei hielt dann eben auch heute noch an. Aber es half nichts, für 14:15 war die erste Ausfahrt der RaceTrucks angesetzt. Und hier gaben die MKR-Renaults klar den Takt vor. Local Hero Adam Lacko fuhr die schnellste Runde vor seinen Teamkollegen Markus Bösiger (SUI) und Markus Oestreich (GER). Das zweite Freie Training knapp zweieinhalb Stunden später ging dann ohne Bösiger über die Bühne, der RaceTruck des Schweizers bekam einen neuen Motor verpasst.
Lacko ließ sich vom Pech seines Teamkollegen nicht beeindrucken und steigerte sich um gute 1,3 Sekunden. Doch auch beinahe alle anderen legten einen Zahn zu. Insbesondere der im Championat führende Jochen Hahn (GER) wollte es wissen und scheuchte seinen schwarzen MAN 10 Runden lang über die heiße Piste – am Ende hatte Lacko dennoch um gut drei Zehntel die Nase vorn. Dahinter vervollständigten Antonio Albacete (ESP) auf MAN, Freightliner-Pilot David Vsrecky (CZE), der Deutsche Uwe Nittel (MAN), Oestreich, MAN-Pilot Alex Lvov (RUS), Chris Levett auf Freightliner und Stuart Oliver auf MAN (beide GBR) sowie der Franzose Anthony Janiec (Renault) das Zehnerfeld.
Hierhin zu kommen, ist auch das erklärte Ziel von Stephanie Halm. Noch fehlen der jungen Deutschen mit ihrem nicht mehr ganz taufrischen Mercedes-Benz, der gut 200 PS weniger unter der Haube hat als die Top-Trucks von MAN und Renault, aber gut zweieinhalb Sekunden. Dennoch steigert sich Halm, die zwischendurch ja auch immer noch in anderen Motorsport-Serien über die Rennpisten Europas saust, von Rennen zu Rennen. Hier in Most hat sie zumindest auch Altmeister Heinz-Werner Lenz, seines Zeichens immerhin dreifacher Europa-Champion, um mehr als 2 Sekunden distanzieren können. Das Duell der beiden Deutschen entbehrt dabei nicht einer gewissen Brisanz. Lenz fährt nämlich den Mercedes-Benz, den Teamchef Markus Bauer ursprünglich für sein tankpool24-Team hatte haben wollen – doch Lenz war da einfach einen Tick schneller. Beide RaceTrucks sind zwar von Hahn-Racing gebaut worden, doch der Lenz-Mercedes ist doch eine ganze Generation jünger.
Vielleicht sind morgen die Duelle auf der Piste aber das einzig heiße in Most, denn die aktuelle Wetterprognose prophezeit einen rapiden Temperatursturz und viel, viel Regen. Insbesondere bezüglich letzterem hoffen hier alle, dass die Wetterfrösche einmal mehr so danebenliegen wie häufiger in der letzten Zeit.

Impressionen:

Der Freitag in Most
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